Kapitel 36

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Nikolaj

«Warum sollte ich Ihnen glauben, dass Sie wüssten wo die Beiden sind?» Es hatte zwei Stunden gedauert, bis Volkov's Ehefrau endlich vor mir saß. 

Die Zeit hatte ich auch dringend benötigt um wieder nüchtern zu werden. Aber es hatte mich auch noch ungeduldiger gemacht. 

In zwei Stunden konnte schließlich viel passieren.

Trotzdem ging ich geduldig mit der Frau um. Schließlich hatte sie vielleicht Informationen, die ich bräuchte. 

«Ich hasse meinen Mann. Ich bin nicht freiwillig mit ihm verheiratet. Er hat mich vor zwei Jahren gefangen genommen und mich gezwungen, ihn zu heiraten. Und wenn ich etwas tun kann, damit andere Frauen aus seinen Fängen befreit werden können, dann tu ich es auch.» 

Die blonde Russin saß mir aufrecht gegenüber. Sie war viel zu jung und schön für Volkov. Und sie sah viel zu selbstbewusst aus, als das sie seine Gefangene sein könnte. 

«Mir ergeben sich nur ein paar Unstimmigkeiten. Warum lässt er sie einfach so draußen herumspazieren und wer sagt mir, dass das alles keine Falle ist?» 

«Ich verstehe Ihre Bedenken. Und zu Ihrer ersten Frage: Er lässt mich draußen herumspazieren, weil er mir vertraut. Als Frau habe ich sehr schnell gelernt, dass man nur überlebt, wenn man es seinem Ehemann immer recht macht. Er denkt ich liebe ihn wirklich und deswegen lässt er mich als Gefallen regelmäßig raus. Natürlich nur in Begleitung meines Bodyguards.»

«Und Sie denken nicht, dass ihr Mann von dem Bodyguard den ER angeheuert hat, informiert wird, wenn seine Frau seinen Feind besucht?» 

Aus irgendeinem Grund brachte meine Frage sie zum schmunzeln. 

«Mein Mann mag meinen Bodyguard vielleicht bezahlen, aber ich bin diejenige die mit ihm fickt. Maxim würde alles für mich machen. Auch schweigen, in den richtigen Momenten.» 

Maxim, so hieß der Bodyguard, der vorhin sofort von meinen Männern zu Boden geworfen wurde, als er ausstieg. 

Volkov's Ehefrau vertraute ich vielleicht so viel, dass sie ungefesselt vor mir sitzen durfte. Aber bei dem Zwei-Meter-Riesen fühlte ich mich um einiges wohler, wenn er bewegungsunfähig war. 

«Und dass es keine Falle ist, müssen Sie mir einfach glauben. Ich meine, welche andere Wahl haben Sie schon?» 

Ich glaubte ihr immer noch nicht hundertprozentig und sie sah den Zweifel in meinen Augen. 

Also begann sie die Ärmel an ihren Armen hochzuschieben und auch die Haut an ihrem Hals freizulegen. 

Zum Vorschein kamen blauen Flecken, Schnitte und Brandwunden. 

«Mein Mann mag mir zwar vertrauen, aber trotzdem findet er es erregend mich zu verletzten und zu verstümmeln. Glauben sie wirklich einen solches Monster würde ich lieben und nicht in der ersten Sekunde verraten wollen?»

Das war ein guter Punkt. 

«Ich kann Ihnen sagen, was ich weiß und Sie benutzen diese Informationen oder ich gehe und Sie werden höchstwahrscheinlich irgendwann nur noch die Leichen, von den beiden Frauen finden.» 

«Ich nehme die erste Variante. Wo sind sie?» Kam ich sofort zum Punkt.

«Ein Feld in Bellbrook, Ohio.» Gab sie mir sofort ihre Informationen. 

Bei dem Namen der Stadt klingelte bei mir etwas. Das war der Ort, an dem ich zuletzt das Signal von Adara's Kette geortet hatte. 

«Das kann nicht sein. Dort haben wir schon gesucht und keine Spur gefunden.»

The one woman (Mafia) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt