Kapitel 48 ~Liz~

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Wow, was Wincent für eine Energie auf der Bühne hatte, war einfach unglaublich. Er riss mich mit seiner Musik sofort in seinen Bann.

Nachdem Wincent das Konzert mit Feuerwerk beendet hatte, kam er freudestrahlend zu mir und nahm mich in die Arme.

„Du bist nass geschwitzt", lachte ich und löste mich ziemlich schnell wieder von ihm, was ihn nicht so zu gefallen schien.

„Los, ab unter die Dusche, ich hab noch was für euch vorbereitet zum Ausklang", sagte Amelie und scheute die Jungs in den Backstage.

20 Minuten später standen die Jungs frisch geduscht wieder bei uns und lachten.

„Was machen wir jetzt, mit dem angebrochenen Abend?", fragte Manni und sah Amelie direkt an.

„Folgt mir einfach", sagte sie und ging voraus.

Wincent ließ die Jungs vorgehen, bevor er zu mir kam und meine Hand ergriff.

„Und? Wie hat es dir gefallen?", fragte Wincent und sah mich an.

„Es war der Wahnsinn, deine Musik hat mich sofort gefesselt", sagte ich und lächelte.

„Das freut mich", sagte er und zog mich dichter an sich. Sanft legte Wincent einen Arm um meine Schultern sodass mir keine andere Wahl blieb als mein Arm um seine Hüfte zu legen.

Nachdem auch die anderen Jungs aus der Crew sich zu uns gesellt hatten gingen wir zusammen zum Strand, wo Amelie alles für ein Lagerfeuer vorbereitet hatte.

„Macht ihr sowas öfters?", fragte ich und setzte mich in den Sand.

„Das wir nach Konzerten zusammensitzen schon, aber ein Lagerfeuer ist auch für uns eine Premiere", sagte Wincent und setzte sich mit ausgestreckten Beinen hinter mich. Ich lächelte und als er mich schließlich an sich zog, tanzten mal wieder die Schmetterlinge in meinem Bauch. Ich schmiegte mich an Wincents Brust und er schlang automatisch seine Arme um meinen Bauch.

„Das gefällt mir", flüsterte er mir ins Ohr und ich seufzte.

„Bier?", fragte mich Manu schließlich und ich lehnte dankend ab.

„Nein, ich trinke nicht", sagte ich und lehnte mich wieder an Wincent, der sich zur Seite gebeugt hatte und ein Bier in Empfang nahm.

„Echt nicht?", fragte Manni mich ungläubig.

„Ja, aber ich möchte da nicht näher drauf eingehen", sagte ich und war komplett angespannt. Eigentlich vermied ich das Thema.

„Cola?", befreite Benni mich aus meiner Lage und reichte mir eine Flasche.

„Danke", sagte ich nur und nahm die Flasche entgegen.

„Hey, entspann dich. Ist doch alles okay. Du hast Gründe dafür und da wird dich keiner von uns für verurteilen", sagte Wincent und strich mir sanft über meine Arme. Mit seinen Worten schaffte er es, dass ich mich wieder völlig gehen lassen konnte. Ich drehte meinen Kopf leicht und sah ihn an.

„Danke", sagte ich und hauchte ihn einen Kuss auf die Wange. Wincent rutschte wieder näher an mich heran und ich kuschelte mich mit dem Rücken an ihn.

Eine Weile saßen wir da und unterhielten uns über Gott und die Welt. Wir lachten gemeinsam und es war alles so vertraut, als gehörte ich schon Ewigkeiten dazu.

Irgendwann begannen Benni und Manni auf ihren Gitarren zu spielen. Ich lauschte den Klängen und war richtig hin und weg. Als Wincent dann anfing zu singen, genoss ich den Moment umso mehr.

„Wisst ihr noch wir saßen alle im Kreis. Wir haben die Flaschen gedreht und die Wahrheit geteilt".

Eine kleine Träne löste sich aus meinem Auge und lief mir die Wange runter. Sanft strich Wincent sie mir weg und lächelte mich an, während er weiter sang.

Wir sind, wir sind dabei, Wir sind, wir sind das, was bleibt, Wir sind, wir sind dabei
Und sehen live, wie das Leben Geschichte schreibt", beendete er das Lied. Ich drehte mich zu ihm und vergaß alles um mich herum, als ich meine Lippen auf seine legte. Ich war einfach so überwältigt von diesem Moment hier am Strand, dass ich meine ganzen Emotionen in diesen Kuss legte. Um uns herum hörte man johlen und grölen, doch wir ignorierten es. Nach einer kleinen Knutscherei, war es Wincent, der sich zuerst von mir löste. Grinsend strich er sich durch die Haare und sah mir direkt in die Augen.

„Was machst du nur mit mir", flüsterte er grade mal so, dass nur ich es hören konnte. Ich schmunzelte leicht.

„Das könnte ich dich auch fragen", sagte ich und stand auf um uns neue Getränke zu holen. Fragend sah Wincent mich an. Als er sah, dass ich an die Kühlbox ging, entspannte er sich sichtlich. Ich nahm die Flaschen und ging wieder zu ihm und reichte ihm das Bier.

„Danke", sagte er und ich setzte mich wieder zwischen seine Beine. Sofort zog er mich wieder näher an sich und ich muss sagen, dass ich seine Nähe genoss. Vor allem, weil er so gut roch. Ich kuschelte mich also wieder an ihn und sofort reagierte Wincent auf mich. Er legte die Hände auf meine Arme und streichelte mich sanft. Überall wo er mich berührte, hatte ich das Gefühl, kleine Stromschläge zu spüren. Es war einfach nur mega schön hier mit ihm am Strand beim Knistern des Lagerfeuers zu sitzen und ihm so nahe zu sein. Ich genoss es in vollen Zügen.

Irgendwann verabschiedeten sich Amelie und die Jungs von uns und wünschten uns eine gute Nacht. Nun saß ich also allein mit Wincent hier am Strand. Vor einer halben Stunde oder so hatte er uns eine Decke geholt, in der wir nun zusammen eingekuschelt waren. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und sah zu ihm rauf. Er lächelte mich an.

„Weißt du eigentlich was du in mir auslöst, wenn du mich so ansiehst?", fragte er mich und ich schüttelte den Kopf.

„Das macht mich ganz verrückt", sagte er und küsste mich sanft.

Ich drehte mich mehr zu ihm und legte eine Hand an seine Wange. Er seufzte und löste sich von mir.

„Fuck, man, ey. Ich wollte es eigentlich langsam angehen lassen. Aber das was du mit mir machst Liz. Fuck. Man ich hab mich Hals über Kopf in dich verliebt", sagte er und strich sich dabei durch die Haare.

Ungläubig sah ich ihn an.

„Sag das nochmal", forderte ich ihn auf.

„Fuck?", lachte er. Ich boxte ihn leicht gegen die Brust.

„Man du weißt was ich meine", lachte nun auch ich.

„Hmm...ich hab mich in dich verliebt, Liz. Man, ich liebe dich, okay?", sagte er.

Ich ließ ihn ein wenig zappeln und sagte erstmal nichts.

„Und?... Ich wusste, dass es zu früh ist", sagte er und strich sich wieder nervös durch die Haare.

„Weißt du was?", fragte ich ihn und ließ ihn weiterhin zappeln.

„Was? Nun sag doch endlich was".

„Wincent Weiss, ich liebe dich auch", sagte ich und lächelte ihn an. Das Lächeln, welches sich in seinem Gesicht ausbreitete war unbeschreiblich und dass ich daran schuld war, war für mich völlig überwältigend. Ich drehte mich um und kniete vor ihm. Zärtlich legte ich eine Hand auf seine Wange und küsste ihn. Wincent reagierte sofort und zog mich mit einer schnellen Bewegung auf ihn. Ich lachte auf und löste mich von ihm.

„Was für ne Aussicht", sagte er und strich mir meine Haare aus dem Gesicht.

„Ja, meine ist auch nicht übel", sagte ich und stütze mich mit den Armen auf seiner Brust ab.

„Wie frech", sagte Wincent und begann mich zu kitzeln.

„Hey, aufhören", lachte ich und rang um Atem. Er kitzelte mich weiter und lachte die ganze Zeit über. Ich zog diesen Moment in mich auf. Diese Unbeschwertheit war magisch für mich. Sowas hatte ich schon lange nicht mehr erlebt.

Immer noch lachend ließ Wincent endlich von mir ab und ich kam zu Atem. Ich lag jetzt unter ihm im Sand und sah zu ihm rauf. Mit den Händen neben meinen Kopf abgestürzt, beugte er sich zu mir runter

„Ich liebe dich", sagte Wincent und küsste mich.

Irgendwie andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt