Während dessen war Ana schon ein ganzes Stück mit dem Mountainbike gefahren, bevor Christian sie endlich einholte. Er bat sie kurz zu stoppen, was Ana sofort tat.
„Du hast einen ganz schönen Speed drauf, meine Kleine." Meinte Christian.
„Das hier ist kein Terrain für eine langsame Spazierfahrt, mein Großer." neckte Ana ihren Chef und biss sich, als ihr bewusst wurde wie respektlos sie gerade war, auf ihre Unterlippe.
„Hör sofort damit auf." rief Christian und griff nach ihrem Oberarm. Diese Geste von Ana brachte ihn um den Verstand. Er konnte gerade an nichts anderes denken, als an Ana in seinem Bett und wie er an ihrer Unterlippe kaut. Und seinem kleinen Freund schien dieser Gedanke auch außerordentlich zu gefallen.
„Entschuldigung, wenn ich irgendetwas gesagt habe, das unangebracht war. Aber ‚meine Kleine' hat mich einfach gereizt." sagte Ana mit gesenktem Kopf. Sie wusste bereits in dem Moment, wo die Worte heraus waren, dass es unangemessen war.
„Das Gesagte kann ich gut ab Ana, aber bitte, bitte, beiß Dir nie wieder in meiner Gegenwart auf die Lippe. Das beschwört Dinge in mir hinauf, die wirklich unangebracht sind. Jedenfalls hier und heute." beruhigte Christian sie. Zu dem Lippen Kauen kam noch hinzu, dass Ana mit gesenktem Kopf und Blick vor ihm stand. Wie eine perfekte Sub, die ihre Strafe erwartete. Und wenn er an seine Regeln dachte, dann hatte sie nicht nur wegen ihrer Respektlosigkeit eine Strafe verdient, sondern auch, weil sie sich durch ihre rasante Fahrweise in Gefahr begab und das war laut seiner Regeln verboten. In seinen Gedanken formte sich schon die Session, die er mit ihr als Einstieg in sein Leben durchführen wollte. Beim Gedanken an ihre Bestrafung musste er lächeln. Ja, das würde ihm gefallen.
„Ich werd versuchen, es zu unterlassen. Aber dass ist so ein Tick von mir, dass kann ich nicht immer steuern." versuchte Ana sich zu erklären.
Christian holte tief Luft. „Gut, ich denke, wir sollten weiter fahren." meinte er und dann setzten sie ihre Fahrt fort. Er musste raus aus dieser Situation. Sonst würde er sich noch vergessen. Hier das erforderte seine ganze Willensstärke. Noch hatte er nicht das Recht Ana zu rügen oder gar zu bestrafen. Noch war sie nur eine zukünftige Mitarbeiterin.
Eine ganze Weile fuhren sie schweigend hinter einander her. Das Tempo war nicht mehr ganz so rasant, aber das Terrain war auch schwieriger geworden. Christian erinnerte sich, dass dieser Weg zum Fluss führte. Dort hatte er mit seinem Vater und Elliot einige Male gezeltet und sie hatten die Angel ausgeworfen. Je nach Jahreszeit konnte man, wenn man Glück hatte, auch Lachse fangen.
Schneller als beide gedacht hatten, kamen sie an Aufgabe Nr. 1 an. Genau genommen waren es zwei Aufgaben.
Der Ranger fragte sie nach ihren Namen und strich sie beide auf der Liste aus. Dann erklärte er ihnen die Aufgabe.
„Auf der anderen Seite des Flusses, wartet mein Kollege. Sie müssen sich einen Weg über den Fluss suchen. Helfen sie sich gegenseitig, arbeiten sie zusammen. Dann werden sie es schaffen, trockenen Fußes rüber zu kommen. Das ist der erste Teil der Aufgabe. Den zweiten Teil erklärt ihnen dann mein Kollege."
Ana und Christian stellten sich neben einander an den Rand des Flussbettes. Jede Menge dicke Felsbrocken konnten sie entdecken. Aber nicht alle waren geeignet um dort sicher und fest zu stehen. Hand in Hand gingen sie ein paar Meter nach rechts, dann wieder mehrere Meter nach links. Irgendwann hatten sie beide eine Stelle gefunden, die sie für geeignet hielten.
„Magst Du vorgehen, oder soll ich?" fragte Christian Ana.
„Ich gehe vor. Bis zu diesem großen Brocken in der Mitte. Dort dürften wir beide stehen können. Dann sehen wir weiter." Christian musste eine Bemerkung runter schlucken. Schon wieder übernahm sie die Führung. Etwas, das sich eine Sub niemals wagen würde. Er sagte wo es lang ging, niemals die Sub. Aber jetzt musste er das wohl hinnehmen, zumal er gefragt hatte. Ana hatte jedes Recht, sich für diese Variante zu entscheiden.
DU LIEST GERADE
Teambuilding à la Grey
Fiksi PenggemarChristian trifft auf seine Ana. Doch obwohl sie sich zueinander hingezogen fühlen, gibt es einige Hindernisse zu überwinden.