Weihnachtskugel und Handy

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„Hey Kate." Ana war gerade zur Haustüre herein, als sie ihre Freundin begrüßte.

„Hey, wie war das Wochenende bei Deinem Dad?" Ana bekam ein schlechtes Gewissen und musste schlucken. Sie hatte Kate nichts davon erzählt, weil sie befürchtete, das Kate sie nach ihrer Rückkehr löchern würde. Erst Recht, wenn sie wüsste, das Ana den Samstag in Christians Nähe verbracht hatte. Darum hatte sie nichts gesagt, als sie Freitag in Portland losgefahren war. Und auch jetzt, besonders nachdem was zwischen ihr und Christian vorgefallen war, war Ana sich sicher, dass es besser war Kate nichts erzählt zu haben. Sie kannte ihre Freundin und ihre ganz spezielle Art der Nachfragen. Und Ana war schlecht im Lügen.

„War wie immer. Ich freue mich, wenn ich bei Ray bin. Da fühle ich mich wohl. Halt zu Hause."

„Kann ich verstehen. Du stell Dir vor: .... Am nächsten Sonntag bin ich bei den Grey's eingeladen. Zum Familienessen. Ist das nicht toll?" Sie war total aufgedreht und strahlte wie eine Weihnachtskugel.

Ana musste schmunzeln. Kate und die Grey's. War ja klar, dass sie sich wie ein Kleinkind freut. Was machte sie nur für ein Geschiss um diese Familie? Oder...ging es eher um Christian?

„Ja, gaaaanz toll Kate. Dann musst Du wohl noch was einkaufen gehen. Den zukünftigen Schwiegereltern entgegen zu treten, da muss man sich von der besten Seite zeigen." Ob Kate den leicht sarkastischen Unterton in ihrer Stimme bemerkte?

„Da bringst Du mich auf was. Begleitest Du mich? Morgen, nach der Uni?" Ihr Blick war flehend und Ana bereute schon, was sie gesagt hatte.

Oh nein. Das war das letzte was sie wollte. Aber sie hatte keine Ahnung, wie sie sich da raus reden sollte.

„Gut. Aber jetzt muss ich ins Bett." Nachgeben war das einzige was ihr einfiel. Kate würde so und so nicht aufhören und jetzt gerade wollte Ana nur ihre Ruhe. Zuviel ging ihr im Kopf herum.

„Was ist denn mit Dir los?" Huch, wie sollte sie das erklären?

„Ich bin mit ein paar Freunden von der High School gestern aus gewesen. Das ging ziemlich lange."

„Und...." Kate war gierig auf mehr Infos.

„Was willst Du hören Kate?"

„Mein Gott Ana. Du bist fast 21. Irgendwen muss es doch geben, der Dich knackt?"

„Wieder die alte Leier? Lass es Kate. Diesbezüglich ist nichts gelaufen. Ich kenn die Jungs schon viel zu lange."

„Ana im Ernst: was muss einer haben, damit Du wirklich Interesse hast?"

„Warum bist Du Dir eigentlich so sicher, dass es ein Er sein muss?" Ana reizten Kates ewig gleiche Worte. Es war einfach nur ermüdend.

„Ne...Ana...das...Du?" Kate schaute verunsichert.

„Mach Dich locker. Ich steh auf Männer. Keine Bange."

„Alles andere wäre auch...strange." meinte Kate.

Ana schüttelte den Kopf und ging in ihr Zimmer. Sie hatte keine Lust, sich noch länger mit Kate auseinander zu setzen. Das sie immer wieder dieses Thema zur Sprache brachte, machte sie langsam wirklich wütend.

Just, als sie die Türe zu ihrem Zimmer hinter sich zu gemacht hatte, machte Anas Handy ein PING.

Als sie aufs Display schaute, las sie <Christian>

Aufgeregt tippte sie die Nachrichten App an.
<Danke für ein schönes Wochenende>

Und direkt noch eine Zweite.
<Melde mich, sobald ich aus Taiwan wieder da bin. Eine schöne Woche!">

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