Kapitel 3

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Nikolaj

Ich hatte ganz genau geahnt, dass Adara ihre erste Möglichkeit nutzen würde um zu fliehen.

Niemals würde sie sich einfach so einsperren lassen. 

Aber ich tat es ausnahmsweise nicht, um sie zu ärgern. Es war wirklich nur zu ihrer eigenen Sicherheit.

Persönliche Leibwächter würden eine Zeit lange bestimmt gut ihren Job machen. Aber wenn es um Adara's Sicherheit ging, überließ ich nichts dem Zufall. 

Das heißt, ich kümmerte mich lieber persönlich darum. Mir selbst vertraute ich immer noch am Meisten.

Außerdem hatte es den zusätzlichen höchst, positiven Effekt, dass ich sie so die ganze Zeit in meiner Nähe haben könnte. 

Dass sie abhauen würde, war mir klar gewesen. Ich war auch wenig überrascht, dass sie es in der ersten Nacht tun würde.

Ihr Plan war gar nicht schlecht gewesen. Womit sie nur nie rechnete ist, dass ich ihr immer zwei Schritte voraus bin.

Als erstes machte es mich stutzig, dass sie mich, obwohl wir miteinander stritten, neben ihr schlafen ließ. 

Ebenso wie, dass sie sich darüber nur kurz beschwerte. 

Deshalb tat ich so als würde ich schlafen und tatsächlich verschwand sie einige Minuten später einfach.

Ich mochte die Jagd. Was das anging, war ich einfach ein typischer Mann.

Wenn Adara vor mir wegrennen wollte, ließ ich es zu. Aber ich würde sie wieder einfangen und zurück in meine Höhle schleifen. 

Worauf ich nicht vorbereitet war, dass sie aus dem Fenster klettern und sich im Garten verstecken würde.

Das machte die Suche um einiges schwieriger.

Aber schließlich fanden meine Männer Adara. Sie hatte wirklich wie ein Kätzchen sich im Baum versteckt. 

Dreck- und Blutkrusten hingen an ihrer Haut und an ihrer Kleidung. 

Eigentlich hätte ihr Aussehen, andere Menschen abschrecken müssen. Aber natürlich bekam sie es trotzdem zustande, dass sämtliche Blicke auf sie gerichtet waren.

Wie gierige Geier, hatten meine Wachen, sie angestarrt.

Und da Aleks nicht schnell genug wieder wegsah, musste er diesmal dran glauben. Er wusste genau, warum er sich den Schuss in die Schulter verdient hatte. 

Deswegen akzeptierte er es auch. 

Sie alle hatten ganz klare Regeln. 

Wenn sie Adara zu lange ansehen, werden sie schmerzhaft verletzt. Die Wahl der Waffe bleibt mir dabei jederzeit selbst überlassen.

Wenn sie Adara berühren, ohne dass ich es ihnen erlaube, werden sie auf der Stelle getötet.

Dabei gab es keine Kompromisse und keine Gnade.

Adara mag das albern finden. Ich fand das vollkommen gerechtfertigt.

Sie gehörte mir. Niemand sah oder fasste das an, was mir gehörte. 

Auch jetzt würde ich sie am liebsten mir über die Schulter werfen und zurück in mein Haus tragen. 

Aber meine Besorgnis siegte in dem Moment.

Einer meiner Männer hatte eine Spur vor dem Fenster im ersten Stock gefunden. Es sah aus als wäre da Jemand gestürzt.

Und Adara's Erscheinung nach zu urteilen, konnte das nur sie gewesen sein.

The one woman (Mafia) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt