Achtundzwanzig

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Chloé

"Ich möchte tanzen." nörgelte ich lachend nach einer Weile. Ava war gerade unten an der Bar. Schon länger saßen wir an unserem Tisch und tranken einen Drink nach dem anderen. Mittlerweile hatten wir schon ein viertel der Vodka Flasche geleert und Shawn hatte uns mit dem anderen Stoff versorgt. Ich war gut angetrunken, jedoch nicht betrunken. Ich wollte Spaß haben und nicht mehr hier rumsitzen. "Tanz für mich."" erwiderte Shawn, der einen Arm um mich gelegt hatte die andere Hand lag demonstrativ in meinem Schoß. Ich drehte mein Kopf zu ihm und schaute ihn grinsend an. Die Anziehung zwischen uns hatte abgenommen, war aber nicht verschwunden. Trotzdem löste ich mich aus seinem Griff, stand auf und ging einige Schritte um den Tisch herum. Ich ging weiter zu dem Geländer. Währenddessen lauschte ich der Musik. Schnell übernahm der Beat die Kontrolle über meinen Körper. Ich begann meine Hüften im Rhythmus zu bewegen. Lasziv schwang ich sie von links nach rechts und umgekehrt. Meine Hände berührten meinen Körper. Sie streiften meine Taille, fuhren über meinen Bauch und hoch zu meinen Brüsten. Für einen kurzen Moment verweilten sie dort, ehe ich sie in die Luft hob. Zwar waren wir hier ziemlich privat, jedoch nicht komplett ungestört. Mir war bewusst, dass ich von etlichen Menschen beobachtet werden konnte. Ich spürte einige Blicke in meinem Nacken. Jedoch achtete ich sie nicht auf sie. Zunächst hefteten sich meine Augen auf Shawn. Auch er beobachtete mich. Wieder sahen seine Augen mich lüstern an. Als wollte er mich mit seinen Blicken ausziehen. In dem Licht wirkten sie nicht mehr braun, sondern fast schwarz. Er folgte jede meiner Bewegungen. Jeder meiner Schritte. Shawn presste die vollen Lippen aufeinander. Dabei sah ich, wie er versuchte seinen Atem zu kontrollieren. Doch ich hörte nicht auf. Ich ließ meine Arme wieder nach unten sinken, legte meine Hand auf meinen Oberschenkel. Stück für Stück wanderten meine Fingerspitzen immer höher. Als ich den Stoff meines Kleid erreicht hatte, nahm ich es zwischen Daumen und Zeigefinger. Die kleinen Steine piekten meine Finger. Mein Blick lag immer noch auf Shawn als ich es provozierend hochzog, somit entblößte ich noch mehr Haut von meinem Bein. Ich war mir auch sicher, dass man einen Teil meines Höschen sah. Shawn biss sich auf die Lippen. Seine Hand, die eben noch neben ihm lag bewegte sich zu seinem Schoß. Er legte sie auf sein bestes Stück. Ich konnte mir ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen. Nun trafen sich wieder unsere Augen. Die Begierde in ihnen war nicht zu übersehen.  Genau wie er, war ich erregt. Wieder spürte ich diese Hitze in mir. Ich war außer Atmen. Das kam nicht nur vom Tanzen. Ich hatte alles andere um mich herum ausgeblendet. In meinem Kopf drehte sich alles darum, dieses Bedürfnis zu stillen. Und das Kribbeln in mir. Vor allem in meinem Unterleib. Doch das musste warten. Denn ich wollte nicht, dass die Nacht schon endet. Sie sollte noch nicht vorbei sein. Also hörte ich auf zu tanzen und ging wieder auf Shawn zu. Kurz bevor ich bei ihm ankam blieb ich stehen. Anschließend bückte ich mich vor ihm hin, legte meine Hände auf seine Knie. In dieser Position schaute ich durch meine langen Wimpern zu ihm hoch. Ich sah ihm an was er dachte. Ich sah es in seinen Augen. Diese ungestillte Lust, fast schon Gier. Sie war kaum auszuhalten. Man konnte sie förmlich greifen. Er war gerade dabei seinen Reißverschluss aufzumachen, da beugte ich mich zu ihm vor. Meine Brüste touchierten dabei seinen Oberkörper.  Unsere Gesichter waren sich ganz nah. Unsere Lippen streiften sich fast, doch ich führte meine Lippen an sein Ohr. "Das muss warten" flüsterte ich ihm zu, meine Stimme klang tiefer als sonst. Ich konnte das Feuer in mir selbst nicht verbergen. Im selben Moment legte ich eine Hand auf seine Brust. "Ich meinte richtig tanzen, Babe." Ich gab ihm einen Kuss neben die Lippen, auf die Wange und zog mich wieder zurück. Ich klopfte ihm mit der Hand auf der Brust. Shawn fing an zu lachen. "Du kleine Bitch." meinte er scherzhaft. "Dann spielen wir halt dein Spiel." Doch ich hatte mich schon umgedreht, ging weiter und lief Ava quasi in die Arme. Sofort schnappte ich mir ihre Hand. "Wir ziehen weiter. Swimming Pools?" schlug ich grinsend vor. Ava zuckte mit den Schultern. "Wenn es unbedingt sein muss." gab sie nach obwohl sie nicht wirklich begeistert aussah. "It's your day." fügte sie hinzu. Und ich grinste aufgeregt. Ich hatte mehr Lust auf Leute in unserem Alter und nicht auf diese steife Elite. Auch wenn es nicht die nobelste Bar war, konnte man wenigstens feiern. Vor allem ohne, dass man auch noch von der älteren Generation verurteilt wurde. Es reichte ja schon, wenn Mitschüler das taten. "Perfekt. Ihr wisst, was im Swimming Pools passiert, bleibt auch da." ich ging weiter und zog Ava mit mir. Nun blieb ich stehen, legte meinen Kopf über die Schulter und schaute Shawn an. Der immer noch auf seinem Platz saß. Anscheinend musste er erstmal darüber nachdenken, was passiert war. Oder auch eben nicht. "Kommst du?" 

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