BEARBEITET
"Fahr mit mir weg", verkündete ich und blickte Ryan abwartend in die Augen. Er wiederrum sah mich verwirrt an.
"Weg?", fragte er und runzelte seine Stirn."Ja. Weg von der Gang. Der Schule. Britney, Mason", erklärte ich knapp und zog meine Augenbrauen erwartungsvoll nach oben.
"Aber wir können jetzt nicht einfach so die Gang und unsere Freunde im Stich lassen."
"Doch das können wir, Ryan. Ich brauche eine Pause. Ich muss hier raus. Raus aus der Scheiße, die sich mein Leben nennt", erwiderte ich und seufzte tief. Inzwischen saßen wir in der Küche und ich hob die Scherben von dem Glas auf, um sie danach wegzuwerfen.
"Ich werde nicht gehen", antwortete er knapp und seine Stimme klang kühl. Ich zischte auf, als ich mir den Finger an einer Scherbe schnitt. Schnell lief zur Spüle und ließ kaltes Wasser auf meinen Finger laufen."Dann bleib hier aber ich werde gehen", erwiderte ich, genauso kühl wie er eben gerade und nahm mir ein Tuch, welches ich um meinen Finger wickelte.
"Lass uns bitte morgen darüber sprechen und erstmal zur Schule gehen", schlug Ryan vor und seufzte leise. "Okay", antwortete ich nur und drehte mich zu ihm um. Sein Blick fiel auf meinen Finger und dann auf die Glasscherben hinter ihm.
"Was hast du getan?", fragte er und sah erwartungsvoll in meine Augen.
"Nichts", antwortete ich nur leise und sah an ihm vorbei. Die Glasscherben lagen immer noch verteilt auf dem Boden. Ich seufzte leise und konnte mich nur über meine Dummheit aufregen. Warum tat ich sowas auch?
"Syd", meinte Ryan plötzlich streng und nahm mein Kinn in seine Hand, damit ich ihn ansah.
"Was hast du getan?", fragte er nochmal, doch diesmal mit etwas mehr Nachdruck. "Geträumt. Ich hab von dir und Britney geträumt", antwortete ich schließlich schroff und lief an ihm vorbei, um eine Scherbe aufzuheben.
"Es hat sich so verdammt echt an gefühlt", seufzte ich und schmiss die Scherbe weg.
"Syd, sieh mich an." Meinen Blick blieb behielt ich stur auf dem Boden.
"Ich weiß, dass das mit uns nicht halten wird. Irgendwann wird einer von uns einen Fehler begehen und wird alles zerstören", murmelte ich leise und blickte langsam hoch, um seinen blau-grünen Augen zu begegnen, die ich immer so gerne ansah.
"Aber, Ryan, ich will nicht, dass jemand von uns das hier zerstört." Ich zeigte zwischen ihm und mir hin und her, um meine Aussage zu demonstrieren.
Er sah mich an und seufzte dann leicht. Ich runzelte daraufhin irritiert die Stirn und musterte dabei seine Gesichtszüge."Sydney", sagte er plötzlich meinen Namen, sodass ich weiche Knie bekam. "Komm mit." Er streckte seine Hand nach mir aus, die ich nach kurzer Zeit vorsichtig ergriff.
Ryan zog mich hinter sich her und öffnete mir dann die Beifahrertür zu seinem Auto. Ich setzte mich in das Auto, schnallte mich an und sah abwartend zu Ryan, der angespannt den Motor startete.
Wir fuhren davon und machten vor seinem zu Hause halt.
"Warte hier. Ich bin gleich wieder da", sagte er sanft, schnallte sich ab und stieg aus. Ich seufzte leise und sah aus dem Fenster.Die Sterne erstrahlten über mir und ließen mich kurz lächeln. Mein Hass gegenüber der Dunkelheit wurde durch mein neues Ich ersetzt und ich fing an die Nacht zu lieben.
Das Öffnen einer Tür ließ mich aus meinen Gedanken schrecken, als ich nach hinten sah und Ryan etwas in seinem Kofferraum verstaute. Nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte, joggte er zur Fahrerseite, stieg ein, schnallte sich wieder an und ließ wieder den Motor laufen.
Ich beobachtete ihn kurz, aber ließ dann meinen Blick aus dem Fenster schweifen.
Während der Fahrt sprachen wir kein Wort miteinander und ich blickte einfach nur aus dem Fenster.Nach einiger Zeit der Stille, wurden die Gebäude gegen eine endlos lange Straße und einer verlassen Gegend ausgetauscht.
"Wo fahren wir hin?", fragte ich und blickte ganz kurz zu ihm. Er erwiderte meinen Blick, ehe er wieder auf die Fahrbahn sah. "Wirst du schon sehen", antwortete er schlicht und ich hatte das Gefühl er war ganz weit weg, dabei saß er direkt neben mir.
Plötzlich hielt er den Wagen und ich sah hinaus. Doch ich sah nichts, außer einer endlos weiten Wüste.
Als ich zur Seite sah, stieg Ryan gerade aus dem Auto aus und ich tat es ihm gleich.
Als ich die Autotür mit einem lauten Knall zufallen ließ, kam Ryan zu mir und nahm meine Hand in seine. In seiner anderen Hand hielt er einen großen Koffer, doch ich konnte nicht erkennen, was darin sein sollte."Ryan?", fragte ich und blickte ihn an, jedoch zog er mich nur hinter sich her und ließ seinen Blick geradeaus gerichtet.
Ich seufzte leise und starrte seinen trainierten Rücken an. Doch plötzlich rannte ich gegen ihn und blieb auf der Stelle stehen.Er drehte sich um und stellte sich neben mich.
Vor uns stand ein schönes, kleines Strandhaus. Dahinter konnte man das weite Meer finden und ich fing augenblicklich an zu lächeln.
Ryan zog mich wieder mit sich und lief durch den weichen Sand, der durch den Mond schon einem fast weiß erschien. Kurz vor dem Meer blieb er stehen und setzte sich in den Sand. Er sah erwartungsvoll zu mir hoch und ich setzte mich ebenfalls.
Ryan öffnete den großen schwarzen Koffer und holte eine Gitarre daraus.
Er sah zu mir und streichelte über meine Wange.Wir hatten bis jetzt noch kein Wort miteinander geredet und irgendwie war es schön, auch mal nicht zu reden.
Ryan nahm die Gitarre aus dem Koffer, stimmte sie und sah mich dann an.
Die ersten Töne von meinem lieblings Lied ertönten und ich lächelte ihn breit an.'Hope You Found It Now.'
Aufmerksam hörte ich Ryan zu und erschauderte unter seiner raunen, tiefen und dennoch manchmal so sanften Stimme.
Seine Stimme mit diesem Lied war die perfekte Mischung.
"I hope you found it now", sang er mit seiner unglaublichen Stimme und ich seufzte.
Ich hoffe du hast es jetzt gefunden.Ich blickte ihn an und nickte. Dieser Song passte perfekt zu unserer Situation.
Er hoffte, dass ich endlich Liebe fand. Seine Liebe.
Doch schon längst hatte ich Liebe gefunden undkonnte endlich wieder nach vorne sehen. In eine Zukunft blicken, dennoch wusste ich nicht ob meine Zukunft mit Ryan sein würde. Menschen blieben nicht für immer zusammen, aber vielleicht war es bei Ryan und mir ja anders?
Wir waren so gleich und dennoch so unterschiedlich. Vielleicht würden wir es schaffen. Gemeinsam.Er ließ den letzten Ton ausklingen und sah mir dann mit seinen schönen Augen in meine. Er legte die Gitarre bei Seite und ich konnte den Ansatz von einem Lächeln finden.
"Du hast noch nie vor mir gesungen", flüsterte ich und rückte näher an ihn heran. Leicht lehnte ich mich an ihn und blickte auf das weite Meer. "Aber ich liebe deine Stimme", fügte ich hinzu und spürte seine warme Hand auf meinem Rücken.
Kurz sah ich auf mein Handy und fing an zu grinsen, als ich das Datum sah.
Meine Hand wanderte zu seiner Wange und ich strich kurz mit meinen Lippen über seine."Happy Birthday", hauchte ich und küsste ihn danach zart. Er zog mich näher an sich und ich setzte mich rittlings auf seinen Schoß.
"Ich dachte du würdest es vergessen", murmelte Ryan gegen meine Lippen, als er sich von mir löste.
"Niemals", antwortete ich und fuhr mit meinen Fingern durch seine weichen Haare."Niemals könnte ich dich vergessen", murmelte ich leise und lehnte mich dann gegen seine Brust.
Wie könnte ich ihn jemals vergessen?
***
Song: Hope you found it now von Jason Walker
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The Bad Girl is back
ActionSydney Winston. Für euch vielleicht nur ein Name, aber in dieser Geschichte ist er so viel mehr. Dieser Name, diese Person die sich hinter diesen Namen verbirgt, ist eine der gefährlichsten, kaltherzigsten und stärksten Person Amerika's. Und die Anf...