Kapitel 1

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Adara

Als ich Nikolaj sagte, dass ich ihn liebte, hätte ich alles Mögliche als Reaktion erwartet.

Dass er mich auslachen würde, dass er wütend werden würde oder dass er es im besten Fall vielleicht sogar erwidert. 

Nicht aber hätte ich geahnt, dass er es einfach ignorieren würde. So schätzte ich ihn eigentlich nicht ein. 

Aber er tat es.

Da hatte er nur die Rechnung ohne mich gemacht. Als mich Nikolaj von seinem Schoß hob und seinen Sachen vom Boden einsammelte, explodierte ich förmlich.

«Du bist also einer von diesen Typen, ja?» Versuchte ich ihn zu provozieren. 

Leicht irritiert sah er mich an. Wahrscheinlich hatte Nikolaj damit gerechnet, dass ich es darauf beruhen lassen würde.

«Was erwartest du, was ich dir sagen soll?» 

«Irgendetwas würde mir schon reichen. Aber gar nichts zu sagen, ist definitiv am Schlimmsten.» Antwortete ich zickig. Aber ich hatte auch allen Grund dafür.

Ich war mir so sicher gewesen, dass Nikolaj das Gleiche fühlen würde. 

Wie sehr man sich nur in einem Menschen irren konnte...

«Adara, wenn du erwartest, dass ich das erwidere, muss ich dich leider enttäuschen.»

Wow, das tat weh. Ich glaube ein Messer ins Herz gerammt zu bekommen, würde sogar weniger schmerzhaft sein.

«Also war ich nur gut genug für dich gewesen, damit du mich ficken konntest? Für mehr aber auch nicht.» 

Wütend brüllte ich ihm sämtliche italienische Schimpfwörter entgegen, die ich kannte. Auch in der Hoffnung, dass er mindestens die Hälfte davon trotzdem verstand. 

«Es ist nicht so, dass ich nichts für die fühle. Aber Liebe bedeutet nichts. Dieses eine Wort hat absolut keine Bedeutung, wenn man nicht auch so handelt.»

«Willst du damit sagen, dass ich dich gar nicht wirklich liebe?»

Verzweifelt raufte sich Nikolaj die Haare.

«Nein... Doch... Ich weiß es nicht. Du hast ein Trauma erlebt. Vielleicht siehst du mich nur als eine Art Vaterfigur an, weil du deinen eigenen Vater so früh verloren hast.»

Die Vorstellung, Nikolaj als mein Vater, war widerlich. 

«Keine Sorge, dann hätte ich mir jemand Besseres ausgesucht.» Erwiderte ich bissig. 

Frustriert schnaubte Nikolaj laut.

«Ich will nicht dein Vater sein, dafür ficke ich dich viel zu gerne, kleine Kiska.»

«Wie schon gesagt, wenigstens dafür war ich anscheinend gut genug.» 

Ich merkte wie mir Tränen hochkam, aber ich schluckte sie wütend hinunter. Ich hatte es langsam satt, so eine Heulsuse zu sein. 

Nicht deswegen.

Nicht wegen ihm. 

«Du verstehst es nicht, weil du mir nicht richtig zuhörst. Ich halte nichts von Liebe. Vertrauen, Leidenschaft und Hingabe sind meines Erachtens viel stärkere Wörter als Liebe. Und nicht nur dass du das niemals aus meinem Mund hören wirst. Ich bin ich mir zusätzlich auch sehr sicher, dass du es nur gesagt hast, weil ich seit Jahren der erste Mann bin, der dich nicht schlägt oder vergewaltigt. Abgesehen von deinem Bruder.»

Als er mit seiner Erklärung fertig war, hob und sank sich seine Brust schnell. Er regte sich eindeutig auf. 

Dabei musste ich diejenige sein, die sich aufregte. 

The one woman (Mafia) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt