Kapitel 15

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Adara

Nein, verdammt.

Ich hatte die Schnauze voll.

Nikolaj durfte mich meinetwegen beschützen, wenn mich jemand versuchte zu töten oder zu vergewaltigen.

Aber wenn er nicht zugeben wollte, dass er das Gleiche für mich empfand, wie ich für ihn, dann sollte er sich verfickt nochmal auch nicht wie mein Freund aufführen.

Ich war Single und damit war es auch jedem Mann erlaubt mit mir zu flirten. Damit war es auch Sascha erlaubt.

Wenn Nikolaj nur seinen Spaß mit mir haben wollte, okay. Aber dann musste er auch seine Eifersucht zurückschrauben.

Die Brüder standen zentimeternah voreinander. Nikolaj schnaubte wie ein wildes Tier, kurz davor zu töten. 

Eine Sekunde bevor seine Faust ausholen und Sascha im Gesicht treffen konnte, stellte ich mich zwischen die Beiden. 

Sofort ließ Nikolaj seinen Arm sinken, aus Angst er könnte mich aus versehen verletzen. Den Blick immer noch tödlich auf seinen Bruder gerichtet.

«Bist du irre? Du kannst ihn nicht jedes Mal verprügeln, nur weil er irgendetwas zu mir sagt, mich berührt oder deiner Meinung nach, falsch ansieht. Er ist dein Bruder, verdammt!» Schrie ich Nikolaj, in ein paar Oktaven zu hoch, an.

Bevor ich Nikolaj kennengelernt hatte, fluchte ich nie. Doch seit ich diesen Mann in meinem Leben hatte, war ich ein Schimpfwort auf zwei Beinen. 

«Er weiß genau, dass er nicht so mit dir zu sprechen hat. Und er weiß auch, dass er dafür bestraft werden muss.» 

Seine Rechtfertigung war sinnlos und kleinlich. Denn er hatte nicht darüber zu bestimmen. 

Nikolaj, unbeeindruckt von meinem Aufstand, versuchte sich an mir vorbei zu drängeln, um an seinen Zwilling heranzukommen. 

«Wenn du nicht zugeben kannst, dass du mich liebst, brauchst du dich auch nicht jedes Mal wie mein verdammter Beschützer aufführen.»

Dabei stieß ich ihm mit spitzen Zeigefinger hart gegen die Brust. Natürlich gab er keinen Millimeter nach, aber er richtete seine grünen Augen nun auf mich. 

«Kleines, wie oft wollen wir noch darüber diskutieren, dass du trotzdem mir gehörst? Niemand, ich wiederhole Niemand, fasst dich an oder redet so mit dir.» 

Man könnte meinen es war süß, wie er sich verhielt. Aber dann sollte er auch sich endlich eingestehen, dass er Gefühle für mich hatte. 

«Weißt du was? Mach doch was du willst. Ich werde jetzt arbeiten gehen, denn den Kindergarten hier, tue ich mir nicht länger an.»

Wütend presste ich mich an den Beiden vorbei. Die ganze Zeit hatten wir in einer Art russisch-italienischen Sandwich zusammengestanden und Sascha war die gesamte Zeit über still geblieben. 

Bis jetzt.

«Na dann komm. Ich begleite dich.» 

Ich blieb stehen und er wäre fast in mich hineingelaufen. 

«Was? Warum?» 

«Das war der Befehl des Boss'.» Dabei drehte sich Sascha wieder zu Nikolaj um und machte eine theatralische Verbeugung. 

«Ich brauche keinen Aufpasser.» Versuchte ich mich zu behaupten.

Mit langen und schnellen Schritten stand Nikolaj auf einmal wieder neben mir.

«Oh doch, das brauchst du. Du willst arbeiten? Fein. Aber dann nur unter meinen Bedingungen. Auch wenn es bedeutet, dass dieses Arschloch dich begleitet.»

The one woman (Mafia) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt