Nolan
Ich hatte noch nie einen so heftigen Regenschauer gesehen, wie er heute in New York zu sehen war. Dicke Tropfen fielen vom Himmel, während in regelmäßigen Abständen ein Blitz die Nacht erhellte und ein Donner die Stadt zum Leben erweckte. Die Straßen waren für einen Abend ziemlich leer, jeder Mensch mit gesundem Verstand flüchtete in irgendwelche Gebäude, um sich vor dem kalten Wasser zu schützen.
So auch Angeline und ich, nur hatten wir beide noch einen ganzen Block zu laufen - und keinen verdammten Regenschirm dabei. Keine Ahnung, wie lange wir schon unterwegs waren, es konnten nur drei Minuten oder auch dreißig sein. Wir beide waren bis auf die Knochen durchnässt, und ich rede nicht von ein paar Tropfen. Unsere Kleidung klebte uns beiden an unseren Körpern, Wasser rannte über unsere Haut und hinterließ ein erschauderndes Gefühl. Aber wir waren nicht an unserem Ziel, noch nicht zumindest.
Meine Hand in Angelines verstärkte den Griff, damit ich sie nicht verlor. Wir hielten uns an dem jeweils anderen fest, um nicht in einer der riesigen Pfützen auszurutschen. Während wir unterwegs waren, hatte ich bereits drei Menschen gesehen, die zu unachtsam waren und deswegen volle Kanne hingefallen sind. Das wollte ich uns beiden ersparen, besonders aber Angeline, die in ihren hohen Schuhen ein deutlich höheres Risiko besaß.
Neben mir hörte ich Angeline angestrengt atmen, weshalb ich ihr einen kurzen Blick zu warf, um zu prüfen, ob bei ihr alles gut war. Ihre nassen Haare hingen ihr ihr ein bisschen ins Gesicht, doch sie sah immer noch perfekt aus. So perfekt, dass sich etwas in meiner Brust zusammenzog, als ein weiterer Blitz den Himmel kurzzeitig erhellte. Sie schenkte mir ein Lächeln, das meine eigenen Mundwinkel in die Höhe zucken ließ, obwohl meine Laune vor ein paar Minuten noch im Keller war.
Ich zog sie enger zu mir, so als könne ich sie vor dem Regenschauer etwas beschützen können, obwohl wir der Naturgewalt restlos ausgeliefert waren. Endlich wurde das Gebäude sichtbar, in dem unser Penthaus lag. Erleichterung durchströmte mich und wir rannten auf den Haupteingang zu. Der Concierge, der ebenfalls nach innen geflüchtet ist, zog die Türen für uns auf und ließ uns eintreten.
Meine Beine brannten bereits und endlich konnte ich es mir erlauben, für einen Moment stehen zu bleiben, um Luft zu holen. Sauerstoff strömte hektisch in und aus meinen Lungenflügeln, während ich meine Augen auf Angeline richtete. „Ist alles in okay?"
Sie fuhr sich über ihre nassen Arme und neigte grinsend den Kopf, als sie in Gelächter ausbrach. Es erfüllte die ganze Lobby, sodass einige der Anwesenden ihre Aufmerksamkeit auf uns zwei richtete. Doch es könnte mir gleichgültiger nicht sein, nein, ich war vollkommen gefangen in dem wundervollen Anblick, meine Freundin lachen zu sehen. Automatisch brach auch aus mir ein kleines Schmunzeln heraus, denn ihre Freude war einfach nur ansteckend.
„Du meinst, abgesehen von dem Offensichtlichen?", fragte sie belustigt und blickte entlang ihres Körpers herunter, welcher vollkommen durchnässt sein musste. Genauso wie bei mir. Mein Blick konnte ich ebenfalls nicht von ihr nehmen, dafür sah sie einfach viel zu perfekt aus. Selbst in dieser Situation.
Ihre Hand glitt zu meinem Oberarm, während ich meinen Arm sachte um ihre Taille schmiegte. „Mir geht's gut", murmelte sie nur und ich nickte einmal, denn es war genau das, was ich hören wollte. Wir waren gerade immerhin durch einen Regensturm gerannt, auf der Suche nach Zuflucht.
Ich machte eine kleine Kopfbewegung in Richtung Aufzug und sie nickte. Meine Hand wanderte zu ihrem Arm, wo ich meine Finger mit ihren verschränkte. Automatisch erfüllte mich ein warmes Gefühl in meiner Brust, das gegen meine physische Kälte kämpfte. Zusammen stiegen wir in den Lift und fuhren hoch zu unserem Penthaus. Da sich niemand anderes zu uns gesellte, hatten wir einen Moment für uns allein.
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The Warren-Games | (Broken Billionaires, #2)
Romance𝑵𝒐𝒍𝒂𝒏 Eine Entscheidung meines Bruders brachte die Multimillardenfirma meiner Familie wirtschaftlich ins Wanken. Um das Unternehmen zu retten, bin ich gezwungen, härtere Maßnahmen zu ergreifen. Maßnahmen wie die Tochter unseres größten Partners...