Vier

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Chloé

Am nächsten Tag ging es mir mehr als schlecht. Anstatt nach Hause zu verschwinden, habe ich Sarah noch dazu überredet ins Golden Hour  zu gehen um dort weiter zu feiern. Denn ich hatte genug von dieser Houseparty, genug von den Leuten und der Stimmung. Und ich konnte Mason nicht länger unter die Augen treten, ich war beschämt. Anscheinend war das keine so gute Idee gewesen, denn wir waren noch bis in die frühen Morgenstunden im Club. Alex hatte uns entdeckt und uns umgehend in die VIP Lounge eingeladen. Dementsprechend brummte mir sonntags der Kopf, auch zwei Ibuprofen machten diese nicht wett. Selbst Brads berühmter Anti- Kater- Drink konnte keine Wunder bewirken. Immerhin hatte ich eine Leidensgenossin und Sarah leistete mir den Tag über Gesellschaft. Wir beide sahen uns nicht wirklich in der Lage das Bett zu verlassen. Aber noch etwas anderes schlag mir auf den Magen. So sehr ich es auch versuchte, ich bekam Mason einfach nicht aus meinem Kopf. Ich bekam die gestrige Szene nicht mehr aus dem Kopf. In meinen Gedanken ist er noch gegenwärtiger denn je. Umso mehr ich versuchte ihn zu vergessen, desto öfter schlich er sich in meinen Kopf. Ich hatte meinen ganzen Frust der letzten Wochen bei Mason abgeladen. Die Wut die ich mir selbst gegenüber spürte, weil ich nicht über meinen Schatten springen konnte. Weil ich einfach zu egoistisch war und Mason nicht teilen konnte und wollte. Weil ich dieses Versteckspiel nicht länger mitmachen konnte. Weil ich immer eifersüchtig darauf sein würde, was andere hatten. Was Mason und Jena vorgeben zu sein. Ja, das verletzte mich am meisten. Auch wenn es sein Job war, platzt mir immer der Kragen wenn ich die beiden zusammen sehe. Es wirkt alles immer so echt und leicht zwischen den beiden. Da gab es kein Verstecken, aber auch nicht diesen Reiz erwischt zu werden. Ich war aber auch traurig, fast schon verzweifelt weil ich ihn gehen lassen habe. Weil ich Mason verloren hatte. Und immer wieder fragte ich mich ob es wirklich die richtige Entscheidung war, dass wir getrennte Wege gehen. Natürlich ist es zwischen uns nie perfekt gelaufen aber wir hatten etwas, wofür es sich lohnt zu kämpfen. Doch dieser Kampf war zwecklos, weil er an vertragliche Vereinbarungen gebunden war. Und ich konnte von Mason nicht verlangen, dass er den Deal brach. Wahrscheinlich würde er das auch noch für uns machen, doch ich konnte nicht riskieren, dass er so seine Karriere zerstört. Das wäre zu viel, also musste ich es beenden. Es war einfach nicht die passende Zeit für uns. Ob es die jemals geben würde, stand in den Sternen. Warum war alles zwischen uns immer so kompliziert, warum war es nicht einmal einfach und normal zwischen uns? Aber auch die Sehnsucht und das Verlangen nach Mason ließ ich ihn spüren. Ich hatte mich von meinen Gefühlen leiten lassen. Ich konnte es einfach nicht aushalten, in Masons Nähe zu sein und doch so entfernt. Ich musste ihn einfach küssen. Und auch ich spürte sein Verlangen und Begierde. Auch wenn ich impulsiv gehandelt hatte, war es das richtige gewesen. So wusste ich, dass Mason das gleiche fühlte. Dachte ich zumindest. Denn als ich weiter gehen wollte, war seine Abweisung Antwort genug. Vielleicht wollte er auch einfach nur das Richtige tun, doch es fühlte sich nicht so an. Doch ich musste fest stellen, wie gekränkt ich dadurch war. Es war nicht die Show von den beiden das mich unbedingt am meisten verletzte, sondern das danach. Das Mason mich ab wies, einfach aus dem Raum verschwand und mich alleine lies. Alleine mit meinen Emotionen, der Angst ihn endgültig verloren zu haben, der Scham und der Sehnsucht. Ich fühlte mich beschissen und die Momente danach lenkten mich nur zum Teil ab. Noch schlimmer machte es als ich am nächsten Morgen Jens Story sah. Sie hatte ein Foto aus Masons Bett gepostet. Obwohl der Platz neben ihr leer war, konnte ich mir meinen Teil dazu denken. Es überraschte mich nicht wirklich. Schließlich konnte Mason machen was er wollte, das hatte er mir auch zu verstehen gegeben. Und nach der Show konnte ich es mir auch denken. Trotzdem traf es mich, mehr als es wahrscheinlich sollte. Es tat verdammt weh. Als würde er mich Stück für Stück vergessen. Als wäre ich nicht mehr Teil seines Lebens. Bestimmt über reagierte ich aber so empfand ich das nun mal. Es machte die ganze Sache auch nicht leichter, seinen Ex überall im Netz zu sehen. "Hollywood- Star auf der Flucht vor Paparazzi" war nur eine Schlagzeile davon als er dabei abgelichtet wurde, als er mit Travis Joggen war. Natürlich ließ Secrets den gestrigen Abend auch nicht unkommentiert.

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