Kapitel 6

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Adara

Nikolaj und ich hatten darüber gesprochen. Und trotzdem wollte ich immer noch nicht einsehen, warum er mir nichts erzählt hatte.

Wir waren nicht zusammen, aber trotzdem hatte ich mir ein bisschen mehr Vertrauen erhofft.

Ich meine was dachte er von mir? Dass ich sofort losrennen würde und Jedem das Geheimnis von ihm und seinen Bruder erzähle?

Es enttäuschte mich wirklich sehr. Mein Herz schmerzte sogar etwas.

Aber Nikolaj war eben Nikolaj. 

Das hieß, er versuchte es so gut es ging, alles zu ignorieren. 

Aber wie sollte man das ignorieren? 

Der Vater von den Zwillingsbrüdern hatte beschlossen, einen Bruder einfach nicht existieren zu lassen.

Es interessierte mich brennend wie Sascha darüber dachte.

Nikolaj verstand die Entscheidung seines Vaters. Aber er war auch nicht der, der darunter all die Jahre leiden musste. 

Wie ging es Sascha damit? 

Da ich von Nikolaj keine Antworten bekommen würde, suchte ich seinen Zwillingsbruder.

Ein wenig ängstlich fand ich ihn. Ich denke nicht, dass er mir noch einmal weh tun würde. Dafür achtete er Nikolaj und seine Befehle viel zu sehr. 

Wie selbstverständlich stand Sascha in der Küche und aß das Sandwich, welches eigentlich Meins war. Er konnte es haben. Mir war sowieso der Appetit vergangen.

Ihn nachdenklich betrachtend, setzte ich mich auf einen der Barhocker. Mein Kinn auf den Händen abgestützt.

Sascha war die ganze Zeit mit Essen beschäftigt, aber als er meine Anwesenheit spürte hob er den Blick.

Irgendwie lag immer etwas Schalkhaftes in seinen Augen. Und das obwohl er vor wenigen Minuten von Nikolaj mit einem Messer geritzt wurde. 

Das Blut trocknete bereits in seinem Gesicht. 

«Kann ich dir irgendwie weiterhelfen, Süße?»

Ich konnte es ihm gar nicht mehr übel nehmen, dass er so mit mir sprach oder handelte. Nach alledem was ich gehört hatte.

Trotzdem versuchte ich ihn zu warnen.

«Du solltest mich wirklich nicht so nennen. Das wird Nikolaj nicht gefallen.»

Vollkommen gelassen zuckte er mit den Achseln.

«Ich weiß, aber was wäre das Leben, ohne ein wenig Risiko.» 

Vermutlich hatte er Recht, aber ich persönlich mochte mein Leben, nach all den Jahren des Weglaufens, auch lieber normal. 

«Er hat erst gestern einem seiner eigenen Männer eine Kugel in die Schulter verpasst. Und das nur weil er mich ein wenig zu lange ansah.»

Vielleicht würde ihn das ja ein wenig wachrütteln. 

«Wow, meinen Bruder hat es ja wirklich voll erwischt. Aber ich verstehe ihn, bei dir würde ich höchstwahrscheinlich auch monogam werden.» Frech zwinkerte er mir zu.

«Du irrst dich. Nikolaj tut das nur, weil er denkt er besitzt mich. Das hat nichts mit echten Gefühlen zu tun. Das ist nur Macht- und Dominanzverhalten.»

Der Gedanke daran, als ich ihm meinen Liebe gestanden hatte und er es nicht erwiderte, ließ mich innerlich zusammenzucken. 

«Glaub mir, ich kenne ihn. Frauen waren meinem Bruder eigentlich immer egal. Außer zum Ficken, waren sie für nichts gut.» Versicherte er mir.

The one woman (Mafia) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt