Kaufrausch und Männerabend

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Als Christian an diesem Montagmorgen wach wurde war es noch sehr früh. Nichts ungewöhnliches für den erfolgreichen Manager. Meist wurde er kurz nach oder kurz vor Sonnenaufgang wach. Doch eines war anders an diesem Morgen. Er hatte durchgeschlafen. Keine Albträume. Das war ihm schon gestern aufgefallen und auch während der Nacht im Zelt. Anscheinend war Ana wie ein Traumfänger für ihn.

Christian stützte sich auf seinem Arm ab und gönnte sich einen Blick auf die Frau in seinem Bett. Warum nur hatte er das früher nie gemacht? Was war so schlimm daran? Elena war die, die ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt hatte. Ja, klar, sicher würde es die meisten Frauen verschrecken, wenn sie Zeuge seiner furchtbaren Träume werden. Oder nicht?

Seinen Sub's hatte Christian auch gerne beim Schlafen zugeschaut. Aber meist war es Auftakt zu einer Session im Spielzimmer. Aber bei Ana war alles anders. Die Wärme, die er in sich fühlte, die spürte er nur, wenn er Ana ansah. Nur bei ihr konnte er Christian sein. Und das war mehr als er sich je erwartet hatte.

Er schaute auf die Uhr. Noch war genug Zeit und hatte sie nicht gestern gesagt, dass sie diesen ganz speziellen Weckruf mochte. Langsam rückte er näher an Ana heran. Vorsichtig hauchte er ihr einen Kuss auf den Nacken. Er verharrte einen Moment an diesem Ort. Diese Frau roch einfach wunderbar. Zärtlich strich er mit seiner Hand ihren Oberschenkel rauf. Ana regte sich. „Guten Morgen, Prinzessin."

Noch total verschlafen drehte sie sich ihm zu. „Guten Morgen. Wie machst Du das? So früh am Morgen und schon so gut gelaunt."

„Bei dem Ausblick muss man gut gelaunt sein."

„Obwohl ich Dir nicht gebe, was Du Dir so sehr wünschst." Ana sah Christian mit ihren Augen an und er konnte sehen, wie sehr sie eine Antwort brauchte auf diese Frage.

Christian atmete tief ein. „Ana, ich gebe zu, ..." Er zog sie in seine Arme, gab ihr wieder einen Kuss und sprach leise: „ich sehne mich danach Dir nahe zu sein. So nah, wie Du es zuläßt. Ich werde nur tun, was Du willst. Das mit Dir will ich mehr als alles andere auf dieser Welt und wenn ich nur so an mein Ziel komme, dann ist das so."

„Gehst Du immer so vor?"

„Ja, eigentlich schon."

„Du avisiertes also ein Ziel an, erkundest den Weg und gehst diesen."

„Wenn Du so willst, ja. Manchmal muss ich zwar die Richtung wechseln, einen Umweg gehen, aber das Ziel verliere ich nie aus den Augen."

„Auch nicht, wenn die Hürden unglaublich hoch sind?"

„Wenn mir die Hürden zu hoch erscheinen, dann nehme ich das Rennen meist gar nicht erst auf. Aufgeben auf halben Weg ist keine Option Ana."

„Und wie belohnst Du Dich, wenn Du Dein Ziel erreicht hast?"

„In diesem Fall..." wieder gab es einen Kuss für Ana „wird die Belohnung für beide Parteien eine außerordentlich schöne sein."

„Das glaube ich." Wieder küssten sie sich. „Ich wünschte ich könnte meine Gedanken ausstellen." „Ich finde, Du machst das schon sehr gut. Und jetzt will ich nichts mehr hören. Wir haben noch eine halbe Stunde bis das Frühstück kommt und dann musst Du Dich fertig machen für die Uni. Es sei denn, Du willst heute schwänzen." „Das würde ich gerne, aber Du musst sicher auch zurück nach Seattle."

„Ich hab den ersten Termin erst am Nachmittag."

„Leider muss ich wirklich zur Uni. Ich habe früh eine Besprechung mit meinem Professor wegen meiner Abschlussarbeit."

„Welches Thema hast Du?"

„Das Frauenbild in den Romanen von Brontée, Hardy und Austin und der Bezug zur Gegenwart."

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