Adara
Nikolaj hatte mich mit genausten Instruktionen alleine gelassen. Nicht sprechen und Niemanden ansehen.
Das könnte ja nicht so schwer werden. Dachte ich...
Schon nach wenigen Minuten bemerkte ich, wie sich immer mehr Menschen, ich korrigiere, wie sich immer mehr Männer um mich herum versammelten.
Das konnte ich an ihren Schuhen erkennen, schließlich durfte ich meinen Blick nicht erheben.
Ich hatte mich mit Absicht auf die Armlehne des Sessels gesetzt, als Nikolaj ging, damit es nicht den Eindruck machte, als wäre ich etwas Besseres. Als wäre ich nicht auf gleicher Stufe wie die Männer.
Natürlich war ich das, aber das durfte ich nicht zeigen.
Jetzt bereute ich diese Entscheidung aber zutiefst. Denn Einer der Männer, die sich mir genäherten hatten, hatte die Frechheit sich auf Nikolaj's Platz zu setzen.
Und als würde das nicht schon reichen, zog er mich auf sein Schoß, als würde ich ihm gehören.
Mein Innerstes kämpfte dagegen an, aber ich durfte meine Emotionen nicht rauslassen. Meine Rolle sah so aus, dass ich eine unterwürfige Sklavin spielen musste. Auch wenn ich im Moment dem Typen am liebsten die Eier wegschießen wollte.
«Na Süße. Kann man dich auch kaufen? Eine Latina fehlt noch in meiner Sammlung.» Anhand seiner Stimme und der Falten auf seinen Händen schätzte ich ihn weit älter als Nikolaj ein. Vielleicht Sechzig oder Siebzig.
Der Mann könnte also locker mein Vater oder Großvater sein und trotzdem fragte er mich, ob er mich kaufen könnte um mit ihm zu ficken.
Angewidert von seinen Worten versteifte ich mich noch mehr. Auch weil er anfing mit seinen Händen über meine Schenkel und meine Arme zu streicheln.
Augenblicklich bekam ich eine Gänsehaut. Allerdings nicht vor Lust, sondern vor Angst gemischt mit ein bisschen Verachtung.
«Sag mir Kleines, wer ist dein Besitzer? Mit wem muss ich einen vernünftigen Preis für dich aushandeln?»
Ich wollte bereits eine Antwort stotternd von mir geben, unwissend ob ich das überhaupt durfte. Aber eine tiefe Stimme kam mir zuvor.
«Das bin dann wohl ich.» Nikolaj tauchte hinter den neugierigen Männern auf und sofort entspannte ich mich ein wenig. Entgegen seiner Anweisungen hob ich sogar den Blick und sah ihn direkt an.
Allerdings senkte ich ihn auch schnell wieder, als ich seine Stimmung wahrnahm.
Er schien nicht sehr glücklich darüber zu sein, dass mich ein fremder Mann schon das zweite Mal an diesem Abend berührte.
Aber wenn wir unsere Rollen überzeugend spielen wollten, musste wir so tun als würde es uns nicht weiter stören. Oder zumindest Nikolaj durfte sich nichts anmerken lassen, wie sehr es ihm gegen den Strich ging.
Denn etwas für seine angebliche Sklavin zu empfinden, würde nicht normal sein.
«Ahhh Mr. Makrow. Ich hätte gleich wissen müssen, dass die hübscheste Dame in diesem Raum, zu Ihnen gehören muss.»
Nikolaj ging gar nicht auf die Worte des Mannes ein. Stattdessen zog er an meiner Leine, so dass ich nicht länger auf dem Schoß des Fremden saß, sondern an Nikolaj's Seite stand.
Sofort stellte sich auch der Mann, der für mich bezahlen wollte, aufrecht hin und gab den Platz an Nikolaj wieder frei.
Dieser ließ sich auch nicht lange darum bitten, setzte sich hin und drapierte mich demonstrativ auf seinem Schoß.
DU LIEST GERADE
The one woman (Mafia) Teil 2
RomanceDarkromance Abgeschlossen "The one woman" ist die Fortsetzung von "The other woman". Adara war auf einmal nicht mehr die andere Frau, sie was DIE Frau. Sie hat ihm alles erzählt und ihm ihr Herz anvertraut. Doch wie wird Nikolaj damit umgehen? Werde...