Mein Wecker klingelte wie üblich um 5 Uhr doch ich hatte absolut keine Lust aufzustehen. Mein neues Kopfkissen war einfach viel zu bequem. Als ich die Augen öffnete, realisierte ich erst, dass es gar nicht mein Kissen war, auf dem ich lag, sondern Wincents Brust. Ich schreckte hoch und schlug mir die Hand vor dem Mund.
„Guten Morgen“, murmelte Wincent verschlafen.
„Ähm… Hi“, brachte ich nur hervor.
Langsam richtete Wincent sich auf.
„Hoffe du konntest noch einigermaßen gut schlafen“, sagte er.
„Ja, danke“, erwiderte ich und merkte wie ich errötete.
Wincent sah mich lächelnd an.
„Ich… ich muss mich dann mal fertig machen“, sagte ich und wollte aufstehen, doch Wincent hielt mich am Arm fest.
„Liz, was auch immer das heute Nacht war, es muss dir nicht peinlich sein. Jeder hat mal schlechte Träume. Und wenn ich dir da helfen konnte, indem ich mich zu der lege, dann würde ich es immer wieder tun“.
Verlegen wandte ich meinen Blick von ihm ab.
„Hey, sieh mich an“, sagte er sanft und griff nach meiner Hand. Langsam drehte ich mich wieder zu ihm.
„Was ist los?“, fragte Wincent mich.
„Nichts“, log ich.
„Liz komm schon. Ich weiß, dass das nicht stimmt“.
Ich seufzte. So leicht ließ er mich nicht aus dieser Nummer raus.
„Naja“, begann ich, konnte ihn aber nicht dabei ansehen. Wincent saß sich nun richtig auf und strich mir über den Rücken.
„Ich habe noch nie mit jemanden mein Bett geteilt“, gestand ich.
„Liz, wo ist das Problem? Du hättest mich ja nicht drum gebeten, wenn du es nicht gewollt hättest“.
„Ja, schon. Aber…“.
„Nichts, aber. Ist doch alles okay. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich seit langem nicht mehr so gut geschlafen“.
Wieder seufzte ich denn ich wusste, dass er ja irgendwie recht hatte.
„Danke nochmal“, sagte ich und lächelte ihn an.
„Keine Ursache“.
„Ich will ja nicht unhöflich sein, aber ich muss dich gleich rausschmeißen. Ich muss los zur Arbeit“, sagte ich und stand auf.
Murrend ließ sich Wincent wieder aufs Bett sinken.
„Ich hasse frühes Aufstehen, wie machst du das nur?“, maulte er.
„Man gewöhnt sich dran und jetzt raus aus den Federn“, sagte ich und zog ihn die Decke weg. Dabei erhaschte ich einen Blick auf seinen trainierten Bauch. Wincent bemerkte wohl mein Blick, denn er grinste mich an.
„Na, schöne Aussicht“, zog er mich auf.
„Zieh dir lieber mal was an“, sagte ich lachend und warf ihn die Decke an den Kopf.
Lachend zog er sie vom Gesicht und stand endlich auf.
„Mit dir sollte man sich morgens wohl nicht anlegen“.
„Nicht, wenn ich zur Arbeit muss, die ich wohlgemerkt erst seit knapp einer Woche habe“.
„Touché“, sagte Wincent und ging ins Wohnzimmer. Ich schloss schnell die Tür hinter ihm und zog mich schnell um. Für Frühstück war jetzt keine Zeit mehr.
„Soll ich dich fahren“, rief Wincent aus dem Wohnzimmer.
„Wenn es dir nichts ausmacht“, rief ich zurück.
„Quatsch. Ich muss ja eh Amelie anholen und noch ein paar Klamotten zusammenpacken“.
„Wie lange bist du eigentlich auf Tour?“, fragte ich und öffnete die Tür von Schlafzimmer wieder.
„Mehr oder weniger 3 Monate“, antwortete er und kam zu mir.
„Oh“, erwiderte ich nur.
„Liz, ich weiß das ist eine lange Zeit, aber wir kriegen das hin. Ich habe dir gestern schon gesagt, dass ich das, was zwischen uns ist, nicht so leichtfertig wegwerfe. Das verspreche ich dir“.
Ich nickte.
„Wir werden eine Lösung finden. Da bin ich mir sicher“, sagte Wincent und zog mich in eine Umarmung.
„Das werden wir“, sagte ich und Kuschelte mich an ihn.
Ein paar Minuten standen wir so in meinem Flur, bis ich mich schließlich von ihm löste. Ich ging zum Schuhregal und zog meine Schuhe an. Wincent tat es mir gleich und wir verließen meine Wohnung.
Hand in Hand schlenderten wir zu seinem Auto und fuhren los.
„Du kannst mich gleich hier an der Ecke absetzten“, sagte ich als wir schon fast beim Sender waren.
„Ja okay, wäre mir auch ehrlich gesagt lieber“, sagte Wincent und hielt an einer Bushaltestelle. Gemeinsam mit mir stieg er aus.
„Meldest du dich, wenn du angekommen bist?“, fragte ich und sah ihn in die Augen.
„Na klar“, sagte er und zog mich in eine Umarmung.
„Danke nochmal für den schönen Tag gestern“.
Wincent lächelte mich an.
„Gerne. Ich hoffe wir finden ne Möglichkeit um das schnell zu wiederholen“.
„Ich hoffe auch“, sagte ich und kuschelte mich nochmal an ihn.
Langsam löste ich mich von Wincent, denn ich musste nun echt los.
„Dann wollen wir mal“, sagte er und zog mich noch einmal kurz an sich, „Wir sehen uns“.
„Tschau und wie gesagt meld dich“, sagte ich.
Wincent ging wieder ums Auto rum, öffnete die Tür und lächelte mich an.
„Versprochen“, sagte er und stieg ein. Einen kurzen Moment sah ich ihn noch nach, dann stand ich allein hier.
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Irgendwie anders
ספרות חובביםEigentlich hätte ich gedacht, dass ich nie wirklich die große Liebe finden würde... Bis zu jenem Tag, der mein Leben völlig auf den Kopf stellte. Hi, ich bin Liz und das ist meine oder besser gesagt unsere Geschichte.