Matt ist unglaublich. Ich dachte schon es geht wieder nach Hause und ich muss diesen weg morgen noch einmal auf mich nehmen. Ich merke ich habe kaum Kraft in den Armen, um richtig mit den Krücken zu laufen. Gut, es wird ein Training sein, aber jetzt ist es mehr als anstrengend und unangenehm. Im Büro belaste ich meine Handgelenke auch kaum bis gar nicht. Von Muskeln keine Spur.
Im Behandlungszimmer angekommen, sieht Dr. Kauffman ganz anders aus, als ich ihn mir erst vorgestellt habe. Ich habe einen grauhaarigen, untersetzten, älteren Herrn erwartet. Stattdessen steht am Schreibtisch ein gutaussehender Mann mit einem braunen Zopf mittleren Alters. Optisch kommt er nicht an Matt heran, aber meine Vorstellung war mehr als abweichend, zu dem, was ich hier jetzt vor mir sehe.
„Dr. Franklin, ich freue mich Sie zu sehen."
„ich mich ebenfalls, Dr. Kauffman. Wie geht es Frau und Kinder?", begrüßen sich die beiden.
„Alle wohl auf. Sie waren jetzt aber schnell hier."
„Das erzähle ich Ihnen beim nächsten Seminar. Dann füllen wir die langweiligen Reden.", beide lachen.
Ich räuspere mich.
„Darf ich vorstellen? Jessy Handerson. MeineBegleitung mit der zu versorgenden Weber-A-Fraktur. Im General haben wir eineTitanplatte mit sechs Schrauben angebracht. Wir haben alle Unterlagen und Röntgenbilder dabei."
Dr. Kauffman wendet sich zu mir, nachdem er Matt aufmerksam und mit einem gelegentlichen Nicken zugehört hatte.
„Guten Tag, Ms. Handerson. Dann schauen wir uns Ihre Unterlagen mal an. Nehmen Sie Platz."
Matt setzt sich neben mich und nimmt meine Hand in seine. Er streicht mit seinem Daumen beruhigend über meinen Handrücken. Wobei ich denke schlimmer kann es jetzt wirklich nicht mehr werden. Dr. Kauffman schiebt die CD mit den Röntgenbildern in seinen PC und betrachtet die Bilder. Mir wird mulmig. Nach einer gefühlten Ewigkeit dreht er den Bildschirm zu uns und sagt: „Also besser hätte ich es nicht machen können. Das ist ein tadelloses Implantat und auch die Schrauben sind an den Stellen, an denen Sie sein müssen. Gratulation, Kollege.", sagt er an Matt gerichtet. Mir fällt ein Stein vom Herzen.
„Wenn ich aufstehe, dann zwiebelt und brennt mein Knöchel wie Hölle. Ist das normal?"
„Ja, das ist es leider. Das lässt sich nicht vermeiden und kann bis zu sechs Wochen andauern."
Genau das hatte Matt auch gesagt. Indirekt hatte ich gehofft er würde etwas anderes sagen.
„Jetzt ziehen Sie bitte mal den Schuh aus und zeigen mir die Wunde."
Auf der Liege angekommen, siehe ich den Schuh aus und Dr. Kauffman entfernt das Pflaster. Alles ist blau und gelb und grün und dick. Oh mein Gott. Das soll jemals wieder normal aussehen?
„Die Naht sieht sehr gut aus. Es ist sauber zusammengewachsen. Ich mache Ihnen ein neues Pflaster rauf und dann sehen wir uns zum Fäden ziehen nächste Woche wieder."
„Danke.", kriege ich nur heraus.
„Und versuchen Sie zu Hause den Schuh abzumachen. Der Fuß muss an die Luft. Laufen Sie auch ohne den Schuh, wenn es Ihnen möglich ist. Aber achten Sie darauf nicht mehr als 10 Kilo zu belasten."
Leichter gesagt als getan. Ich versuche mir alles zu merken und hoffe Matt hat sich auch einiges gemerkt. Dr. Kauffman schickt mich mit einem Rezept für Schmerzmittel und Pflaster zur Empfangsdame, um einen Termin nächste Woche zu vereinbaren.
Die Dame am Empfangstresen kommt sofort zu mir, als sie mich sieht. Matts Aktion hat wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich vereinbare einen Termin zu einer Zeit, zu der mich Dina fahren könnte. Ich will Matt nicht wieder beanspruchen.
Gerade als ich fertig bin, kommt Matt aus Dr. Kauffmans Zimmer und wir verlassen die Praxis. Im Auto angekommen, danke ich Matt noch einmal für seine Hilfe und wir fahren nach Hause.
Dieser kurze Ausflug hat mich so geschafft, dass ich nur noch schlafen will. Endlich auf der Couch angekommen, dauert es keine fünf Minuten und ich bin im Traumland angekommen.
DU LIEST GERADE
Dr. Cute, bitte in den OP.
RomanceKörper an Körper bleiben wir noch eine Weile liegen. Wir reden nicht. Wir genießen nur die Nähe des anderen und ich für meinen Teil will nie mehr wo anders liegen als neben dieser Frau.