Als sie wieder am Zelt waren, schaute Ana nochmal auf das Feuer. Es war schon ziemlich runter gebrannt. Kurz musste sie an die vielen Male denken, wo sie mit Ray Touren durch diesen Park gemacht hatte. Abends hatte er dann auch immer ein Lagerfeuer gemacht.
„Können wir das so lassen?" fragte sie Christian.
„Ja, das ist kein Problem. Taylor hat bei der Vorbereitung an alles gedacht."
„Taylor ist ein Marine, oder?"
„Ja, ist er."
„Ray und mein leiblicher Vater waren auch bei der Truppe. Er starb einen Tag nach meiner Geburt bei einer Übung."„Das tut mir leid." Im Prinzip wusste Christian das alles schon. Und er wusste noch mehr. Aber das musste Taylor Ana selbst erzählen.
„Muss es nicht. Ich kannte ihn nicht. Daher hab ich ihn nie vermisst. Ich hatte Ray."
Im Zelt öffnete Ana ihren Schlafsack und krabbelte hinein. Christian tat es ihr gleich. So lagen sie eine Zeit lang da bis Ana meinte: „Würdest Du mich bitte in den Arm nehmen. Ich kann Dir das nur erzählen, wenn ich Deine Nähe spüre." Ana's Herz klopfte wie verrückt. Sie war unsicher. Irgendwie hatte sie vergessen, dass sie hier mit ihrem zukünftigen Boss zusammen war.
Christian allerdings fiel ein Stein vom Herzen. Wie sollte er ihr diesen Wunsch abschlagen? Das was sie sich wünschte, wollte er schon den ganzen Abend. Sie in seiner Nähe haben. Ihren Herzschlag spüren. Er zog sie ganz nahe an sich. Irgendwie war es bei ihr anders als bisher. Körperliche Nähe, Kuscheln, dass war nie sein Ding. Manchmal hatte er sich in der Vergangenheit nach einer Session kurz zu seiner Sub gelegt, bis sie eingeschlafen war. Mehr aber auch nicht. Immer war er aufgestanden und hatte sich in sein Schlafzimmer oder meist, in sein Arbeitszimmer zurückgezogen. Aber Ana wollte er spüren. Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Sie roch einfach fantastisch. Nach Äpfeln, Zitronen und irgendwas, was er nicht benennen konnte. Aber er liebte diesen Duft schon jetzt. Den ‚Ana-Duft'. Er war jetzt schon süchtig danach.
„Fang an, Kleines. Ich bin da." Anas Herz wurde deutlich schneller, als sie begann zu erzählen.
„Ich hab Dir ja erzählt, das meine Mutter und Ray Probleme hatten. Da war ich 14. Es zog sich eine ganze Zeit. Kurz nach meinem 15. Geburtstag bekam Ray heraus, dass sie ihn betrog. Mit Steven Morton, einem Unternehmer aus Las Vegas. Er bot ihr ein ganz anderes Leben, wie Ray das konnte. Sie genoss es, zum ersten Mal in ihrem Leben verwöhnt zu werden. Die Scheidung war dann bald beschlossene Sache. Mich haben die beiden nicht einmal gefragt. Da ich ihre leibliche Tochter war, stand nie zur Debatte, dass ich bei Ray bleibe.
Also sind wir zu Steven nach Las Vegas gezogen. Ich hasste das Leben dort. Und ich mochte Steven nicht. Er war mir irgendwie suspekt. Manche Beobachtung, die ich machte, waren komisch und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.
Dann kam ein Wochenende. Steven hatte Mum ein Wellness-Wochenende zusammen mit ihrer besten Freundin in einem teuren Hotel gebucht. Sie sollte drei Nächte weg sein."
Ana's Herzschlag wurde noch schneller. Christian zog sie fester an sich. Zärtlich drückte er ihr einen Kuss auf ihr Haar.
„Freitag holte Steven mich aus der Schule ab. Er saß in seinem schicken Sportwagen Cabrio. Ich hatte sofort ein ganz komisches Gefühl. Aber was sollte ich machen? Also bin ich eingestiegen. Er fuhr los und schon bald merkte ich, dass er nicht in Richtung seines Hauses fuhr. Er stoppte den Wagen in einer kleinen Gasse. Um uns herum waren Lagerhallen, Werkstätten. Ab diesem Moment war sein Ton kalt, dominant und aggressiv.
<„Ab jetzt wirst Du alles tun, was ich Dir sage. Für jedes Widerwort wirst Du leiden müssen.">
Er packte mich am Arm und öffnete die Türe zu einer der Hallen. Sein Griff war fest und tat mir sehr weh.
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Teambuilding à la Grey
FanfictionChristian trifft auf seine Ana. Doch obwohl sie sich zueinander hingezogen fühlen, gibt es einige Hindernisse zu überwinden.