Zu Hause und Jackpot

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Es war einen Tag vor Heilig Abend. Christian wurde zunehmend unruhig. Warum nur hatte er zugestimmt ab heute die Tage in Bellevue bei seinen Eltern zu verbringen. Er wollte ganz woanders sein. Da wo er hingehörte. Er wollte bei Ana sein. Aber die wollte ihn nicht. Sie hatte ihm unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie die Tage über Weihnachten mit ihrem Dad verbringen möchte.

Weihnachten gehört der Familie. Und ja, streng genommen, waren sie keine Familie. Noch nicht. Aber das würde sich hoffentlich bald ändern. Und nächstes Jahr Weihnachten ..., tja...sie würde schon sehen, was sie davon hat, wenn sie ihn in diesem Jahr so einfach ausschloss.

Und ja, wegen Familie gab er schließlich Grace nach und versprach ihr ab heute Abend bei ihnen zu schlafen. In seinem alten Zimmer. Warum nur ließ er sich in dieser Sache so auf der Nase herum tanzen. Der alte Christian, der vor Ana, hätte sich das niemals bieten lassen. Der wäre nach London geflogen und hätte auf seine Familie geschissen.

Aber der war er nicht mehr. Grace und Carrick waren ihm so nah, wie noch nie. Seit er Elena angezeigt hatte, musste er einige Male bei der Polizei aussagen und jedes Mal war sein Dad an seiner Seite. Und für den war das nicht immer einfach. Die Wahrheiten, die er dort erfuhr, hinterließen Spuren bei ihm. Christian wusste, dass er sich Vorwürfe machte. Egal wie oft er ihm zu verstehen gab, dass sich das alles damals für ihn richtig anfühlte, sein schlechtes Gewissen blieb.

Er und Grace hatten definitiv einen Fehler gemacht. Sie hatten ihm nicht bieten können, was sie tat. Ihre liberale Haltung hatte ihnen verboten, Christian härter ran zu nehmen. Ihm engere Grenzen zu setzen. Vielleicht lag es auch daran, dass Grace wusste, wie dieser kleine Mensch ausgesehen hatte, nachdem man ihn neben seiner toten Mutter gefunden hatte. Ihn zu schlagen oder gar zu züchtigen, wie Elena es getan hatte, das wäre ihnen nie in den Sinn gekommen. Und doch schien es Christian geholfen zu haben. Damals. Aber, es blieb ein Fehler, der unentschuldbar war, vor allem die sexuellen Übergriffe, den als nichts anderes konnte Carrick es sehen. Sie hatte diesen zu tiefst verunsicherten Jungen mißbraucht für ihre kranken Sexfantasien.

Langsam drang diese Erkenntnis auch bei Christian ein. Sie hätte es bei den Regeln und Strafen belassen können. Sie waren es, was er wirklich brauchte damals. Der Sex war eine Beigabe, die er nicht eingefordert hatte, die hatte sie ihm abverlangt. Er erinnerte sich, wie es das erste Mal war.

Er hing am Andreaskreuz und erwartete ihre Schläge. Seine Noten waren nicht nach ihren Vorstellungen und so war es richtig, dass er bestraft wurde. Doch dann, Christian musste bei dem Gedanken daran tief Luft holen: Sie machte ihn los. Befahl ihm stehen zu bleiben und ihr zu zu sehen. Sie legte einen Striptease vom feinsten hin. Plötzlich stand sein Schwanz wie eine Eins.

„Das gefällt Dir." Sie kam immer näher und dann fasste sie ihn an. Zärtlich strich sie mit ihren roten Fingernägeln über sein erigiertes Glied. „Gefällt es Dir? Sag!" forderte sie ihn auf. Es war ihm unmöglich zu sprechen, deshalb nickte er nur.

„Sag es!" befahl sie.

„Ja, es gefällt mir."

„Wie bitte?" Er besann sich. Hier drin musste er sie Mam, oder Herrin, oder Meisterin nennen.

„Es gefällt mir, Herrin."

„Na geht doch....und weil Du so lieb warst und Deine Schläge angenommen hast, werde ich Dir jetzt ein bisschen Freude bereiten. Leg Dich auf's Bett."

Christian erinnerte sich, dass er keinen Moment zögerte. Er war mit Adrenalin bis oben hin vollgepumpt. Die Schläge hatte er dankbar empfangen.

NEIN! Christian hielt inne. Zwang sich die Bilder von damals zurück in seinen Kopf zu schieben. Es reichte. Es heute erzählt zu haben, musste genügen. Er wollte einfach nicht mehr länger darüber nachdenken.

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