-28- Matt

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Ich löse mich aus der Umarmung mit Jessy, die mein Körper einfach für mich übernommen hat. Ich bin ihm aber nicht böse deswegen. Ich habe es sehr genossen.

„Ok, super. Da haben wir das ja geklärt. Ich gehe dir mal ein Shirt holen. Magst du noch etwas fernsehen, bis ich das Zimmer fertig habe?"

„Einverstanden."

Jessy hebt sich aus dem Stuhl auf ihre Krücken. Wenn ich ihr das doch bloß abnehmen oder die Heilung beschleunigen könnte. Ich helfe ihr auf die Couch und jedes Mal, wenn ich sie berühren darf, zieht es kleine heiße Blitze durch meinen Körper.

 „Wir wollten noch die Weihnachtsgeschenke absprechen.", fällt es ihr plötzlich ein.

„Das machen wir, wenn ich das Zimmer fertig habe." Ich reiche ihr die Fernbedienung und was zu trinken und verschwinde.

Die Gästezimmer hat Angela damals in erdigen Tönen eingerichtet. Ganz anders als das sterile weiß mit dunklen Dekorationen und Accessoires im Rest des Hauses. Die Wände sind in einem dunklen, warmen braun gestrichen, die Vorhänge leicht durchsichtig in beige. In den Gästezimmern gibt es ein Erkerfenster mit einer Sitzbank. Hier liegen viele weiche Kissen in Grüntönen bis Olivtönen. Das Bett ist ohne großen Schnickschnack mit einem beigen Gestell versehen und mit mintgrünen Decken belegt. Die Nachttische auf beiden Seiten des Bettes sind einfach gehalten und darauf steht eine Lampe in Cremeweiß. Das Bett schlage ich für Jessy auf, ziehe die Vorhänge zu und knipse die Lampen an. Das Zimmer verfügt außerdem über einen Wandschrank, hier lagere ich nichts. Und es hat einen Zugang zu einem Verbindungsbad zwischen dem zweiten Gästezimmer. Mir kommt der Gedanke unsere Eltern hier über Nacht unterzubringen an Weihnachten, aber nein, ich denke es ist besser, wenn alle nach Hause fahren. Aus meinem Schlafzimmer hole ich mein mir liebstes T-Shirt.

„Hard Rock Café Nashville?", höre ich es hinter mir, als ich das T-Shirt gerade auf dem Bett platzieren will. Jessy steht in der Tür auf den Krücken gestützt und sieht ziemlich müde aus.

„Klar. Mein Lieblings-Shirt für dich." Sie muss grinsen.

Ich deute mit meiner Hand Richtung Bett: „Soll ich dir helfen?".

„Nein Danke. Das schaffe ich schon."

„Na gut. Ich hole dir aber noch ein Glas Wasser für die Nacht. Bin gleich zurück.", und schon flitze ich in die Küche. Ich will Jessy nicht zu lange allein lassen. Vielleicht können wir auch... ach nein. Das wird sicher nichts. Zusammen in einem Bett. Das lässt sie niemals zu. Auf dem Weg aus der Küche zurück zu ihr höre ich plötzlich einen Knall aus dem Schlafzimmer. In wenigen Schritten bin ich die Treppe hoch gerannt und im Gästezimmer. Jessy sitzt mit einem schüchternen Lächeln auf dem Bett und ihre Krücken liegen kreuz und quer davor.

„Sind mir umgefallen.", sagt sie kleinlaut.

Neben ihr angekommen, streiche ich ihr übers Haar. „Hauptsache dir ist nichts passiert.".

Sie legt ihren Kopf an meine Schulter und holt tief Luft.

„Ach, wenn das doch alles endlich überstanden wäre. Ich will wieder selbständig sein können und nicht für alles Hilfe benötigen."

„Das wird, versprochen. Du musst nur Geduld haben."

Wir lassen uns nach hinten auf das Bett fallen undJessy kuschelt sich in meine Arme. Ich weiß nicht genau, wann wir eingeschlafensind, gegen Mitternacht wache ich auf. Mein Arm ist etwas taub von ihremGewicht. Ich schlängle mich um sie herum aus dem Bett. Kurz bewegt sie sich undich habe Sorge, dass ich sie wecke. Doch ich habe Glück. In meinem Bett angekommen,vermisse ich ihre Wärme und ihre gleichmäßige Atmung, wenn sie schläft. Beidiesen Gedanken schlafe ich irgendwann ein.

Dr. Cute, bitte in den OP.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt