Kohle und Beachboy

63 3 0
                                    

Schweißgebadet wachte Ana am nächsten Morgen auf. Da sie viel zu unruhig war, zog sie Jogginghose und Hoodie an und ging eine Runde Laufen. Sie hatte schlecht geschlafen und viel zu viele Dinge gingen in ihrem Kopf herum.

Laufen ging auch Christian als er kurz nach Sonnenaufgang auf dem Boden seines Arbeitszimmers aufwachte. Sein Kopf tat weh und er hatte Durst. Also ging er in die Küche, nahm eine Schmerztablette mit Orangensaft ein und trank fast die ganze Flasche Wasser in einem Rutsch aus. Dann zog er sich an und lief los. In seinen Gedanken wälzte er eine Möglichkeit nach der anderen, wie er Ana für sich gewinnen konnte. Denn das er es wollte, das stand für ihn fest und das er dafür alles tun wird, was nötig ist.

Ohne das Ana es bewusst war, hatte sie ihr Weg von Magnolia aus in die Innenstadt geführt. Nun stand sie vorm Escala. Irgendwie schien dieses Gebäude etwas zu haben, was sie anzog. Sollte sie die Gelegenheit beim Schopfe packen? Sicher war Christian noch gar nicht wach. Aber ein Gespräch war vielleicht nicht schlecht. Sonst könnte es am Abend komisch werden und Kate...sie kannte ihre Freundin...die würde sofort merken, das irgendwas war zwischen ihnen. Also wäre ein Gespräch von Vorteil.

Sie atmete tief durch. Dann öffnete sie die schwere Glastüre und trat in die Halle des Escala. Die hohe Decke, der ganze Mamor, das alles war ein kleines bisschen einschüchternd. Sie hatte zwar nicht wirklich eine Ahnung, aber sicher musste sie sich anmelden. Gestern Abend war ja Taylor da, der sie in Empfang nahm. Also ging sie zum Tresen und bat den freundlichen Herrn sie anzumelden.

„Miss, laut Mr. Taylor ist Mr. Grey im Moment nicht im Hause. Was ich bestätigen kann. Er ist vor einer Stunde raus. Zum Joggen. Gewöhnlich braucht er zwei Stunden, bis er wieder da ist."

„Danke. Da macht es wohl wenig Sinn zu warten. Aber sagen Sie, gibt es hier eine Toilette?"

„Ja, dort hinten Miss." Der Herr zeigte auf die hintere linke Ecke der Halle.

Ana ging genau dorthin. Als sie 5 Minuten später wieder aus der Türe der WC-Anlage trat, stoppte sie sofort wieder. Just in dem Moment betrat Christian das Escala. An seiner Seite eine junge Frau, die Ana zum verwechseln ähnlich sah. Die beiden lachten zusammen. Sie sahen vertraut aus. Das gab Ana einen Stich. Jetzt war sie sich sicher. Sie hatte einen Fehler gemacht. Und die Wut stieg in ihr auf. Sie war kaum aus der Wohnung und er hatte schon eine Andere. Und die machte ihn offensichtlich glücklich. Er lachte mit ihr und sie strahlte ihn an.

Von dem was sie gesehen hatte erschrocken, machte Ana sich auf den Rückweg nach Magnolia. Dort saß die gesamte Familie Kavanagh schon am Frühstückstisch.

„Guten Morgen. Ich geh schnell unter die Dusche." entschuldigte sie sich und rannte die Treppe hinauf. Unter der Dusche kamen die Tränen, die sie auf dem Weg aus der Innenstadt nach Magnolia erfolgreich unterdrückt hatte. Hatte sie sich wirklich getäuscht in Christian? Das wollte sie eigentlich nicht glauben. Seine Worte von gestern holte sich sich wieder hoch:

<Ich habe noch nie etwas so sehr gewollt wie Dich. Und ich bin bereit jedes Opfer dafür zu bringen.>

Diese beiden Sätze hatte er nicht einfach daher gesagt. Und sie waren auch nicht gefallen, weil sie ihn unter Druck gesetzt hatte. Niemals hätte sie erwartet, das er so deutlich wird. Aber wie passte da das gerade Gesehene hinein?

Ana grübelte, während sie sich fürs Frühstück anzog. Was blieb ihr anderes übrig, als auf den Abend zu hoffen? Sie musste mit ihm sprechen. Anders wird es wohl nicht gehen.

Den Tag verbrachte Ana dann mit Kate im Wellnessbereich des Hauses. Sie genossen es zu schwimmen und relaxten einfach mal. Ana hatte die Kopfhörer auf. Sie hörte sich nochmal Tess an. Das Buch, das einen zentralen Punkt in ihrer Abschlussarbeit einnehmen wird. Kate laß Zeitung. Plötzlich wedelte sie mit einer Seite vor Ana's Gesicht herum.

Teambuilding à la Grey Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt