Adara
Die gesamte kommende Woche, nach dem Anschlag, verbrachten wir im Krankenhaus. Immer abwechselnd, schliefen entweder Nikolaj oder ich in Sascha's Zimmer und wachten über ihn.
Zusätzlich zu den fünfzig Wachmännern, verteilt im Krankenhaus.
Wenn Nikolaj sich um die Arbeit kümmern musste, sprang ich ein und zu jeder restlichen freien Minute war er dann selbst bei seinem Bruder.
Zu dieser Zeit hockte ich alleine zuhause und grübelte über bestimmte Dinge genauer nach. Nikolaj's Behauptung, ich wäre das eigentliche Ziel gewesen, jagte mir immer wieder einen eiskalten Schauer über den Rücken.
Hatten mein Onkel und "mein Verlobter" mich gefunden und wollten sich an mir rächen?
Wiederum hatte ich immer angenommen, dass wenn sie mich finden würden, eher mit nach Hause nehmen und nicht versuchen mich zu ermorden.
Aber vielleicht lag Nikolaj auch falsch. Vielleicht war er das eigentliche Ziel gewesen und man hatte Sascha mit ihm verwechselt.
So viele Wirrungen und Ungereimtheiten. Am liebsten würde ich Nikolaj persönlich fragen, wie er zu dem Schluss kam, dass ich das eigentliche Anschlagsopfer sein sollte.
Irgendetwas verheimlichte er mir mal wieder. Und wenn ich nicht Verständnis dafür hätte, dass er aufgrund der Situation mit seinem Bruder schon genug um die Ohren hatte, hätte ich ihm wahrscheinlich schon längst die Hölle heiß gemacht.
So aber gingen wir uns die ganze Woche mehr oder weniger beabsichtig aus dem Weg. Lediglich auf den Krankenhausfluren trafen wir uns. Aber dann war es nicht der richtige Ort und die richtige Zeit, um ein Gespräch über potentielle Mörder zu führen.
Außerdem schien es bei uns Beiden die stille Übereinkunft zu geben, dass Sascha erst einmal wieder aufwachen musste.
Eventuell wollte Nikolaj auch noch abwarten, was sein Zwillingsbruder zu der ganzen Sache zu sagen hatte.
Also musste ich mich gedulden und abwarten. Aber es kribbelte mir in den Fingern, weil ich endlich etwas tun wollte.
Ich wollte nicht dieses kleine Mädchen sein, das man beschützen musste. Ich wollte selber eingreifen. Das könnte ich aber auch nur, wenn ich alle nötigen Informationen hatte.
Aus Frustration und ein klein wenig auch aus Angst, versuchte ich meine aufgestauten Emotionen rauszulassen.
Da Nikolaj im Krankenhaus war und ich Sex aufgrund der aktuellen Umstände, wahrscheinlich sowieso erstmal ausschloss, versuchte ich mich anders abzureagieren.
Zuerst mit Fitnessübungen und Selbstverteidigung. Ich musste zugeben, das Training mit Nikolaj hatte schon wahre Wunder gewirkt. Ich bemerkte selber wie ich immer fitter und stärker wurde.
Wenigstens ein was, was gut lief. Denn beim Thema Selbstverteidigung zeigte ich immer noch große Schwächen und Lücken.
Aber es war auch verdammt schwierig alleine zu trainieren.
Seit dem Anschlag, hatte mir Nikolaj, wenn er nicht da war, sogar innerhalb des Hauses einen Bodyguard zur Verfügung gestellt.
Nur wie so oft durfte er weder mit mir sprechen und erst recht nicht mich berühren. Auch wenn es nur zu Trainingszwecken wäre.
Also schlug ich auf den Boxsack ein, bis mir die Knöchel weh taten und übte die einzelnen Moves zur Selbstverteidigung ohne Partner, in der Luft.
Ganz zufrieden konnte ich aber trotzdem nicht sein, weil ich ja nicht wusste ob die Schläge überhaupt einen Effekt hätten.
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The one woman (Mafia) Teil 2
Roman d'amourDarkromance Abgeschlossen "The one woman" ist die Fortsetzung von "The other woman". Adara war auf einmal nicht mehr die andere Frau, sie was DIE Frau. Sie hat ihm alles erzählt und ihm ihr Herz anvertraut. Doch wie wird Nikolaj damit umgehen? Werde...