-18- Matt

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Die Sonnescheint bereits, als ich aufwache. Ich habe heute erst abends meine Schicht inder Notaufnahme und habe mir vorgenommen Jessy zu einem Chirurgen zu bringen.Gestern Abend beim Film schauen, ist sie nach nur 15 Minuten eingeschlafen. DerKörper muss diese Operation überstehen hinzu kommen die Schmerztabletten, diesie immer noch nehmen muss, da dieser Schmerz nach der Operation am schlimmstenist. Aber ich bin zuversichtlich, dass es in einer Woche schon besser seinwird. Jessy ist jung und schlank, sie wird das schaffen. Naja, ist leichtgesagt von mir. Immer wieder, wenn ich in der Notaufnahme oder im OP Patienten mit solchen Verletzungen habe, denke ich, dass ich nicht in deren Haut stecken möchte. Die Schmerzen und die Sorgen, die damit einher gehen, sind sicher eine riesige Belastung.

Als ich bemerkt hatte, dass Jessy eingeschlafen ist, habe ich ihr eine kleine Nachricht hinterlassen und bin nach Hause gefahren. Zu Hause in meinem Bett habe ich mich geärgert, dass ich sie nicht in ihr Bett getragen habe, sondern auf der Couch habe liegen lassen. Andernfalls wäre es gefährlich, müsste sie jetzt am Morgen allein versuchen die Treppe runter zu kommen.

Nach einem kurzen Frühstück steige ich ins Auto und freue mich Jessy wieder zu sehen. In dieser kurzen Zeit ist sie mir sehr ans Herz gewachsen. Ich will sie und zwar ganz. Ich will sie jeden Morgen neben mir, zum Frühstück gegenüber, abends unter oder auf mir und nachts in meinen Armen. Seit Angela habe ich dieses Gefühl nicht mehr verspürt. Ich will sie beschützen und will, dass sie mich genau so begehrt, wie ich sie. Einen Menschen dazu zwingen kann man nicht, aber ich kann ihr zeigen, dass ich immer für sie da bin und da sein werde.

Vor ihrer Tür bin ich aufgeregt, wie ein Teenager, der sein Date zum Wochenende abholt und das erste Mal auf ihren Vater trifft.

Die Tür öffnet sich und mein Herz wird heiß.

„Guten Morgen. Komm rein.", sagt sie mit einer verschlafenen Stimme.

„Bist du gerade erst wach geworden?", frage ich sie und gebe ihr einen schnellen Kuss ehe sie sich von mir wegdrehen kann. Ich bleibe hinter ihr. Es ist schließlich ihre Wohnung und ich will ihr nicht das Gefühl geben wegen ihrer Verletzung weniger wichtig zu sein oder sie wie einen Pflegefall behandeln. Jessy humpelt zur Couch.

„Hast du schon was gegessen?"

„Nein, noch nichts.", antwortet sie knapp.

„Hey, soll ich dir was machen? Einen Bagel oder ein Sandwich?"

Ich knie mich vor sie und halte ihre Hände. Plötzlich füllen sich ihre Augen mit Tränen und sie senkt den Kopf. Oh nein, es zerreißt mir das Herz sie so zu sehen. Ich nehme sie in die Arme und halte sie. Der zarte schluchzende Körper in meinen Armen gibt mir das Gefühl sie zu beschützen. Nach einer Weile frage ich sie: „Jessy, was ist los?".

„Mir ist heute Morgen bewusst geworden wie lange ich jetzt hier in meinen vier Wänden hocken werde mit diesen blöden Krücken und diesem bescheuerten Schuh." Sie ist wütend, verständlich.

Ich streiche ihr über den Rücken, ich merke wie sie sich noch enger an mich drückt. Ein unbeschreibliches Gefühl, dass ich immer haben will.

„Ich bin für dich da, versprochen.", versuche ich sie zu beruhigen und meine es zu 100 Prozent ernst.

„Danke, aber du musst doch arbeiten und hast ja sicher noch ein anderes Leben vor mir."

Ich schiebe Jessy sanft von mir weg, damit ich in ihre wunderschönen Augen sehen kann: „Du bist seit einer Woche mein Leben. Ich verspreche dir mich um dich zu kümmern. Und daran halte ich mich. Ich habe dir gesagt es wird alles gut." Ich hatte erwartet sie legt sich wieder in meine Arme, stattdessen zuckt sie zurück. An ihren Augen kann ich nicht erkennen was los ist.

Dr. Cute, bitte in den OP.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt