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Zwei Kapitel und keinen Monat Pause dazwischen? Hier muss doch was faul sein😭

Kurze Anmerkung zum Kapitel: Franca wird gegen Ende hin ziemlich "fies", ich will ihr erstens natürlich nichts unterstellen und zweitens wollte ich euch Bescheid sagen, falls jemand mit Kommentaren über Essverhalten usw. nicht zurecht kommt.

Kommentiert gerne fleißig, wie ihr das Kapitel findet und vielleicht was ihr euch in Zukunft von der Story erhofft🤓
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Robert Handy vibrierte, schnell sah er drauf. Christian. Sofort musste er lächeln und las sich durch, was der andere ihm geschrieben hatte. Dabei wurde sein Grinsen nur noch breiter.

Christian💛
Hey Robert, hast du noch kurz Zeit, bevor die Sitzung weiter geht? Bin in meinem Büro ;)

Da brauchte Robert wirklich nicht zweimal überlegen, schnell verabschiedete er sich von seinen Kollegen, er müsse noch „etwas erledigen", aber Annalena verdrehte gleich wissend die Augen und wünschte ihm Viel Spass. Er nickte nur und verschwand mit roten Wangen in Richtung FDP-Büros.
Warum wollte Christian ihn überhaupt sehen? Wegen etwas Gutem, oder? Na hoffentlich, mit klopfendem Herzen stand er nun endlich vor der Türe und wartete auf das „Herein."

Grinsend verließ Robert ein paar Minuten später das Büro und lief schnell wieder zurück zum Sitzungssaal. Zurück blieb nur ein sehr nachdenklicher Christian. Das war alles so... toll mit Robert, aber gleichzeitig plagte ihn auch ein schlechtes Gewissen. Wegen Franca. Das hatte sie doch nicht verdient, dass er sie einfach so betrog. Der Blonde war einfach nur maßlos verwirrt. Über sich selbst! Wollte er die Reporterin überhaupt noch heiraten? Und was war das mit Robert? War es nicht noch viel zu früh und zu unsicher, um für diese neuen Gefühle seine Verlobte sitzen zu lassen? Gedankenverloren kritzelte er mit MontBlanc Füller irgendwelche wirren Linien auf einen Zettel. Sie ergaben genauso wenig Sinn wie das Chaos in Christians Kopf.

"Robert!" zischte Annalena und warf ihm einen bösen Blick zu, "Zappel' nicht so rum, das ist total auffällig!" Ertappt senkte der ältere seinen Blick auf die Notizen vor sich. Manchmal vergaß er einfach, dass hier auf der Ministerbank alle Kameras auf ihn gerichtet waren. Und dass die Journalisten doch nur darauf warteten, dass ihm ein Fehler passierte. Tief atmete er durch, ein bisschen mehr Professionalität war hier schon angebracht. Er konnte doch nicht immer noch an die Knutscherei von eben denken und sich dabei verhalten wie ein verknallter Teenager. Wobei die erste Hälfte des Ausdrucks vollkommen zutreffend war...

"Nanu? Kommen die im Ministerium auch mal ohne ihren Superstar aus?" scherzte Franca, als ihr Verlobter die Wohnung betrat. Sie stellte ihr Zahnpastalächeln zur Schau und begrüßte Christian mit einem Küsschen. Leicht verwirrt stand der Blonde im Flur und befreite sich von seinem Sakko und den Schuhen. "Hat es dir etwa die Sprache verschlagen hm?" "Nein..." kam es langsam von Christian, "Nein, ich bin nur verwirrt, dass du schon da bist." "Das klingt aber nicht sehr begeistert..." schmollte die jüngere und sah ihn fragend an. Sollte es auch nicht- überrascht über sich selbst räusperte sich der Blonde, setzte dann ein möglichst glaubwürdiges Lächeln auf und versuchte Franca wieder zu besänftigen. Warum tat er das überhaupt?

Seufzend folgte er der jüngeren in die Küche. Eigentlich war Christian doch nur früher nach Hause gekommen, weil er Zeit in Ruhe haben wollte... und nicht damit Franca ihn bei allem belehrte. Er hatte sich auch noch dazu breit schlagen lassen, mit ihr zu Kochen, was bei der Reporterin eigentlich nur Gemüse schneiden bedeutete.

Seufzend ließ sich Christian auf die Couch sinken, so hatte er sich seinen Feierabend nicht vorgestellt. Wäre er alleine gewesen, hätte er sicherlich schon angefangen zu heulen. Aber Franca tänzelte die ganze Zeit durchs Wohnzimmer und hockte sich jetzt auch noch zu ihm aufs Sofa.

Er fühlte sich so schlecht. Einen Menschen zu betrügen, das war doch einfach nicht er. Es ging noch immer nicht in Christians Kopf rein, dass er seine Verlobte so hintergangen hatte. Aber gleichzeitig gab Franca ihm doch allen Grund dazu, dass er sich in dieser Beziehung einfach nicht mehr wohl fühlte.

Iss nicht zu viel von der Soße, weißt du überhaupt wie viele Kalorien die hat? Christian griff nach einem Kissen und legte es vor seinen Bauch. Das war doch schon eine halbe Stunde her und noch immer dachte er darüber nach?? Hast du dich heute schon genug bewegt? Er wusste schon garnicht mehr, wie viele von diesen spitzen Fragen und Bemerkungen Franca ihm beim Essen entgegen gebracht hatte. Es waren jedenfalls zu viele.

Die Reporterin schnappte sich die Fernbedienung und schaltete irgendeine Kochsendung ein. Nicht auch das noch... Christian hatte doch schon mehr als genug von diesem Thema, vielleicht konnte er ja Franca irgendwie umstimmen. "Wollen wir nicht was anderes schauen...?" Nur ein Stirnrunzeln kam zurück, dann schaute die jüngere weiter auf die Flimmerkiste. Er seufzte: "Ich glaube, heute kommt auch-" "Christian, wenn's dir nicht gefällt, musst du's dir ja nicht anschauen." Sie machte eine kleine Pause, in der sie ihren Verlobten nicht mal ansah, "Du kannst ja noch ein Workout machen, würde dir gut tun."

SYLT. Die Vermählung des MessiasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt