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Erschöpft ließ sich Christian zurück in die Kissen fallen, er konnte sich beim besten Willen nicht an diese Abmachung erinnern. Aber andererseits, vielleicht brachte ihn das ja auf andere Gedanken. Und das hatte er nach diesem Traum bitter nötig. Der Blonde konnte es immer noch nicht fassen, Sex mit Robert Habeck!
Mit einem Mann, der zehn Jahre älter und noch dazu sein Kollege war!
Der vor allem ein Mann war!

Christian schüttelte den Kopf, wie kam sein Unterbewusstsein auf so etwas? Klar der Kuss... und er mochte Robert ja auch... aber- aber er war doch mit Franca verlobt! Und bisher hatte er doch keine solchen Vorstellungen mit dem Grünen gehabt. Der Kuss... das war passiert, weil es ihn gereizt hatte es auszuprobieren, mehr nicht! Das redete er sich zumindest ein.

"Ach Honey, du bist ja immer noch nicht angezogen!" säuselte Franca, als sie wieder den Raum betrat. Sie trat näher an das Bett heran und zog ihm seinen Schlafanzug über den Kopf und das Sportshirt gleich wieder drüber. Ein schnelles Küsschen drückte sie ihrem Verlobten auf den Mund und hielt ihm die Hose entgegen. "Na komm, das muss du selber machen, wir wollen ja schließlich los." zwinkerte sie und Christian nickte. Vielleicht war es gar keine so schlechte Idee, joggen zu gehen. Ein bisschen Sport würde ihm und seinem Gewicht nicht schaden und er musste dringend auf andere Gedanken kommen!
Der Traum hatte sich so real angefühlt, dass der Blonde es noch in jeder Faser seines Körpers spüren konnte.

Ist Robert wirklich so...?

Vergiss es! ermahnte er sich und stieg endlich aus dem Bett um sich vollständig anzuziehen.

An diesem Samstagmorgen war noch nicht viel Betrieb auf den Straßen. Ein paar Leute, die ihren Hund spazieren führten, mehr nicht. Christian konnte auch gar nicht so intensiv auf seine Umwelt achten, denn Franca gab ein beachtliches Tempo vor und er konnte nur zwei, drei Meter hinter ihr auf ihren Pferdeschwanz schauen, der auf und ab wippte. "Nicht schlapp machen!" lachte sie von vorne, als Christians Atmung lauter wurde.
Als sie an einer roten Ampel kurz halt machen musste, hatte er endlich die Gelegenheit sich umzusehen. Es schien ihm ganz so, als seien sie hier in dem Viertel, wo Robert wohnte. Sie standen sogar gerade gegenüber von seiner Wohnung. Der blonde blickte zu seiner Verlobten - wenn die wüsste, was sich da gestern in den vier Wänden des Grünenpolitikers abgespielt hatte... Sofort überkam ihn das schlechte Gewissen wieder.

„Hey, Schlafmütze! Weiter gehts!" Franca deutete auf die Ampel, die mittlerweile wieder grün geworden war. Toll, das hatte nicht gereicht um zu verschnaufen. Aber es half ja nichts, schwer-atmend joggte er der jüngeren hinterher. Sie waren ungefähr zwei Blöcke weiter, da glaubte Christian nicht was es sah. Beziehungsweise, wer ihnen da entgegen kam. Robert. Schnell versuchte er sich die verschwitzen Haare aus der Stirn zu wischen. Allerdings vernachlässigte er dabei, vernünftig auf den Weg zu achten. Und zack! Da lag er schon am Boden. „Ugh" schmerzerfüllt verzog Christian das Gesicht, als sein Knie auf den harten Beton knallte. Franca bemerkte seinen Sturz erst nach ein paar Schritten, denn erst dann drehte sie sich zu ihm um. Krampfhaft presste der Blonde sich eine Hand auf die Wunde, wobei dennoch Blut an den Seiten heraus lief. Auf einmal stand Robert neben ihm und kniete sich hin, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein. "Hey, gehts?" fragte er nach. In seiner Stimme klang total viel Besorgnis mit, als er sich behutsam das offene Knie genauer ansah. Christian starrte den älteren mit großen Augen an - so nah waren sie sich gestern Abend auch... Wie gerne würde er jetzt... Aber es ging nicht, weil - Franca.

Mittlerweile war die Braunhaarige auch näher heran getreten. „Ach Herr Habeck." lächelte Franca gekünstelt, sie hielt von den Grünen so viel wie Christian normalerweise auch. Normalerweise... Er konnte sich kaum von Roberts Augen losreißen, dazu war er viel zu geflachst davon, wie sanft dieser ihn behandelte. Die starke Hand des älteren lag an seinem Knie und-
Laut räusperte sich Franca, was den Blonden aufschrecken ließ. "Komm hab dich nicht so, Chrissi. Ist doch nur ne Schürfwunde, hat jedes Kindergartenkind."

SYLT. Die Vermählung des MessiasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt