30 -Perfektes Paar-

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BEARBEITET

"Ist das dein Ernst?", fragte ich und betrachtete sein Werk im Spiegel. Ein blauer fast lilaner Knutschfleck war auf meiner Haut am Hals zu sehen. Er stellte sich hinter mich und streichelte über sein Werk.

"Also ich finde es toll", lachte Ryan,  drehte mich zu ihm um und legte meine Arme um seinen Nacken.

"Wie soll ich das nur schaffen?", fragte Ryan und küsste mich leicht.

"Du schaffst das schon", erwiderte ich grinsen und er betrachtete meinen Körper.

"Syd, jetzt zieh dir mal was an, sonst kann ich dir gar nicht mehr widerstehen", murmelte er und strich über meinen BH-Bügel. Ich verdrehte einfach nur die Augen und lief ins Bad. Dort zog ich mich fertig an, kämmte meine Haare und schminkte mich. Zähne geputzt hatte ich schon.

"Fertig!", rief ich und blickte Ryan an, der konzentriert auf sein Handy starrte.

"Alles gut?", fragte ich und setzte mich zu ihm. Ruckartig sah er hoch und steckte sein Handy ein.

"Ja, alles gut", erwiderte er und musterte mich. "Willst du wirklich so zur Schule gehen?", fragte Ryan und zog seine Stirn kraus.

"Ja? Was ist daran so falsch?", erwiderte ich fragend und betrachtete ebenfalls mein Outfit.

"Ziemlich kurz das Oberteil oder? Ich meine, du kannst natürlich tragen was du willst, aber ist das nicht etwas kurz?"

"Ryan. Sowas trage ich doch sonst auch immer und es hat dich nie gestört", erwiderte ich verwirrt und zuckte mit den Schultern. Ich hatte eine einfache Jeans an und dazu ein blaues Croptop. Sonst immer trug ich noch kürzere Sachen und Ryan hatte sich bis jetzt nie beschwert.

"Aber jetzt bist du meine Freundin und du weißt gar nicht wie viele Typen dir hinterher starren."

"Und du bist einer davon", grinste ich ihn an und stand von dem Bett auf.

"Komm!", meinte ich dann nur und nahm meine Tasche und Sonnenbrille. Die Tasche schulterte ich auf meiner rechten Schulter und die Sonnenbrille setzte ich erstmal in meine Haare.
Ich gab Mr. Fluffy noch sein Futter und ging dann mit Ryan im Schlepptau zu meinem Auto. Grace und Brian schliefen noch, da ich die beiden heute morgen nicht mehr gesehen hatte.
Die Sonnenbrille platzierte ich auf meiner Nase und startete den Motor.

"Bereit?", fragte ich und blickte in Ryan's Augen, die mir entgegen glitzerten.

"Immer doch", antwortete er und knetete leicht seine Finger. Er war also nervös.

Kurz bevor wir an der Schule an kamen, parkte ich etwas weiter am Straßenrand und blickte Ryan an.

"Warum hältst du an?", fragte er verwirrt und zeigte um sich.

"Gleich kann ich das hier nicht mehr machen", antwortete ich nur schlicht und küsste ihn sanft. Zögernd erwiderte er meinen Kuss und strich über meine Wange.
Er löste sich von mir und blickte mir tief in die Augen.

"Ich will dich nie wieder verlieren", flüsterte er und küsste mich nochmal. "Wirst du nicht", meinte ich nur und lächelte ihn an. Er erwiderte mein Lächeln und lehnte sich danach zurück. Ich startete den Motor und fuhr weiter.

Ich parkte ich auf dem Schulparkplatz und schnallte mich ab.
"Bis nachher", verabschiedete ich mich, lächelte ihn an und stieg dann gleichzeitig mit ihm aus.
Zusammen liefen wir zu unseren Freunden und ich konnte überall die Blicke auf uns spüren.

"Hey Ashley", begrüßte ich sie mit einer Umarmung und blickte danach zu Abby.

"Oh mein Gott, Abby! Bist du das?", rief ich lachend und fiel ihr in die Arme.

"Immer noch die gleiche nur mit anderen Haaren", erwiderte sie strahlend und fuhr sich kurz durch die blond-braunen kurzen Haare. Sie reichten ihr jetzt nur noch bis zur Schulter, jedoch passte es gut zu ihr.

"Steht dir!", meinte ich lächelnd und ging zu Ethan, um ihn zu umarmen.

"Was los Sydney? Warum so gut gelaunt?", fragte er und ich grinste nur weiterhin scheinheilig.

"Ich hab nur gut geschlafen. Um ehrlich zu sein habe ich geschlafen wie ein Murmeltier", antwortete ich und schielte kurz zur Seite, wo Ryan sich ein Grinsen verkneifen musste.

"Dann ist gut", erwiderte er und zwinkerte kurz zu Ryan. Ja, Ethan verstand sofort die Situation.
Ich lief grinsend zu Josh und umarmte ihn lange.

"Es kommt mir so vor, als ob ich dich eine Ewigkeit nicht gesehen hätte", seufzte ich in seine Schulter und schloss meine Augen.

"Mir auch, Sydney", erwiderte er genauso leise und drückte mich kurz danach von sich. Josh nahm meine Hand und zog mich hinter die nächste Ecke.

"Was ist los?", fragte ich sofort verwirrt und musterte sein Gesicht nach irgendwelchen Anzeichen.

"Ich..."

"Du was?" Er blickte mich traurig an und seufzte. "Es geht um Abby. Sie hat einen anderen", sagte er schließlich und wandte den Blick von mir ab. Jedoch sah ich seinen traurigen Blick.

Josh liebt Abby wirklich und die Tatsache, dass sie einen anderen hat, verletzt ihn unheimlich. Das sah man ihm an.

"Woher weißt du das?", fragte ich letztendlich. "Sie hat es mir heute morgen voller Stolz erzählt", antwortete er und fuhr sich durch seine Haare, wodurch er seine Frisur leicht zerstörte.

"Wir kriegen das wieder hin. Das verspreche ich dir", meinte ich zuversichtlich und zog ihn wieder zu unseren Freunden zurück.

"Was ist los?", fragte plötzlich Abby, von der ich es am Wenigsten erwartet hätte.

"Du bist los", antwortete ich schlicht, packte ihren Arm und zog sie von unseren Freunden davon.

"Du hast einen neuen?", fragte ich und versuchte nicht zu fassungslos zu wirken. Sie nickte stolz und lächelte mich breit an.

"Er hat mir das mit den Haaren vorgeschlagen und er ist einfach so toll", schwärmte sie und seufzte verträumt.

"Du liebst ihn nicht. Du liebst Josh." Ich sah in ihr Gesicht und beobachtete ihre Reaktion. "Nein tue ich nicht."

"Doch tust du Abby. Josh liebt dich genauso wie du ihn. Gib ihm doch eine Chance. Er hat sie verdient", sagte ich und klang irgendwie total verzweifelt.

"Nein Sydney. Ich bin mit Mason zusammen. Schluss, Aus, Fertig." Ich starrte sie geschockt an und ging einen Schritt zurück.

"Du..", murmelte ich fassungslos und starrte sie mit großen Augen an.

"Du bist das Mädchen für das mich Mason verlassen hat. Du bist dafür verantwortlich, dass ich so bin." Ich schüttelte fassungslos den Kopf und sah sie an.

"Komm schon Sydney. Niemand kann dich leiden, geschweige denn lieben. Ich mochte dich noch nie. Noch nie, Sydney Winston", sagte sie eiskalt und grinste gehässig. Ich stolperte weiter zurück, drehte mich um und rannte davon. Ich konnte es nicht glauben. Das konnte doch nicht wahr sein!

"Syd!", schrie mir Ryan hinterher, doch ich rannte immer weiter und zog dabei alle Blicke auf mich. Ich hörte Schritte hinter mir, ließ mich davon aber nicht beirren.
"Syd! Bleib stehen!", rief er wieder. Ich wurde etwas langsamer, doch dann kamen mir wieder Abby's Worte in den Sinn.

"Niemand kann dich leiden, geschweige denn lieben."

Spielte mir Ryan das auch nur alles vor? Gehörte er auch zu Mason?

"Ryan!", schrie plötzlich eine andere Stimme. Ich blieb ruckartig stehen und drehte mich um.

Britney lief auf Ryan zu, schlang ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn stürmisch.

Nein. Das konnte nicht sein.

Ihre Lippen bewegten sich perfekt zu seinen und es sah so aus, als ob sie perfekt zusammen passen würden. Als ob sie ein perfektes Paar wären. Ein perfektes Paar, was Ryan und ich nie sein würden.

Meine Beine gaben unter mir nach und ich sank weinend zu Boden.
Mein Leben brach zusammen. Wie schonmal vor drei Jahren.

***

The Bad Girl is backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt