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~Hier habt ihr mal wieder ne Kostprobe von meinen unglaublichen Bearbeitungsskills, dankt mir später🤠~

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"Mir gefällt's!" gab Christian pampig zurück. "Na wenn du meinst" schnell löschte Franca wieder das schummrige Licht. Christian war das gerade recht, er wolle einfach nur schlafen und definitiv nicht über so etwas diskutieren. Wortlos lag er auf dem Rücken, die Augen geschlossen.
Er döste schon ein paar Minuten, als er auf einmal etwas an seien Beinen spürte. "Ich hab so kalte Füße..." nuschelte Franca und rückte Christian noch mehr auf die Pelle. Das konnte er jetzt garnicht brauchen. Sie drehte sich hin und her und schließlich funktionierte sie ihren Verlobten als menschliches Kissen um. Wohlwissend, dass er eh nichts dagegen tun konnte, gab sich der Blonde damit zufrieden und tauchte auch schnell ins Land der unbegrenzten Autobahnen ab.

Freitag. Es war ein untypischer Tag für unseren Bundesminister der Finanzen, denn ausnahmsweise hatte er ab mittags frei. Einfach frei. Er wäre nicht er, wenn er sich nicht schon eine halbe Stunde vor Schluss schon gemütlich fertig machen würde - das sind eben diese Privilegien, wenn man Messias ist. Sowieso war der Vormittag im Büro nicht sonderlich anstrengend gewesen, etwas Golf-schauen hier, etwas Neun-Euro-Ticket-Abschaffen da... Trotzdem, fand Christian, hatte er sich den faulen Nachmittag jetzt redlich verdient, vielleicht ein bisschen im Porschekonfigurator abhängen...

Plötzlich kam ein Anruf rein, das Telefon auf dem peinlichst aufgeräumten Schreibtisch begann die Melodie der Julihymne zu spielen.

Achnein, wer wollte ihn denn jetzt noch aufhalten?? Seufzend griff er nach dem Hörer: "Hier Lindner. Christian Lindner. Mit wem bin ich verbunden?" Es war Annalenas Stimme, die ihm vom anderen Ende der Leitung entgegen kam, sie klang ziemlich aufgebracht und auch irgendwie... verzweifelt? dachte Christian.

"Mh also das ist mir fast schon peinlich zu fragen... Ich habe gerade noch einen Termin reinbekommen... könntest du vielleicht auf meine beiden Mädels aufpassen? Es ist auch nur höchstens ein, zwei Stunden." "Okay" "Bitte Christian, ich hab sonst niemand und Robert hat meine Nachricht nicht gelesen. Du und Frida habt euch doch letztes Mal so gut verst-" Sie stockte: "D-du hast 'ja' gesagt?" Der Blonde musste etwas lachen: "Aber aber, ich bin doch kein Unmensch. Und sowieso: ich hab den Nachmittag frei und nichts vor. Wo soll ich die zwei holen?"
Annalena gab ihm noch letzte Instruktionen und verabschiedete sich dann mit: "Tausend Dank, du bist der Beste Christian!!"

"Hi Frida, hi Smilla!" rief Christian den beiden Mädels aus seinem Porsche Cabrio zu. Der gelbe Flitzer machte sich auf dem Parkplatz der kleinen Grundschule zwischen den Geringverdiener-Kutschen der selbsternannten Pädagogen, auch genannt Lehrer, besonders gut. Schneller als er gucken konnte saß Frida bereits auf dem Beifahrersitz und grinste ihn an. Was konnte er da anderes tun, als zurück lächeln?
"Äh also eure Mama muss noch ein bisschen arbeiten, aber wir drei Hübschen können uns einen schönen Nachmittag machen." Smilla schenkte ihm einen skeptischen Blick, hockte sich dann aber, wenn auch mit verschränkten Armen, auf den Beifahrersitz.
Christian ließ den Motor aufheulen und verjagte so einige Kinder mit ihren Low-Performer-Eltern, die eh nur im Weg rumstanden.

"Duuu, kommst du gleich mit mir Trampolin?" fragte Frida mit Engelsaugen, denen Christian kein Wunsch abschlagen konnte. "Boah Frida, nerv nicht rum!" keifte Smilla. Verwirrt sah die jüngere ihre Schwester an, dann Christian und in ihren Augen sammelte sich die Feuchtigkeit. "Natürlich gehen wir aufs Trampolin, wenn du möchtest Frida." besänftigte Christian die Kleine. Smilla schnappte daraufhin völlig ein, verschränkte ihre Arme auf Neue und sah für den Rest der Fahrt nur noch aus dem Fenster.
Mit Messias-Geschwindigkeit dauerte es nicht lange bis zum Hause Baerbock, die Ältere hatte zum Glück einen Schlüssel dabei. Kurz nach ihrer Ankunft verzog sie sich gleich nach oben, wahrscheinlich in ihr Zimmer, vermutete Christian. Das sollte ihm recht sein, Smilla war wohl eine schwierige Persönlichkeit.

So blieben nur noch der Blonde und die kleine Frida im Wohnzimmer zurück. Aber nicht lange, dann zog die Kleine den Politiker auch schon aufs Trampolin im Garten und führte ihm ihre neuesten Tricks vor. Anerkennend klatschte Christian jedes Mal und kam aus dem Lächeln garnicht mehr raus. Wie gerne hätte er auch ein Kind... am besten ein süßes... Schnell verwarf er diesen Gedanken wieder - Gott würde ihm ein Kind schenken, wenn die richtige Zeit gekommen ist.

Christian schmerzte schon der Rücken als Frida endlich genug von der Hüpferei hatte, aber auch nur, weil sie Hunger bekommen hatte. Pfannkuchen wünschte sie sich. Während Frida den Teig mixte, nutze Christian die Zeit um mal nach ihrer Schwester zu sehen.

"Smilla, hey alles gut?" Christian schob seinen Kopf durch die Kinderzimmertüre.

SYLT. Die Vermählung des MessiasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt