26 -Vom Mond bis zurück-

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Ich seufzte laut und vergrub mein Gesicht in den Händen.

Wie sollte ich das nur durch stehen?
Ich kann nicht ohne ihn und ich will nicht ohne ihn. Da ist etwas zwischen uns was ich nicht erklären kann.

Ich will ihn. Ich will ihn so sehr, wie ich jemanden noch nie wollte. Ich will ihn küssen. Ihn umarmen. Ihn für mich haben. Ihn lieben. Vom Mond bis zurück.
Und das jetzt. Sofort.

Ich riss schon förmlich die Tür auf und rannte nach draußen.
Es regnete stark, doch das störte mich nicht.

"Ryan!", rief ich und rannte auf ihn zu, rutschte dabei aus und fiel auf den nassen Boden.

"Ryan", wimmerte ich und senkte den Blick.

"Es tut mir leid", flüsterte ich. Meine Tränen vermischten sich mit dem Regen. Ich wollte ihn so sehr. Ich wollte ihn schon seit drei Jahren und verstand es erst jetzt. Ich wusste, dass es nie funktionieren würde, doch ich wollte es versuchen. Ich war bereit es zu versuchen. Mit ihm.

"Syd." Ich blickte hoch. Ryan stand vor mir und hockte sich hin.

"Ryan. Ich..ich.." Ich holte tief Luft und sah ihn an.

"Ich will dich. Ich will es mit dir versuchen. Ich bin bereit zu lieben. Für dich", offenbarte ich ihm und sah ihm fest in die Augen.

"Ich weiß, dass es eigentlich nicht klappen könnte und wir eigentlich viel zu unterschiedlich sind aber Ryan.." Ich streichelte über seine Wange. "Ich will dich so sehr, wie ich jemanden zuvor noch nie wollte."
Es herrschte Stille. Er antwortete nicht. Stattdessen sah er mich einfach nur an. Und ich fing langsam an zu verstehen.

Er wollte das alles nicht. Er wollte mich nicht. Er sah in mir einfach nur Syd. Mehr nicht.

Jetzt zu sagen, es störte mich nicht, war es mehr als gelogen. Es verletzte mich sehr. Wirklich sehr.

"Verstehe", murmelte ich und verbarg meine Gefühle hinter einer riesigen Mauer.

"Tut mir leid, Ryan. Ich wollte dich nicht verwirren. Ich bitte dich jetzt zu gehen." Ich stand auf und sah ihn an. Er sah verwirrt zurück.

"Ryan. Ich möchte, dass du jetzt gehst. Ich will dich gerade nicht sehen", führe ich dieses Gespräch gerade alleine?

"Aber.."

"Es tut mir leid Ryan. Es tut mir leid, mich so blamiert zu haben. Es tut mir leid, okay?", meinte ich und blickte in seine Augen. Gott, das war so peinlich.

"Syd.."

"Weißt du Ryan. Ich will dich vom Mond und wieder zurück und das schon seit drei Jahren, doch weißt du was das Traurige ist? Ich verstehe es erst jetzt", meinte ich und blickte intensiv in seine Augen.

"Geh jetzt bitte!", befahl ich ihm, da er immer noch kein Wort gesagt hatte. Ich offenbarte ihm indirekt meine Gefühle und das Einzige was er machen konnte, war mich an zu starren. So ein Mist.

"Nein. Fuck. Nein!", murmelte er und plötzlich spürte ich seine warme Hand an meinem Handgelenk, die mich zu ihm umdrehte.

"Hör mir zu. Dann gehe ich. Versprochen", sagte er und nahm mein Gesicht in seine Hände.

"Sydney Winston. Du faszinierst mich schon seitdem ich dich in diesem Club gesehen habe. Du bist so bewundernswert. Ich bewundere dich nicht nur. Ich vergöttere dich. Und Syd?" Er lächelte leicht und strich über meine nasse Wange.

"Ich will dich vom Mond und zurück." Ich lächelte und lehnte mich näher an ihn. Er hatte meine Worte erwidert. Ich war nicht die Einzige, die so fühlte.

"Also versuchen wir es miteinander, obwohl es eigentlich nur schief gehen kann?", fragte ich. Er nickte und zog mich noch näher an ihn.

Ich trennte das letzte Stück zwischen uns und legte meine Lippen auf seine.
Unsere Lippen bewegten sich synchron zueinander. So, als ob sie füreinander geschaffen wären. Sie passten perfekt zusammen und verschmolzen miteinander. Sie waren eins.

Doch wie lange Ryan und ich eins bleiben wusste ich nicht. Um ehrlich zu sein war ich mir mit der ganzen Sache sehr unsicher.

Denn dieser Mann vor mir, ist der ruhige, sanfte Sand. Ich dagegen bin das laute und berauschende Meer.
Das konnte nur schief gehen.

Aber der Sand und das Meer haben sich vereint. Also warum sollten wir das nicht auch schaffen? Warum sollte sich der Sand von dem Meer trennen?

Vielleicht weil wir zu unterschiedlich sind. Vielleicht weil wir zwei verschiedene Welten sind. Aber vielleicht gehören wir deswegen zusammen.
Vielleicht sind wir füreinander bestimmt.
Den anderen immer wieder zu helfen. Den anderen auf die Nerven zu gehen. Sich streiten und wieder lieben.

Vielleicht ist das unsere Bestimmung.

-*-

"Sagen wir es den anderen?", fragte Ryan. Ich zuckte mit den Schultern und sah in meine Tasse.

"Ich weiß es nicht Ryan. Wir sind seit ein paar Stunden zusammen. Da kann ich sowas noch nicht entscheiden", seufzte ich und stand von meinem Stuhl auf.

"Weißt du Ryan, vor wenigen Stunden haben wir darüber geredet nicht zusammen zu sein und jetzt reden wir darüber, wie wir den anderen sagen das wir zusammen sind. Irgendwie schon absurd oder? Ich meine, wir sind so unterschiedlich." Ich stellte mich mit dem Rücken zu Ryan an die Theke und starrte wieder in meine Tasse.

"Syd." Ich spürte seine Anwesenheit hinter mir, da mir plötzlich warm wurde.

"Es ist einfach so unrealistisch", murmelte ich und legte die Tasse in die Spüle.
Ryan schob meine Haare zur Seite und verteilte kleine Küsse an meinem Hals und Nacken. Ich drehte mich um und drückte ihn etwas von mir weg.

"Es sollte nicht sein und trotzdem will ich dich", murmelte ich und legte meine Arme um seinen Nacken.

"Ich weiß Syd." Er seufzte und steckte eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

"Siehst du. Das hier passt nicht zu uns. Diese Sensibilität. Ich bin immer so robust mit dir umgegangen und jetzt berühre ich dich so sanft", meinte ich und runzelte meine Stirn.

"Was passt denn zu uns?", fragte er. Ich grinste leicht und legte meine Hände an den Saum seines T-Shirts.

"Das hier", erwiderte ich und zog sein Shirt aus. Ich fuhr über sein Tattoo und küsste seine Brust. Ich malte die Form der Rose nach.

"Warum hast du sie dir stechen lassen?", fragte ich und malte weiterhin die Form nach.

"Sie hat ihre ganz eigene Geschichte und du bist ein Teil davon", antwortete er geheimnisvoll und zog mich näher an sich.

Ich runzelte die Stirn und sah ihn an.

"Erzählst du sie mir?", fragte ich und lächelte ihn süß an. Er nickte langsam und drückte mich weg. Ich beobachtete ihn dabei wie er sein Shirt aufhob und es sich anziehen wollte.

"Nein. Lass es aus", sagte ich. Er lachte rau und gab es mir.

Zusammen liefen wir in mein Schlafzimmer, wo ich meine Hose und mein Shirt auszog und dafür seins anzog.

Ich sah zu Ryan, der nur in Boxershorts auf meinem Bett lag. Grinsend beobachtete ich ihn.
Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass ich ihn meins nennen konnte. Nur noch ich ihn so berührte. So weit er das wollte.
Ich ihn küssen könnte, wann ich wollte. Mich an ihn kuscheln könnte. Doch ich hatte einen Plan und diesen müsste ich ihm noch mitteilen. Ich wusste jetzt schon, dass es ihm nicht gefallen würde.

"Warum grinst du so?", fragte Ryan. Ich schüttelte kurz den Kopf und sah ihn an.

"Tue ich doch gar nicht..", antwortete ich und krabbelte zu ihm aufs Bett.

"So und jetzt erzähl mir die Geschichte von deiner Rose", meinte ich, lehnte mich zurück und sah ihn gespannt an.

Ryan war meins.

***

The Bad Girl is backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt