-41- Jessy

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Gott sei Dank bin ich besser zu Fuß. Es strengt mich trotzdem noch an, und der Weg vom Taxi in mein Haus war beschwerlicher als ich dachte. Ich musste dort weg. Matt hat sich so von Angela einwickeln lassen, dass ich nur noch enttäuscht und verletzt bin. Wie sie mit mir geredet hat? Was fällt ihr ein? Sie kennt mich nicht und mittlerweile denke ich auch Matt nicht mehr. Trotzdem war er ihr wie eine Art hörig. Mein Ben hat mich mit seiner Angela betrogen. Das war echt zu viel für mich. Jetzt sitze ich auf meiner Couch in meiner dunklen Wohnung. Keine Weihnachtsdeko erinnert mich daran, welcher Tag heute ist. Wir haben uns nur auf Matts Haus konzentriert. Ich bleibe im Dunkeln sitzen und weine vor mich hin. Ich bin sauer auf mich, weil ich mich so habe leiten lassen von der angeblichen Liebe. Ich bin sauer auf Matt, weil er mich so behandelt hat. Ich bin sauer auf Angela und Matts Eltern, weil sie so waren wie sie waren. Ich bin sauer auf die Welt und alles ringsherum. Da blinkt mein Handy. Matt kann es nicht sein. ich habe noch im Taxi seinen Kontakt vorerst geblockt. Es ist Dina.

Dina: Warum brennt Licht bei dir? Ich dachte du bist bei Matt mit euren Eltern. Alles gut bei dir?

Jessy: Nichts ist gut. Angela, seine Ex, ist aufgetaucht und es ist alles aus.

Dina: Ernsthaft? Ich komme vorbei.

Jessy: Nein, lass mal. Ich bin heute lieber allein und trauere für mich.

Dina: Ich komme rüber.

Kurze Zeit später höre ich den Schlüssel im Schloss. Dina macht Licht im Wohnzimmer an. Es blendet mich direkt.

„Was ist los, Süße?", fragt Dina, als sie neben mir auf der Couch Platz nimmt. Es bricht aus mir heraus und ich weine. Die Tränen rinnen meine Wangen hinab und ich kann es nicht aufhalten.

„Ok. Ich versuche es dir zu erklären."

„Zuerst mache ich uns einen Glühwein.", sagt Dina und flitzt in die Küche.

Mit zwei dampfenden Tassen kommt Dina kurze Zeit später zu mir an die Couch.

„Danke dir. Aber ich bin für Weihnachten keine gute Gesellschaft."

„Das ist mir egal. Du bist meine Freundin.", sagt Dina ernst über den Tassenrand.

Ich fange an zu erzählen. Ich erzähle von dem perfekten Weihnachtsessen und unseren Eltern. Irgendwann komme ich an den Punkt, als es an der Tür geklingelt hat.

„Angela, seine Ex, stand plötzlich in der Tür und benahm sich, als wäre es ihr Haus, ihre Familie. Meine Eltern haben sehr gut reagiert. Es hat sich dann herausgestellt, dass Ben und Angela ein Paar waren und sich nun getrennt haben."

„WAS?", schreit Dina regelrecht.

„Als ich damals an dem Schaufenster des Restaurants stand, habe ich sie gesehen und eine dunkle Gestalt neben mir. Es war Matt, der genau das gleiche gesehen hat, wie ich."

„Nein. Das darf doch nicht wahr sein."

„Doch ist es. Ich denke er hat mich wieder erkannt und deswegen mir vorgelogen er wäre verliebt in mich."

„Das lügt er dir doch nicht vor. Er liebt dich. Bist du blind?"

„Nein. Aber wieder verletzt."

Dina diskutiert mit mir noch zwei Stunden länger. Aber ich bin verletzt und fühle mich wieder betrogen. Ich erzähle ihr auch von Bens Nachricht und das er bei meinen Eltern war. Auch wie sich Matts Eltern verhalten haben, als Angela aufgetaucht ist. Es ist alles so verworren und ich will das nicht mehr. Das hatte ich und war mehr als verstört. Das tue ich mir nicht wieder.

Dann geht sie nach Hause und hinterlässt mich mit noch mehr Fragen.

Dr. Cute, bitte in den OP.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt