Kapitel 40

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Adara

Schock.

Panik.

Angst.

Drei Wörter die meinen momentanen Gefühlszustand perfekt beschrieben und gleichzeitig doch nicht ausreichten. 

Ich war wieder schwanger? Wie konnte das passieren? 

Natürlich wusste ich wie es passiert war. Aber wir hatten doch verhütet. Ich nahm die Pille. War ich wirklich dieser eine Prozent, bei der die Pille nicht wirkte? 

Mein Gehirn hatte abgeschaltet, seit der Doktor meinte, ich sei schwanger. Irgendwie waren wir jetzt bei einer Gynäkologin gelandet, deren Name ich verdrängt hatte. 

Genauso wie den Weg hier her. 

Wie auf Autopilot hatte ich eine Urinprobe abgegeben, einen Fragebogen ausgefüllt und mich auf einen dieser Untersuchungsstühle gesetzt. 

Ich habe sie schon immer gehasst. Ich meine gab es irgendetwas erniedrigenderes als diese Stühle?

Man saß weit gespreizt vor dem Gesicht einer Fremden, während sie einem gefühlt den halben Arm reinschob. Und prinzipiell saß man immer zu weit hinten. 

Also wackelt man sich nach vorne, bis man fast seine Muschi in das Gesicht der Ärztin drückte. Gott sei dank, konnte ich davon ausgehen, dass es eine Frau sein würde, die mich untersuchte. 

Nikolaj würde es nur in Ausnahmezufällen zulassen, dass ein Mann mich da unten berührte. Diese Ausnahmefälle würden höchstens die Gefährdung meines Lebens betreffen. 

Trotzdem machte mich das nicht weniger aufgeregt. Ich war so schon immer aufgeregt vor solchen Untersuchungen. 

Und jetzt noch mehr. Denn jetzt war es keine Routineuntersuchung, sondern die erste Untersuchung meines ungeborenen Babys.  

Ein Baby von dem ich nicht gewusst hatte. Nicht während ich Alkohol vor ein paar Wochen getrunken hatte. Nicht während der Entführung. Und auch nicht während der Folterung. 

Ich hatte mein Baby die letzten Wochen ständigem Stress und ungesunden Dingen ausgesetzt. Mal mehr, mal weniger war es dabei meine eigene Schuld. 

Und auch wenn es scheinbar noch lebte, bekam ich trotzdem Panik. Mein erstes Kind hatte ich "nur" durch einen Treppensturz verloren. 

Was wenn die Ärztin etwas sehen würde, dass dazu führte, dass mein Baby abgetrieben werden musste? Irgendetwas Unheilbares, verursacht durch die Drogen oder Stress. 

Ich konnte mich nicht freuen! Nicht wenn ich nicht sicher wusste, dass alles okay war. 

Und dann kam noch wie beim letzten Mal die Tatsache dazu, dass Nikolaj und ich gar kein Paar waren. Wie würde das ablaufen? Wie sollte das funktionieren?

Wie beim letzten Mal war es nicht geplant gewesen. Aber ich hatte nie erfahren, ob Nikolaj sich darüber gefreut hätte, Vater zu werden. 

Auch jetzt hatte er ein perfektes Pokerface aufgesetzt und zeigte keinerlei Emotionen. 

Wobei? 

Kurz dachte ich, etwas wie Sorge in seinen Augen gesehen zu haben. Diese Sorge hatte sich aber recht schnell in Verwirrung verwandelt als ich eins dieser Untersuchungshemden anziehen musste und mich breitbeinig auf den Stuhl setzte. 

Irgendwie war ich ein klein bisschen erleichtert, dass ich anscheinend die erste Frau war, die er zu so etwas begleitete. Er hatte auch von Anfang an nicht gezögert mitzukommen. 

Nicht, dass wir viel geredet hatten. Aber er hätte von sich aus auch "Nein" sagen können. Aber das tat Nikolaj nicht. Er war mir wie selbstverständlich, überall hin gefolgt. 

The one woman (Mafia) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt