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Soo, es geht weiter... (gefühlt 100 Jahre später🤥)

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"Ob du zu mir wolltest, hab ich gefragt!" Der ältere stand plötzlich neben ihm, packte ihn am Arm und zwang Christian, ihn anzusehen. Christian schluckte, er konnte es garnicht abhaben, wenn jemand ihm gegenüber lauter wurde. Geknickt senkte er seinen Blick zu Boden und nickte leicht.

Robert schien zu bemerken, dass er wohl etwas forsch gewesen war. Was war da nur mit ihm durchgegangen? "Tut mir leid..." flüsterte er schon fast und lockerte den Griff um Christians Arm. In dessen Augen sammelte sich schon wieder Feuchtigkeit, das konnte Robert sich beim besten Willen nicht länger mit anschauen.
"Heyy" vorsichtig strich er dem Blonden mit einer Hand über die Wange. "Wolltest du mit mir reden?" Ein stummes Nicken. "Und als du Annalena und mich gesehen hast, bist du wieder abgehauen?" Ein heiseres "Ja" kam zurück. "Christian, sie ist meine beste Freundin-" versuchte Robert verzweifelt zu erklären, aber er wurde direkt unterbrochen.
"Verarschen kann ich mich selbst!" Damit schob Christian auch Roberts Hand von seiner Wange und entfernte sich ein paar Schritte. Was glaubte der eigentlich??
Wir sind nicht zusammen! rief er sich erneut ins Gedächtnis, aber gerade das machte ihn nur noch wütender.

"Christian-" Robert holte tief Luft. Er wusste selbst nicht, warum er das gerade tat, aber er hatte das tiefe Bedürfnis, Christian die Wahrheit zu sagen. "Das was ich jetzt sage bleibt unter uns, okay? Ich hatte ein Mal was mit Annalena, ein einziges Mal. Und das ist fast sieben Jahre her, du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, da läuft nichts mehr." Warum sollte Christian sich Sorgen machen?! Am liebsten hätte Robert sich mit der flachen Hand vor die Stirn geschlagen, aber das hätte nur den Eindruck, alle Grünen hätten einen an der Klatsche, verstärkt. Also ließ er es bleiben und ärgerte sich im Stillen über seine Worte. Oh Gott, wie das klang...

Christian nickte und zwang sich ein kleines Lächeln auf. "Danke, dass du mir das anvertraust." murmelte er, wobei das für ihn ja keine neue Information war.
"I-ich weiß auch nicht... ich wollte eben mit dir reden und als ich sie gesehen hab... das war einfach eine Kurzschlusshandlung, glaube ich..."
Robert nickte verständnisvoll, "Worüber denn reden?" Der Blonde schielte kurz aus dem Fenster, ehe er sich dazu durchrang, seinem Gegenüber in die Augen zu blicken. In diese wunderschönen, blauen- Stop! "Über den Kuss." brachte er hervor. Wieder nickte Robert und lächelte ihm aufmunternd zu: "Das wollte ich auch tun. Sag mal, hast du heute Abend schon was vor?"

Urplötzlich stieg Röte in Christians Wangen, Robert will sich mit mir treffen! Dass das vielleicht kontraproduktiv sein könnte und nur noch mehr Verwirrung stiften könnte, kam ihm zu dem Zeitpunkt nicht in den Sinn. "Ähmm ne?" stotterte er.
"Willst du nachher zum Abendessen vorbeikommen?" Bei dem Wort Essen hatte Christian eigentlich schon wieder keine Lust, aber es war immerhin Robert!, der ihn einlud, also sagte er "Klar, gerne" und strahlte den anderen Mann mit seinem Lindner-Grinsen an.
"Super" freute sich Robert. "Dann..." Er verlor sich einen Moment in diesen eisblauen Augen.
Das ist jetzt keine gute Idee! rief die kleine Stimme im seinem Kopf, als sein Blick an Christians Lippen hängen blieb. Die andere Stimme, welche allerdings viel lauter schrie, forderte ihn regelrecht auf, den Blonden endlich zu küssen.

Christian stand derweil unschlüssig da und lächelte den Grünen verträumt an.
Die Stimme der Vernunft wurde in hohem Bogen aus Roberts Kopf geschmissen und er ging auf Christian zu, bis er direkt vor ihm stand. Lächelnd nahm er zur Kenntnis, dass der Blonde auch einen Schritt zu ihm gemacht hatte. Was mache ich hier nur?! Aber zum Nachdenken war es jetzt definitiv zu spät, Robert legte eine Hand an die Wange des FDPlers.

Was wenn Christian das garnicht will? Er hat doch Franca! Wenn er garnicht auf Männer steht? Nicht auf mich?

Er wollte ihn ja nicht bedrängen. Er zögerte. Er zögerte schon viel zu lange!

Dann passierte das, womit Robert wohl am wenigsten gerechnet hatte.

Christian legte eine Hand in seinen Nacken und kam ihm näher. Er sah noch, wie der Blonde seine Augen schloss, bevor er das selbe tat und endlich wieder Christians weiche Lippen auf seinen spürte.

SYLT. Die Vermählung des MessiasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt