Weihnachten und ein Geschenk

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Als Christian am nächsten Morgen aufwachte, da griff er nach rechts. Das leere Bett ließ Enttäuschung in ihm zurück. Und Wut. Wut auf sich selbst. Er griff nach Ana's Kopfkissen. Es roch immer noch nach ihr. Die Wut auf sich selbst machte sich breit und er fragte sich, wie das ganze passieren konnte. Warum hatte er sie nicht angehört? Aber was half alles Grübeln? Nichts. Er musste nun handeln um seine Ana wieder zu bekommen.

Eine halbe Stunde später saß er geduscht und angezogen an der Küchentheke neben seinem Bruder.

„Schon eine Strategie?" fragte der ihn.

„Erst mal kümmere ich mich um meine Firma. Ana wird Zeit haben wollen. Und die werde ich ihr geben. Sie würde mir nie glauben, dass ich innerhalb von Stunden erkannt habe, dass ich doch ein Vater sein will. Und damit hat sie Recht. Ich weiß, dass ich genau das tun muss. Ich muss es wirklich wollen. Sonst haben wir keine Chance. Und um das zu wollen, brauche auch ich Zeit."

Als er im Büro war, ließ er Andrea einen Termin bei John Flynn für sich vereinbaren. Wenn ihm einer helfen konnte, dann er.

Es war noch nicht ganz Mittag, als Andrea seine Mutter bei ihm ankündigte. Er ahnte, was sie wollte. Wahrscheinlich hatte sein Bruder ihr alles erzählt. Das dies so war, spürte er nur Sekunden nachdem Grace sein Büro betreten hatte. Sie verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.

„Hallo Mum." quittierte er diese. Er hatte es verdient.

„Nie wieder, nie wieder will ich hören, das Du kein guter Vater sein kannst. Du wirst der Beste sein. So wie Du in allem der Beste bist. Haben wir uns verstanden?"

„Erstmal muss ich Ana davon überzeugen."

„Ana weiß längst, dass Du der wundervollste Vater sein wirst, den sich ein Kind wünschen kann. Sonst hätte sie sich nie mit Dir eingelassen. Sie will Dich als Vater ihrer Kinder. Nicht heute und nicht morgen, aber irgendwann in der Zukunft."

„Mum, ich....."

„Nein Christian. Schieb nicht immer Deine Vergangenheit vor. Und sollte Elena Dir diese Scheiße eingetrichtert haben, dann frag Dich warum."

„Woher?"

„Ich bin nicht dumm Christian. Seit Wochen stänkert sie gegen Ana. Bei jeder Gelegenheit, versucht sie sie bei mir schlecht zu machen. Dein Vater und ich haben uns gefragt warum. Gott sei Dank war Dein Bruder heute früh unvorsichtig. Er hat Bemerkungen fallen lassen. Und ich habe Eins und Eins zusammen gezogen. Ich weiß, dass sie BDSM bevorzugt. Linc hat es mir gesteckt, kurz nachdem er sie krankenhausreif geschlagen hatte. Er hat nie erwähnt, dass Du der Junge warst, mit dem er sie erwischt hat. Aber plötzlich hab ich alle Puzzelteile zusammen setzen können. Ich will mir gar nicht vorstellen, was Sie mit Dir gemacht hat. Aber ich werde einen Teufel tun und zulassen, dass Du das Beste in Deinem Leben wegschmeißt. Und das ist Ana. Du wirst diese Sache überdenken und dann zu Kreuze kriechen. Denn nichts anderes wird es werden."

Christian musste tief durchatmen.

„Weiß Dad davon?"

„Nein. Ich will nicht, das mein Mann zum Mörder wird."

„Mum...."

„Nein Christian. Egal wie Du die Sache siehst. Es war nicht richtig, was sie getan hat und es wird es niemals sein. Und wenn Du jemals ein Kind haben solltest, dann wirst Du das selbst auch so sehen."

„Du weißt wie ich damals war. Ohne sie wäre ich da nie heraus gekommen. Und das was sie mir gezeigt hat, das hat mir viele Jahre geholfen."

„Dein Vater und ich hätten nie zugelassen, das Dir was passiert."

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