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Als Anastasia Rose Steele an diesem Morgen aufwachte, da war die Sonne gerade über Seattle aufgegangen. Sie hatte eine unruhige und viel zu kurze Nacht hinter sich. Das Manuskript, das ihr Chef Jack Hyde ihr gegeben hatte, das konnte sie einfach nicht weglegen. Zu spannend war die Geschichte.
Unruhig war die Nacht und sie wusste nicht mal so recht warum. Lag es an dem Buch? Lag es an Jack, der ihr am Freitag ein bisschen zu nahe auf die Pelle gerückt war? Oder lag es an der Tatsache, dass sich heute vielleicht ihre Zukunft entscheiden würde?
Seit bekannt geworden war, dass Jerry Roach SIP verkauft hatte, war die gesamte Belegschaft in Aufruhr. Alle Gespräche, ob in der Kaffeeküche oder beim Mittagessen, drehte sich einzig um dieses Thema. Erst stand die Frage im Vordergrund, wer wohl der neue Eigentümer ist, dann ging es darum, was sich wohl ändern würde? Was es für sie bedeuten würde, das vermochte Ana nicht zu sagen. Seit Mitte Mai machte sie ihr Praktikum im Verlag. Ihre Hauptaufgabe lag zwar am Empfang, aber sie durfte auch schon ein paar Manuskripte lesen und war bei einem Gespräch zwischen Jack und einem seiner Autoren zu gegen. Genau das wollte sie zukünftig auch machen. Deswegen hatte sie vor 2 Wochen schon einmal mit Mr. Roach gesprochen. Damals hatte er sie vertröstet. Nun wusste sie warum. Personalentscheidungen würde wohl der neue Besitzer treffen.
Und genau den wird sie heute kennenlernen. Für 9 Uhr hatte er sich angekündigt. Ana war ehrlich zu sich: diese Chance musste sie nutzen. Sie musste einen guten Eindruck machen, vielleicht konnte sie dann auf ihren Anstellungsvertrag hoffen.
Lange lag sie wach und vergaß dabei die Zeit. Sie malte sich ihre Zukunft als Lektorin aus. SIP sollte nur der Anfang sein. Vielleicht würde sie den Nordwesten der USA verlassen. Kariere machen in einem der großen Verlage in New York. Oder sie erfüllt sich ihren großen Traum und zieht nach Europa um. London war schon immer ihr Wunsch. Dort einmal für längere Zeit leben, das konnte sie sich gerade sehr gut vorstellen.
In keinem ihrer Gedanken kam ein Mann vor. Geschweige denn Familie. Diese beiden Dinge hatte Ana vor langer Zeit für sich ganz weit in die Ferne geschoben. <Das hat Zeit> war ihr Motto.
Irgendwann schaute Ana auf die Uhr und erschrak. Puh, sie hatte die ganze Zeit gegrübelt und total alles andere vergessen. Nun musste sie sich sputen. Mit Schwung stand sie auf, packte ihren Bademantel und zog ihre Latschen an. Sie musste über den Gang rüber zum Bad. „Shit" entfuhr es ihr, als sie die Klinke der Türe herunter drückte und sich diese leider nicht öffnen lies. Ana horchte und vernahm Kates Stimme, die offensichtlich unter der Dusche ein Lied trällerte.
„Hey Kate, mach hinne. Ich muss heute mehr als pünktlich sein. Ich hab Dir gestern Abend gesagt, wie wichtig dieser Tag für mich ist." Ana stand da und tippelte von einem Bein aufs Andere. Sie schaute den Gang entlang. Sie hatte keine Lust Kates Vater zu begegnen. Schließlich befand sie sich hier im zweiten Stock des Anwesens der Familie Kavanagh in Magnolia und schnaubte vor Wut. Kate hatte mal wieder alle Ruhe. Sie musste ja auch nicht in knapp 1,5 Stunden in einem Konferenzraum von SIP stehen und die Antrittsrede des neuen Eigentümers über sich ergehen lassen.
Ana vermutete zwar, dass es nicht mal großartig auffallen würde, wenn sie nicht da war, aber sie wollte es unbedingt. Schließlich beabsichtigte sie nach ihrem Abschluss bei SIP eine Stelle antreten zu wollen und da konnte es nur von Vorteil sein, wenn sie nun als Praktikantin auch das nötige Engagement und Interesse an den Tag legte. Und dazu gehörte nun mal auch, sich den neuen Big Boss anzutun. Wer konnte wissen, wieviel Einfluss er auf zukünftige Einstellungen nehmen würde?
Ana wollte diese Gelegenheit auf jeden Fall nutzen. Entsprechend nervös war sie. Sie musste sich von ihrer besten Seite zeigen. Unter keinen Umständen wollte sie den Eindruck erwecken, dass ihr nichts an einer Anstellung bei SIP lag.
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Teambuilding à la Grey
FanfictionChristian trifft auf seine Ana. Doch obwohl sie sich zueinander hingezogen fühlen, gibt es einige Hindernisse zu überwinden.