Euphorie und Wünsche

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Es waren wunderschöne blaue Augen, die Christian fortan ständig verfolgten. Egal was er tat, immer wieder schoben sie sich in seine Gedanken. Und Christian hatte keine Ahnung, warum das so war. Lag es daran, dass er schon seit einigen Wochen keine Sub mehr hatte? Nein, diese Zeiten gab es immer wieder. Zeiten ohne Sub, ohne Sex. Aber ja, vielleicht lag es doch daran. Früher war er in Zeiten ohne Sub oft in den Club gegangen. Hatte sich dort eine Session gegönnt. Diese Art der Abwechslung hat ihm immer gut getan. Ihn bestens abgelenkt von seiner Arbeit und seinem manchmal frustrierenden Leben.

Also beschloss er sich am Abend einen Club-Besuch zu gönnen. Der allerdings mehr als ein Reinfall war. Dank.... der wunderschönen blauen Augen einer ganz bestimmten Frau. Sie waren immer dann da, wenn er gerade glaubte vollends entspannen zu können.

Seine sexuelle Frustration, Nächte ohne Schlaf und ein unüblich hoher Alkoholkonsum führten dazu, dass Christian unkonzentriert war. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab. Er musste endlich irgendwas dagegen tun. Und als einzige Lösung fiel ihm ein: Er musste sie einfach wiedersehen und besser kennenlernen.

Am Nachmittag in seinem Büro sah er sich nun schon zum x-ten mal das Dossier an, welches Welch über Anastasia Steel zusammengestellt hatte. Ob er es wagen sollte? Alles was Roach ihm über sie gesagt hatte, klang vielversprechend. Alles Eigenschaften einer gute Sub. Er müsste sie zwar ausbilden, aber warum eigentlich nicht? Seine Sub, seine Sklavin. Ja, warum eigentlich nicht? Aber wie sollte er sie dazu bekommen? Das war hier die große Frage.

Und dann fiel sein Blick auf einen Namen in ihrem Dossier: Katherine Kavanaugh. Ihre WG-Partnerin. Das allerdings könnte sich als schwierig erweisen. Nicht nur das Katherine die Tochter von Eamon Kavanagh war, einem Mann mit dem er derzeit über eine enge geschäftliche Verbindung verhandelte, nein, sie war auch seit kurzem die, ja wie sollte man sie bezeichnen? Affäre, Beziehung, Bettgespielin seines Bruders. Das könnte tatsächlich zum Problem werden.

Auf der anderen Seite: das war vielleicht die Lösung. Sie unverbindlich kennenlernen, während man gemeinsam einen Club besucht? Er mit Elliot und Kate mit Ana. Eine Überlegung war es wert. Eine Verschwiegenheitserklärung muss sie eh unterschreiben und das galt dann auch für Kate. Vielleicht waren die beiden ja auch nur WG Partnerinnen und gar nicht so dicke miteinander, dass man über Dinge wie Sex miteinander sprach. Das wäre am Besten. Aber sicher konnte er sich da nicht sein. Das müsste er klären.

Vielleicht war es besser sich auf anderem Terrain kennenzulernen. Ohne Kate, ohne Elliot. Aber wie? Er war in Zukunft ihr Chef, genau genommen, der Chef vom Chef ihres Chefs, dieses Typen namens Jack Hyde. Ergab sich dadurch eine Möglichkeit? Aber wie? Noch war sie Studentin der WSU. Er grübelte als Ros plötzlich vor ihm stand.

„Christian, wo bist Du mit Deinen Gedanken? Seit Tagen bist Du unkonzentriert und irgendwo mit Deinen Gedanken nur nicht da wo sie sein sollten." tadelte sie ihren Chef und Freund.

„Sorry, Ros, ich war bei einer privaten Sache. Hatten wir einen Termin?"

„Nein, aber ich wollte kurz etwas mit Dir besprechen, bzw. da ich ja weiß, dass es Dich nicht wirklich interessiert, sieh es als kurzes Briefing." Er rollte die Augen. Seine Lust darauf war nicht gerade groß. Aber er wollte Ros nicht vor den Kopf stoßen.

„Um was geht es?"

„Das Team-Building-Wochenende. Ab Freitag geht es los. Die Rückmeldungen sind alle da. Kaum Absagen und die Teilnehmerliste sieht wirklich interessant aus."

Wie ein Blitz schlug es bei Christian ein. Das war die gesuchte Gelegenheit. Yes! Besser ging es nicht. Er konnte sie wiedersehen, sie besser kennenlernen, ohne zu direkt zu werden. Ideale Voraussetzungen.

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