Herzinfarkt und Überraschung

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Die ganze Woche hatte Ana kaum mit Kate gesprochen. Irgendwie war die Stimmung zwischen ihnen Beiden auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen. Elliot hatte sich auch nicht blicken lassen und Kate war auffallend ruhig.

Ana hätte zu gerne gewusst, was mit ihrer ehemals besten Freundin los ist.

„Kate ich werde Freitag nach Seattle fahren. Ich treffe mich mit Hannah und Claire von SIP."

„Bei meinen Eltern kannst Du aber nicht wohnen." Huch, wo kam denn der aggressive Ton her? Ana zuckte regelrecht zusammen.

„Ich werde im Escala schlafen. Christian hat alles mit seiner Haushälterin geklärt." blieb Ana ganz ruhig.

„Christian hat alles mit seiner Haushälterin geklärt." äffte Kate Ana nach.

„Sag mal, geht's noch. Welche Laus ist Dir denn über die Leber gelaufen? Ich dachte wir wären über den Punkt hinweg. Elliot hat Dir doch auch versichert, dass Christian mir nichts böses will. Wo ist Dein Problem Kate?"

„Du bist mein Problem Ana. Du."

„Ich? Was hab ich denn verbrochen? Ich lebe nach wie vor hier bei Dir. Obwohl Du mir schlimme Dinge an den Kopf geworfen hast. Ich habe wirklich versucht unserer Freundschaft noch eine Chance zu geben. Aber so nicht!" und dann fügte sie noch traurig nach: „Vielleicht sollte ich doch ausziehen."

„Nein Ana, bitte. Nicht. Entschuldige. Aber... Ach was soll's. Fahr nach Seattle. Amüsier Dich. Viel Spaß." Und dann drehte sie sich um und ließ Ana stehen.

Den ganzen Tag ging Ana dieses Gespräch nicht aus dem Kopf. Sie nahm sich vor Kate bei nächster Gelegenheit nochmal darauf anzusprechen. Aber auf der Uni waren immer ihre seltsamen neuen Freundinnen um sie herum und zu Hause bekam sie sie nicht mehr zu Gesicht. Und Elliot anrufen, das wollte Ana nicht.

Der allerdings wusste genau was vor sich ging und rief seinen Bruder an. Der musste nun helfen, ob er wollte oder nicht. Zumindest in einer Hinsicht.

„Hey, Bro, was kann ich für Dich tun." sagte Christian auffallend gut gelaunt, als er sah, wer ihn da anrief.

„Kann ich nicht einfach mal meinen Bruder anrufen. Muss ich immer was wollen?"

„Sicher, Du kannst mich immer anrufen. Aber Du tust es eher selten."

„Auch wieder wahr."

„Also, raus mit der Sprache."

„Eamon wurde gestern morgen verhaftet."

„Scheiße!"

„Das kannst Du laut sagen. Es ist die Rede von Insolvenzverschleppung. Ihn hat das ganze so mitgenommen, dass er einen Herzinfarkt bekommen hat. Er liegt bei Mum im Krankenhaus. Es sieht im Moment nicht gut aus."

„Was kann ich tun?"

„Könntest Du heraus finden, wie schlimm es wirklich ist. Ich will nicht, dass Du die Firma rettest oder so. Das hat Eamon alles selbst zu verantworten. Aber ich denke vor allem an Ana. Die Wohnung gehört ihm. Er wollte sie nachdem Kate ihr Studium beendet hat, wieder verkaufen. Nicht das der Insolvenzverwalter die beiden zwingt auszuziehen. Zumal Ana kaum Miete zahlt."

„Ich werde mich kümmern. Ich frage mich, warum er mich nicht gebeten hat ihm zu helfen? Warum musste er diese blöde Show abziehen und Kate da mit reinziehen."

„Er kann nunmal schlecht zugeben, dass er versagt hat. Schon gar nicht Dir gegenüber. Du bist halb so alt wie er und bekommst alles besser auf die Kette. Das kratzt an seinem Ego."

„Warum müssen manche Menschen so uneinsichtig sein?"

Es entstand eine Pause, die beide zum Nachdenken nutzten.

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