Epilog
1 Jahr später
„Guten Morgen, Mrs. Grey. Wie geht es Dir?" fragt Christian Ana und küsst sie zärtlich. Zusammen gekauert liegt sie in ihrem Bett.
„Kannst Du Dir das nicht denken?" fragt sie leise.
„Doch, das kann ich. Und niemand wird es Dir übel nehmen, wenn Du heute hier oben bleibst. Jeder hat Verständnis. Soll ich Dir was zum frühstücken bringen? Tee, Saft, Müsli. Oder lieber Pancake, Rührei?"
„Tee und Müsli wäre gut. Vielleicht noch ein bisschen Milch."
„Wie geht es Junior?"
„Er ist auch schon munter."
Ehrfürchtig legte Christian seine Hand auf Ana's Bauch. Und prompt spürte er einen Tritt. Er war so dankbar für diesen Zustand. Er musste an diesen Morgen vor einem Jahr denken.
Nach dem wunderschönen Heiligen Abend im Kreis der ganzen Familie, brach am Morgen danach die Katastrophe über sie herein. Er war nach dem Frühstück mit der ganzen Familie aufgebrochen um Ana sein Geschenk zu zeigen. In ihrer Abwesenheit hatte er das wunderschöne Haus am Sound gekauft, das Ana bei ihrem Segeltörn so gefallen hatte. Es stand zum Verkauf und brauchte einiges an Umbauten, aber es war einfach ein Traum und er konnte sich sehr gut vorstellen, dort mit seiner Familie zu leben.
Wie erhofft war Ana sehr begeistert von ihrem Geschenk. Zusammen richteten sie schon in Gedanken die einzelnen Räume an. Elliot hatte Christian am Morgen versprochen, dass sie zu Ostern einziehen können. Doch auf der Heimfahrt wurde Ana immer stiller. Sie hatte Krämpfe und später Blutungen und sie verlor schließlich ihr Baby. Christian schloss die Augen. Die Stunden danach würde er als die schlimmsten seines Lebens bezeichnen. Er gab sich die Schuld. War der Sex unter der Dusche doch zu heftig? Flynn hatte lange gebraucht, um ihm klar zu machen, das niemand die Schuld an der Fehlgeburt hatte. Wahrscheinlich war das Baby nicht lebensfähig. Doch auch dieses Wissen, machte es für Ana und Christian nicht einfacher. Sie litten beide. Aber, entgegen der Angst, die Grace hatte, gaben sie sich beide Kraft und Halt. Sie weinten viel gemeinsam und schließlich, an seinem 29. Geburtstag machte Christian Ana den ersehnten Antrag. Im Bootshaus seiner Eltern, umgeben von Hunderten Blumen ging er auf die Knie und stellte ihr die Fragen aller Fragen und ohne zu zögern sagte Ana JA.
Die gute Stimmung wurde eine Zeit lang getrübt durch den Prozess gegen Elena. Carrick und Christian haben am Ende mehr gegen sie gefunden, als Sie sich erhofft hatten. Schließlich musste Ana gar nicht mehr aussagen, da die Beweise in anderen Straftaten viel mehr wogen, als der vermeintliche Angriff auf Ana, den sie bis heute nicht beweisen konnten. Bezüglich dieser Sache, hatte Elena keine Fehler gemacht und jeden Hinweis auf sich vernichtet. Das Gericht und die Staatsanwaltschaft wies ihr am Ende unzählige Missbräuche an Jugendlichen nach. Christians Schilderungen gingen der ganzen Familie ans Herz. Tagelang schwiegen alle. Es war hart. Noch immer kamen Ana Tränen, wenn sie daran dachte und dabei den jungen Christian, den sie nur von Bilder kannte, vor sich sah.
Christian küsste Ana auf die Haare. Dann stand er auf: „Ich hole Dir Dein Frühstück."
Eine Viertelstunde später war er wieder da. Er setzte sich zu seiner Frau aufs Bett und schweigend genossen sie die leckeren Sachen von Gail.
Beide hingen sie ihren Gedanken nach.
Christian dachte an den Tag, als Ana ihm gestand, dass sie erneut schwanger war. Seitdem hatten sie keinen Sex mehr. Die Angst, das Baby erneut zu verlieren, waren einfach zu groß. Jedes Mal, wenn sie sich in gegenseitigen Zärtlichkeiten vergaßen, zog irgendwann einer von beiden die Handbremse an. Das Trauma lag einfach zu tief.
Seit dem waren 4 Monate vergangen und im April wird ihr Junior endlich geboren. Ana hatte schon begonnen direkt ihrem Schlafzimmer gegenüber das Kinderzimmer einzurichten. Zumindest hatte sie mit Elliot alles besprochen. Aber sie wollte Weihnachten abwarten. Im Januar wird Elliot dann persönlich das Zimmer streichen und die Gestaltung der Wände übernehmen. Ihm stand noch ein Einkaufsbummel bevor. Ana wusste schon genau, was sie alles brauchten, aber kaufen und aussuchen wollte sie nur mit Christian gemeinsam.
Ana hingegen dachte an die Hochzeit. Nachdem sie Christian von ihrer Schwangerschaft erzählt hatte, konnte der es kaum erwarten, dass sie seinen Namen trug. Also schnappte er Ana, organisierte einen Friedensrichter, flog mit der ganzen Familie nach Aspen und dort heirateten sie in einer kleinen, sehr familiären Zeremonie.
„Können wir nach Aspen fliegen, wenn heute alles gut geht?"
„Sicher, wenn Du das willst. Das könnte schön werden. Über Silvester?"
„Ja, nur Du ich, Taylor und Gail."
„Das machen wir. Aber diesmal müssen wir wohl Sophie mitnehmen."
„Natürlich."
Ana legte ihren Kopf auf Christians Schulter.
„Kannst Du mich festhalten?" fragte Ana ihren Mann.
„Leg Dich hin." Befahl Christian. Er nahm das Tablett mit den Tassen und Gläsern und stellte es kurzerhand vor die Türe und dann zog er sich seine Hose aus und seinen Pullover und streifte sich die Schuhe und die Socken von den Füßen. Dann kletterte er zu seiner Frau ins Bett. Von hinten kuschelte er sich an sie.
Ihm war es egal, dass unten in seinem Eßzimmer seine ganze Familie versammelt war. Sie alle wussten, wie schlimm dieser Tag für Ana war. Deshalb waren sie auch alle in diesem Haus. Bellevue wäre sicher zu sehr mit Erinnerungen verbunden. Gestern Abend hatten sie zusammen gegessen und heute morgen wurden ein paar Geschenke verteilt. Ana und Christian hatten gebeten, sie davon auszunehmen. Sollte dieser Tag gut gehen und Junior im April gesund zur Welt kommen, dann wollten sie alle Geschenke annehmen, aber noch nicht.
Und so verging dieser Tag und glücklicher Weise passierte nichts. Ana war am nächsten Morgen wie ausgewechselt. Und mit jedem Tag, der verging, wurde sie lockerer. Und obwohl sie wahnsinnig gerne wieder einmal mit Christian geschlafen hätte, sie beide schafften es einfach nicht. Die Angst war viel zu tief in ihnen verankert. Und statt sich ihr zu stellen, verzichteten sie einfach. Wissend, dass es danach um so schöner sein wird.
Jahre später saßen Ana und Christian am Weihnachtsmorgen ganz alleine in ihrem Wohnzimmer. Noch war es im ganzen Haus ruhig. Alle schliefen noch in ihren Zimmern.
„Und, haben wir alles. Für jeden ein Geschenk?" fragte Christian
„Lass mich kurz nochmal schauen: Der Stapel dort unter dem Flügel ist für Phoebe, daneben haben wir Ava's Geschenke, dann der kleine Stapel für Abby. Unter dem Baum liegen die Sachen für die Erwachsenen. Unser dem Fernseher dann die Stapel für Theo und Sam."
„Oh, gut. Aber ich glaube, Mrs. Grey, Sie haben sich vergessen."
„Ach ja, und Sie Mr. Grey. Kein Geschenk?"
Mit einem Ruck zog Christian Ana zu sich heran. „Das beste Geschenk hast Du mir gestern gemacht. Die Idee mit dem Spielzimmer im Giebelzimmer ist genial. Und nur wir beide kommen da hoch."
„Exact. Und alles dreifach gedämmt, damit hört uns niemand."
„Du hast wirklich an alles gedacht."
„Sicher. Und ich hoffe, die Ausstattung gefällt Dir auch."
„Sehr gut sogar. Und was uns fehlt, das kaufen wir zusammen ein."
„Aber bitte, kein Shoppingwahn."
„Das kann ich Dir leider nicht versprechen." Christian küsste seine Frau. „Du bist das beste Geschenk, dass ich jemals bekommen habe. Du und unsere beiden Kinder."
„Ja, das ist wohl wahr."
ENDE
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Teambuilding à la Grey
Fiksi PenggemarChristian trifft auf seine Ana. Doch obwohl sie sich zueinander hingezogen fühlen, gibt es einige Hindernisse zu überwinden.