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Ich irrte nun schon einen Monat umher. Meine Reise endete in Australien wo ich meine Familie fand. Meine Herkunft.

Ich lernte meine Eltern kennen und sie erklärten mir das sie beide erst sechzehn waren als sie mich bekamen. Zwei Jahre später kam Grace und da stellten sie einen Entschluss. Sie wollten das wir gut aufwuchsen und brachten uns deshalb nach Amerika.
Jetzt 17 Jahre später lebten sie wieder in Australien. Wie sich heraustellte war mein Vater, Inhaber einer großen Firma und meine Mutter leitete einen Kindergarten.
Sie erklärten mir warum sie zu unserem Treffen nicht kamen, angeblich gab es ein Problem in der Firma und die stellvertretende Leiterin des Kindergartens sei krank, deswegen mussten sie zurück fliegen. Super Ausrede würde ich sagen.
Auch unsere Großeltern lernte ich kennen. Sie waren zwei wirklich liebe Menschen und schlossen mich sofort in ihr Herz. Auch unsere Eltern empfingen mich freundlich aber überrascht. Wie soll man auch reagieren wenn auf einmal das eigene Kind nach 17 Jahren vor der Tür stand?

Ich hatte viel über meine Heimat und meine Familie erfahren. Dennoch werde ich zurück nach Amerika gehen. Zu den Menschen die ich liebe und die mich lieben.

Ich habe herausgefunden wer ich bin und wer ich sein möchte. Und das wird nicht in Australien bei meiner Familie sein, sondern bei Ryan. Als Bad Girl. Als Anführerin der meist gefürchteten Gang Amerika's. Ich werde weiterhin mein altes Leben führen, denn dabei bin ich mit den Menschen zusammen die mich drei Jahre lang schon unterstützen. Mit den Menschen die mich so nehmen wie ich bin. Sie lieben mich so wie ich bin und ich will auch nichts daran ändern.

Denn ich bin ein Bad Girl welches zu Ryan Dark gehört. Das Bad Girl welches die besten Freunde hat die es gibt. Denn diese fünf Menschen sind meine Familie.

-*-

Erschöpft zog ich den Koffer hinter mir her und fuhr mit einem Taxi nach Hause. Ich hatte Grace gebeten mein Auto abzuholen, damit sie es zu meiner Wohnung bringen konnte. 

Nach einiger Zeit kam ich an, bezahlte den Taxifahrer und stieg aus.

Den Koffer trug ich die Treppen hoch und stellte ihm im Treppenhaus ab, damit ich die Wohnung aufschließen konnte.

Seufzend ließ ich den Koffer mitten im Flur stehen und lief ins Wohnzimmer wo die wichtigsten Menschen in meinem Leben saßen. Nur einer fehlte und das war Ryan. Als sie mich erblickten verstummten sie sofort und musterten mich eindringlich. Grace reagierte als erste und sprang auf um mich fest zu umarmen.

"Ich habe unsere Eltern gefunden." Flüsterte ich. Sie löste sich von mir und strahlte mich an.

"Und wie sind sie so?" Fragte sie aufgeregt.

"Das erkläre ich dir alles später, okay? Jetzt will ich erstmal ankommen." Grinste ich. Josh stand auf und kam auf mich zu.

"Wir haben uns alle verdammt große Sorgen gemacht." Murmelte er und drückte mich an sich.

"Am meisten Ryan. Er ist fast umgekommen vor Sorge. Du solltest zu ihm gehen." Erklärte er mir. Ich nickte und sah hinter ihn.

"Ich muss zu Ryan." Verkündete ich und schon im nächsten Moment saß ich in meinem Auto und fuhr zu Ryan. Den Ersatzschlüssel den er mir mal gegeben hatte, holte ich nun heraus und schloss seine Haustür auf.
Die Tür ließ ich hinter mir mit einem lauten Knall zu fallen. Ich hörte aus dem Wohnzimmer Stimmen und folgte diesen.

Als ich in dem Raum trat, weiteten sich meine Augen.

Ryan stand vor Britney. Eine Hand hatte er an ihrer Wange und die Andere an ihrer Taille. Er war ihr gefährlich nahe und war kurz davor sie zu küssen. Als ihre Lippen sich berührten, brach eine Welt für mich zusammen. Es war fast wie in meinem Traum nur, dass er sie in diesem Moment küsste. Mit so viel Leidenschaft und Gier küsste er sie und es ekelte mich einfach nur an ihn so zu sehen.
Da war ich einmal nicht da und da passierte sowas. Was hätte ich auch erwartet? Das er mir freudestrahlend in die Arme läuft und mich stürmisch küsst? Mir sagt wie sehr er mich vermisst hat?
Ja, sowas hatte ich mir vorgestellt. Wenigstens etwas. Aber das waren auf jeden Fall nicht meine Vorstellungen.

Aus Schock ließ ich die Schlüssel fallen, die mit einem lauten Klimpern auf dem Boden aufschlugen und somit die Aufmerksamkeit auf mich lenkten.

Ryan sah geschockt zur Seite und musterte mich mit großen Augen.

"Syd." Keuchte er. Ich schüttelte den Kopf um meine Fassung zurück zu bekommen und setzte einen gleichgültigen Blick auf.

"Ryan." Erwiderte ich.

"Schön das du schon jemand anderes zum Vergnügen gefunden hast. Sorry für die Störung." Sagte ich, hob die Schlüssel auf, lief auf ihn zu und legte sie in seine Hand, die er von Britney's Wange lösen konnte.

"Ich schätze mal wir sehen uns dann morgen." Murmelte ich und drehte mich um.

Draußen vor seiner Haustür war es um mich geschehen und ich brach zusammen. Still liefen Tränen über meine Wange.

Ich war selber Schuld. Wäre ich nicht auf diese beschissene Reise gegangen, wäre das erst nicht passiert.

Aber nur durch diese Reise habe ich erfahren wer ich wirklich bin. Wo ich hingehörte. Zu wem ich gehörte.
Doch diese Person hatte sich jemand anderes gesucht. Ich war nun Vergangenheit.

Plötzlich ging die Tür hinter mir auf und ich sah erschrocken hoch.
Ryan starrte mich erschrocken an und hockte sich zu mir herunter. Mit seinem Daumen wischte er mir die Tränen weg.

"Es tut mir leid. Es war nicht so wie es aussah. Ich musste es tun." Flüsterte er.

"Hörst du, Syd? Ich wollte das nicht. Ich wurde gezwungen." Ich schüttelte den Kopf. Konnte ich ihm glauben?

"Ich war einen Monat weg, Ryan. Einen Monat und du suchst dir eine Neue." Meine Stimme versagte und ich sah zu Boden.

"Sieh mich an." Flehte er und ich sah widerwillig in seinen blau-grünen Augen.

"Ich werde dir alles erklären. Du musst mich nur lassen." Sein Blick war so verzweifelt das ich nur nicken konnte. Ich stand auf, wischte mir die Tränen weg und hob den Kopf.

"Tut mir leid wegen meinem Zusammenbruch. Ich werde jetzt gehen." Sagte ich und lief zu meinem Auto. Doch eine Hand an meinem Handgelenk hielt mich auf. Er zog mich zu sich und ich prallte an seine harte Brust. Er legte seine Hände an meine Wangen und fixierte mich mit seinem Blick. Er beugte sich langsam zu mir herunter. Seine Augen immer noch auf meine fixiert.
Er streichelte sanft meine Wange und ich bemerkte jetzt erst wie sehr ich seine Berührungen vermisst hatte. Wie sehr ich seine Augen vermisst hatte. Seine Stimme. Seinen Körper. Seinen Duft. Wie sehr ich ihn vermisst hatte.

"Ich habe dich so sehr vermisst." Hauchte er bevor er seine Lippen sanft auf meine drückte.

***

The Bad Girl is backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt