SYLT. Die Vermählung des Messias

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Es geht weiter...
aber kleine Warnung: Christian ist bisschen depri (Bodyshaming & SH)
✨✨

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"Christian!!!?" Francas spitze Stimme hallte durch die ganze Wohnung und er konnte sich nur verschlafen den Sand aus den Augen wischen. Was wollte die denn jetzt von ihm? Sein iPhone zeigte gerade einmal 4:10 und die machte so einen Krach? Widerwillig stand Christian auf um in Küche zu gehen und nachzusehen, was denn los war. Immerhin klang es ziemlich schlimm.

Alles was er dort sah war Franca, die in einer Hand die leere Packung Mon-Chérie hielt und in der anderen die Verpackung der Pizza von gestern. Mist. Die hätte er besser entsorgen sollen... Ablenkung erschien ihm als die beste Taktik, also ging er in die Offensive: "Warum schreist du so früh denn durch die ganze Wohnung? Ich hab noch geschlafen!" Vielleicht war es doch nicht die beste Entscheidung, denn die Wutader auf der Stirn der jüngeren pochte wie wild und schien ihm fast entgegen zu springen.
"Was ist das für eine dumme Frage?! Ich gehe noch eine Stunde ins Fitnessstudio bevor ich ins Studio fahre!!" Sie holte Luft: "Und das solltest du auch tun, anstatt so ein Geringverdienerfraß in dich zu stopfen!! Wir hatten doch schon darüber gesprochen, dass du sowas nicht essen darfst! Du setzt immer so leicht an. Willst du dich etwa vor lauter Fett bald garnicht mehr bewegen können. Christian, ein Körper ist ein Tempel, um dem man sich auch kümmern muss. Wozu haben wir denn dieses sperrige Rudergerät wenn du es nicht benutzt, hmm? Das würde dir nicht schaden wenn du mal etwas aktiver werden würdest! Also ehrlich, dein Bauch wird immer dicker. Ab jetzt machst du Diät, dann bekommen wir das in den Griff. Man muss das Problem gleich am Schopf packen."

Fassungslosigkeit breitete sich auf Christians Gesicht aus und er stand vor seiner Verlobten ohne ein Wort heraus zu bringen. "Also ich muss jetzt los, ich stell dir einen Plan zusammen und schick ihn dir nachher. Dann kannst du heute gleich anfangen!" verkündete Franca, drückte ihrem Verlobten ein Küsschen auf die Wange und joggte dann aus der Wohnung. Völlig verwirrt drehte sich Christian und sah ihr hinter her. Was war das denn gerade? Er brauchte erstmal einen Moment um all diese Wörter sacken zu lassen. Am besten wäre es, das alles gleich wieder zu vergessen... Unschlüssig stand Christian im Flur, entschied sich dann aber doch nochmal ins Bett zu gehen. Immerhin könnte er noch eine Stunde schlafen. Auf dem Weg ins Bett blieb sein Blick an dem Spiegel hängen, der Teil des Schrankes war.

Bin ich wirklich zu dick? Das... nein- das kann doch nicht sein... Er schaute an sich runter. Am Bauch sah man schon ein paar Polster mehr. Und auch die Schenkel schienen ihm fülliger als sonst. Tränen steigen auf und liefen Christians Wangen runter. Franca hat recht... er zwickte sich selbst etwas in den Bauch und war erstaunt, wieviel Fett er zwischen seinen Fingern hielt. Geknickt ließ sich der Blonde auf sein Bett fallen, schlug auf das Kopfkissen ein. "Scheiße!" Nach ein paar Prügel auf das unschuldige Stück Stoff sackte Christian in sich zusammen, vergrub den Kopf zwischen seinen verschränkten Armen. Franca hatte verdammt nochmal recht, jede Kalorie setzte sich sofort auf seinen Hüften ab. Und das wusste er doch auch! Warum also erlag er immer wieder dem Verlangen, ungesundes Zeug in sich reinzustopfen so wie gestern? Das war doch so unnötig! Warum mach ich sowas? Er versank in einem unregelmäßigen Schluchzen und mit einem Mal war er nicht mehr der Finanzminister der Bundesrepublik sondern der vierzehnjährige Christian, der sich selbst hasste.
Auf den seine Eltern nicht stolz waren, den seine Mitschüler hänselten, weil er an die hundert Kilo wog, der aus Frust immer mehr und mehr aß.

Der zu feige war, an der richtigen Stelle zu schneiden.

Die Tränen auf Christians Gesicht waren mittlerweile zu einem Wasserfall geworden, der einen ganzen Golfplatz bewässern könnte. Er hatte es schon einmal geschafft, warum nicht noch ein zweites Mal? Abnehmen war nicht so schwer und wenn man es richtig anging, konnte man auch schnell zu seinem Ziel gelangen. Genervt strich sich Christian die Tränen aus dem Gesicht. Er war doch kein Weichei! Er würde Franca schon beweisen, dass er es konnte! Franca? Naja, vor allem wollte er es sich selbst beweisen.
No excuses.

Schwungvoll stand Christian auf, der Appetit war ihm jetzt sowieso vergangen also ließ er das Frühstück aus und ging direkt in den Sportraum. Neben Francas Hometrainer stand hier noch sein Rudergerät und ein paar Gewichte lagen in dem Regal vor dem großen Wandspiegel. Aber zuerst schnappte Christian sich einen Isomatte und begann Sit-ups zu machen bis seine Muskeln brannten. Wiederholung um Wiederholung...