37 -Reise-

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Ryan's P.O.V

"Sie dürfen jetzt zu ihr." Sagte ein Arzt der gerade ins Wartezimmer kam. Sofort war ich aufgesprungen und stand schon bei der Tür.

"Worauf wartest du?" Fragte Josh. Ich setzte mich in Bewegung und klopfte leicht an der Tür, die ich kurz danach öffnete.

Leise schlich ich in das Zimmer, setzte mich auf den Stuhl der an dem Bett stand und betrachtete Sydney. Sie war blass und ihre Augen waren geschlossen.

"Es tut mir so leid." Flüsterte ich und nahm ihre Hand.

"Hätte ich Britney bloß ignoriert dann wäre das alles nicht passiert." Murmelte ich.

"Es ist nicht deine Schuld." Sagte plötzlich Sydney. Ihre Stimme war leise und kratzig.

"Syd! Wie geht es dir? Brauchst du etwas?" Fragte ich besorgt.

"Wasser." Krächzte sie. Ich gab ihr schnell das Glas mit Wasser welches neben mir auf dem Nachtkästchen stand. In großen Zügen leerte sie das Glas, richtete sich etwas auf und stellte es zurück an den ursprünglichen Platz.

"Britney ist eine Schlampe und würde alles dafür tun um mich am Boden zu sehen. Du trägst keine Schuld, Ryan." Sagte sie und lächelte verbittert.

"Trotzdem hätte ich sie einfach ignorieren sollen. Ich hätte dich sofort wegbringen müssen als sie die ersten Worte gesprochen hatte." Ich fuhr mir verzweifelt durch die Haare.

"Es ist alles gut. Ich lebe doch noch." Warum nahm sie das so locker auf? Ihr hätte sonst etwas passieren können.

"Dir hätte sonst was passieren können! Warum siehst du das so locker?" Fragte ich verzweifelt.

"Mein ganzes Leben ist eine Qual. Ich bin es gewohnt, beleidigt, geschlagen oder auch mal in Ohnmacht zu fallen. Das ist alltäglich. Und sei doch mal ehrlich, Ryan. Britney hatte mit ihren ganzen Worten verdammt nochmal Recht. Ich bin nunmal kalt, verbittert, gnadenlos, krank." Sie drehte ihren Kopf zum Fenster und sah hinaus.

"Ich habe gelernt mit sowas umzugehen. Ich bin so aufgewachsen und du kannst nichts dagegen tun. Mein Leben ist so und es bleibt auch so. Ich werde mich nicht ändern nur weil eine daher gelaufene Schlampe sagt ich wäre Krank. Ich weiß selber das mein Verhalten scheiße ist. Das alles was ich tue scheiße ist. Aber niemand, wirklich niemand, kann das ändern. Noch nicht mal du." Erklärte sie.

"Syd. Baby. Warum sagst du sowas?"

"Weil es die Wahrheit ist Ryan." Erwiderte sie kalt und sah mich wieder an.

"Ich möchte das du jetzt gehst. Ich brauche meine Ruhe." Sagte sie. Ich seufzte und gab ihr einen kleinen Kuss. Danach verließ ich den Raum blieb aber nochmal im Türrahmen stehen.

"Tu nichts unüberlegtes, Syd." Waren meine letzten Worte bevor ich in den Flur von dem Krankenhaus trat und zurück zu den anderen ging.

"Sie will alleine sein." Sagte ich und schon waren alle aufgestanden und verließen mit mir das Krankenhaus. Wir wussten, das wenn jetzt einer von uns zu ihr gehen würde sie nur unüberlegte Dinge tun würde.

Sydney's P.O.V

Ich sah aus dem Fenster und fasste einen Entschluss.
Ich musste von hier weg.
Sofort rief ich eine Schwester und fragte wann sie mich entlassen.

"Sie dürfen heute noch gehen." Sagte sie und holte einen Arzt der mich untersuchte und dann gehen ließ.
Ich zückte mein Handy und sah das es schon 16 Uhr war. Mein Weg führte mich zu dem kleinen Café wo Grace und ich unsere Eltern treffen sollten.
Aus dem großen Fenster sah ich Grace die nachdenklich auf ihre Tasse starrte. Entschlossen öffnete ich die Tür und setzte mich vor sie auf den weichen Sessel.

"Syddy? Du bist gekommen!" Lächelte sie doch ich wusste das etwas nicht stimmte.

"Was ist los?" Fragte ich besorgt.

"Sie werden nicht kommen." Erwiderte sie und versteckte ihre Gefühle so wie ich es immer tat.

"Hör zu, Grace." Begann ich. Verwundert sah sie hoch und musterte mich eindringlich.

"Egal was geschieht, denk dran das ich immer für dich da bin, okay? Auch wenn du mich manchmal nicht siehst bin ich für dich da. Schließlich sind wir eine Familie und wir lassen uns nicht unterkriegen. Du bist stark das weiß ich. Du bist nun mal eine Winston. Ich möchte nicht das du traurig wegen ihnen bist." Erklärte ich.

"Worauf willst du hinaus?" Fragte sie irritiert.

"Ich werde einige Zeit weggehen. Ich will mehr über uns erfahren. Ich werde mich auf die Suche machen wo alles begonnen hat." Sagte ich ernst und im nächsten Moment war ich aufgesprungen.

"Pass auf dich auf. Sag bitte niemanden etwas. Und erst recht nicht Ryan. Kümmer dich gut um Mr. Fluffy. Ich weiß das du stark bist und es schaffst! Ich hab dich lieb!" Rief ich und rannte zu meiner Wohnung. Schnell hatte ich meinen Koffer mit den nötigsten Dingen gepackt und Mr. Fluffy sein Futter gegeben.

Meinen Koffer bugsierte ich in den Kofferraum meines Autos und schon im nächsten Moment war ich losgefahren.

Auf der Suche wo alles begann.
Wo ich einige Zeit gelebt hatte. Wer meine Familie war. Wer ich war.

Um herauszufinden ob ich wirklich das Bad Girl sein wollte, das ich bin.

Ob ich wirklich als Bad Girl zurück kommen würde, wusste ich nicht.
Dennoch wusste ich das sich vieles ändern würde. In meinem so wie das Leben anderer.

Das Leben von Ryan. Unsere Beziehung. Ich würde alles mit meiner Reise auf den Kopf stellen und ich wusste nicht ob ich das je wieder gut machen könnte.

Ob ich je wieder etwas mit Ryan zu tun hätte. Denn ich wusste das es eine weite Reise sein würde. Ich würde lange weg bleiben. Wie lange steht noch in den Sternen.

Aber ich weiß das ich Ryan immer lieben würde. Egal ob er neben mir sitzt oder tausend Meilen entfernt war.

Er ist und bleibt der einzige den ich jemals so lieben werde, wie ich es zur Zeit tue.

Nur ihm kann ich so viel Liebe schenken. Nur ihm gegenüber kann ich, ich sein.

Nur bei ihm kann ich lieben. Denn er ist die Person die mir zeigte wie man liebt. Die mir zeigte was es heißt zu Leben. Die mich zurück ins Leben holte.
Dennoch musste ich herausfinden wo mein Leben überhaupt angefangen hatte. Denn nur so konnte ich herausfinden wer ich wirklich war.

***

Das eingefügte Lied heißt Heart by Heart und ist von Demi Lovato.

The Bad Girl is backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt