Es war Sonntagmorgen und absolut nicht meine Zeit. Wer stand schon freiwillig morgens um 7 Uhr auf? Ich ging in die Küche in der Amelie und Marco mich schon erwarteten.
„Moin", sagte ich nur.
„Guten Morgen, gut geschlafen?“, fragte Amelie mich.
Ich nickte.
„Wow, da hat aber jemand gute Laune“, sagte Marco und reichte mir einen Kaffee.
„Wenn du zu so unmenschlichen Zeiten aufstehen musst und nicht weißt was dich heute erwartet, kein Wunder“, sagte ich etwas genervt.
„Wirst du ja gleich sehen", sagte Marco und grinste. Das nervte mich noch mehr. Schweigend trank ich mein Kaffee und nahm mir ein Croissant, welches auf dem Tisch lag. Nachdem wir fertig gefrühstückt hatten, fuhren wir um 8 endlich los.
„Marco, warum bist du eigentlich mit bei meinem Termin?“, fragte ich als wir schon in Hamburg angekommen waren.
„Ich hab den Termin für dich ausgemacht“, sagte er trocken.
„Wincent, hör auf zu fragen. Du wirst es gleich sehen. In fünf Minuten sind wir da", sagte Amelie und grinste.
„Verdammt, was läuft hier?“, sagte ich und wurde nervös.
Marco parkte das Auto und ich sah mich um. Wir waren mitten im Hafen aber das Gebäude sah mir eher nach Wohnhaus aus als nach Bürogebäude. Marco nahm sein Handy und telefonierte.
„Wir sind da. Welche Nummer war es noch gleich?“, sprach Marco ins Telefon. Fragend sah ich ihn an.
„Wincent, vertrau uns. Du wirst dich gleich freuen“, versuchte Amelie mich zu beruhigen.
„Und da bist du dir ganz sicher?“, fragte ich.
„Absolut“.
„Okay, hier lang", sagte Marco und ging voraus. Er steuerte auf einen Eingang zu und drückte die Klingel. Die Tür ging auf und wir betraten das Haus.
„Dritter Stock“, sagte Marco und ging zum Fahrstuhl.
Ich wurde immer nervöser. Amelie nahm meine Hand und lächelte mich an.
„Entspann dich".
„Leichter gesagt als getan“.
Wir erreichten den dritten Stock und Marco ging zielstrebig auf eine Tür zu. Als diese Tür geöffnet wurde, traute ich meinen Augen nicht. Da stand einfach mal Liz vor mir. Sie lächelte und mein Herz setzte kurz einen Schlag aus.
„Hey", sagte sie nur und sah mich mit ihren blau-grünen Augen an.
„Wie geht’s?“, brachte ich schüchtern hervor.
„Gut, danke. Kommt rein", sagte sie und ging einen Schritt beiseite.
„Freut mich dich persönlich kennen zu lernen“, sagte Marco und nahm sie einfach in den Arm. Fragend sah ich ihn an.
„Freut mich auch und danke für das Angebot, dass ihr mir hier helfen werdet“.
Ich verstand nur Bahnhof.
„Könnte mich mal jemand aufklären?“, fragte ich.
„Wir haben dir einfach mal ein wenig unter die Arme gegriffen", sagte Amelie.
„Wobei?“.
„Das ihr beide euch wieder seht. Du warst da ja zu doof für“, sagte Marco und ich strich mir verlegen durch die Haare. Wiedermal stand ich da wie der letzte Volldepp.
„Vorstellen muss ich euch ja nicht“, sagte Marco, „Also wo sollen wir anfangen?“.
Liz erklärte, dass sie hier gestern erst eingezogen war und dass es noch einiges zum Aufbauen gab.
„Okay, also Amelie und ich würden das Bad in Angriff nehmen“, sagte Marco nach Lizs Erklärung.
„Okay, dann würde ich sagen gehen wir beide meinen Kleiderschrank aufbauen“, sagte Liz.
„Okay", brachte ich nur hervor. Liz gab uns noch eine kleine Führung durch ihre Wohnung und schließlich saßen wir beide allein in ihrem Schlafzimmer.
„Also...“, wollten wir beide ein Gespräch beginnen.
Wir lachten.
„Okay du zuerst“, sagte sie und lächelte.
„Okay, also… naja, freut mich dich wieder zu sehen“, sagte ich.
„Freut mich auch. Aber… naja. Wie kommt's?“, fragte Liz.
„Das ich jetzt hier bin? Da weißt du glaub ich mehr als ich".
„Okay, das stimmt“, kicherte sie. Es war ansteckend und ich stimmte mit ein.
„Was hast du nur an dir?“, sprach ich meinen Gedanken laut aus.
„Ich weiß nicht", antwortete sie und sah verlegen weg.
„Hey, das war keineswegs negativ gemeint“, versuchte ich die Situation zu retten.
„Wie meinst du es dann?“, fragte sie und wurde rot. Wie sie da grade vor mir saß gab mir den Rest. Am liebsten hätte ich sie geküsst, doch irgendwie fand ich es unpassend.
„Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf und ich möchte dich einfach gerne näher kennenlernen, wenn das für dich okay ist", gestand ich.
„Das würde mich echt freuen", sagte sie und lächelte.
„Okay, cool. Dann lass uns mal sehen wo das hinführt“.
„Ja, aber jetzt sollten wie vielleicht mal anfangen“.
„Ja, das sollten wir“, lachte ich.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl vor ihr zu sitzen. Es fühlte sich einfach richtig an.
DU LIEST GERADE
Irgendwie anders
Hayran KurguEigentlich hätte ich gedacht, dass ich nie wirklich die große Liebe finden würde... Bis zu jenem Tag, der mein Leben völlig auf den Kopf stellte. Hi, ich bin Liz und das ist meine oder besser gesagt unsere Geschichte.