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Ich drängte mich an Tyler vorbei und sprang ihm sofort schluchzend in die Arme. Mein ganzer Körper zitterte, als ich ihn so fest drückte, dass meine Arme schmerzten.

Aber er erwiderte meine Umarmung genauso ungestüm und ich konnte mich nicht mehr davon abhalten in Tränen auszubrechen.

„Nicht weinen, Tessa", hörte ich seine erstickte Stimme, als ob er selber auch kurz vor den Tränen stünde. Aber ich konnte nicht anders. Ihn endlich wieder hier zu haben, direkt vor mir, in meinen Armen. Das war zu viel für mich.

All die Angst und die Panik fielen mit einem Mal von mir ab und wichen der unendlichen Erleichterung, dass es ihm gut ging. Dass er wieder zurück war.

Ich löste mich für eine Sekunde von ihm, um ihm in die Augen zu blicken. Um mich zu vergewissern, dass er es tatsächlich war. Dass er tatsächlich hier vor mir stand. Und als mir diese unverkennbaren warmen, braunen Augen entgegenblickten, schluchzte ich erneut auf und vergrub mein Gesicht in seine Brust. Er war es. Er war unversehrt und er war wieder da.

Plötzlich spürte ich ein schweres Gewicht hinter mir, als die anderen ebenfalls zu Damien liefen und ihn umarmten. Für ein paar Minuten bewegte sich keiner von uns. Keiner sagte etwas. Wir genossen einfach still, dass wir wieder zusammen waren, dass wir vollständig waren.

Schließlich lösten wir uns doch voneinander und ich verschränkte sofort Damiens Finger mit meinen, um ihm nicht mal die Chance zu geben wieder zu verschwinden. Er blickte liebevoll erst auf unsere Hände und dann in mein Gesicht, bevor er meine Hand leicht drückte, wie um sich zu vergewissern, dass die Berührung tatsächlich real war.

Lia drängte uns alle wieder ins Haus und ich konnte auch in ihren Augen ein paar Tränen glitzern sehen. Ich war also nicht die Einzige, die sich Sorgen um ihn gemacht hatte.

Sobald wir drinnen waren und die Tür geschlossen hatten, prasselten auch schon tausend Fragen auf Damien ein. Tyler und Ace durchlöcherten ihn regelrecht damit, während ich kein einziges Wort rausbrachte.

„Ich würde gerne mit Tessa allein sein", sagte er, ohne auch nur eine Frage zu beantworten und zog mich die Treppe hoch in mein Zimmer. Sobald die Tür geschlossen war, öffnete er seinen Mund zum Reden, aber bevor er auch nur ein Wort rausbringen konnte, presste ich meine Lippen schon auf seine.

Die elektrisierende Welle die mich dabei durchfuhr, traf mich wie ein Tsunami. Sie riss mich mit sich, drängte sich durch jede Lücke, durch jeden Spalt meines ganzen Seins und vereinnahmte mich vollkommen. Sie ließ mich ihn noch enger an mich ran ziehen und ihn noch inniger küssen.

So lange hatte ich seine Lippen nicht mehr gespürt, ihn nicht mehr geschmeckt. Ich hungerte danach und lechzte nach mehr. Damien löste sich für den Bruchteil einer Sekunde von mir um nach Atem zu ringen, aber auch das war zu viel. Ich drängte mich ihm entgegen und ließ meine Hand unter sein Oberteil gleiten.

Ich musste ihn fühlen. Musste ihn an mir haben, in mir haben. Überall.

Er wollte etwas sagen, aber ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Nicht reden", keuchte ich atemlos zwischen zwei Küssen, bevor ich seinen Mund wieder stürmisch beanspruchte und meine Hände weiter auf Wanderschaften schickte.

„Tessa", murmelte er schwer atmend und erzitterte unter meinen Berührungen. Und obwohl es ihm offensichtlich gefiel, hielt er mich kurzzeitig auf Abstand, um mir ins Gesicht sehen zu können. Seine Augen strahlten unendliche Gier aus. Und Lust. Und dieselbe unbändige Lust floss durch meine Adern und ließ mich von innen heraus brodeln.

„Damien", keuchte ich und er schloss beim Klang seines Namens lustvoll die Augen. „Ich will alles."

Bei meinen Worten riss er überrascht die Augen wieder auf und im nächsten Moment hatte er seine Hand in meine Haare gekrallt und mich drängend an sich gezogen. Wir fielen wie zwei Wilde übereinander her und ich genoss jede einzelne Sekunde, in der er mich berührte, küsste und streichelte. So lange hatte ich mich nach ihm gesehnt.

Jede Stelle, die er streichelte brannte wie Feuer und ließ mich schaudernd erzittern. Jeder Kuss brannte sich in meine Haut, bis tief in mein Innerstes und brachte alles in mir zum wanken. Und jede einzelne Sekunde in der er mich berührte, entfachte die Hitze in mir noch weiter und ließ mein komplettes Inneres glühen.

Gott, wie ich ihn vermisst hatte.

Damien begann damit mich erst vorsichtig und liebevoll zu lieben und schließlich wurde er wilder und leidenschaftlicher. Er brachte mich völlig um den Verstand und ich liebte jede einzelne Sekunde davon. Und selbst als wir beide laut stöhnend und erschöpft auf dem Bett zusammenbrachen, konnten wir uns nicht dazu überwinden aufzuhören. Nicht nachdem wir endlich wieder zusammen waren. Nicht nachdem wir endlich wieder einander hatten.

Die Nacht war noch lang und wir würden keine einzige Minute ungenutzt lassen.

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Seine Augen funkelten herrlich im sanften Schein des Mondes und ließen mich in ihnen verirren. Sein Daumen strich sanft über meinen Handrücken und ich wandte meinen Blick von seinen Augen ab, um sie stattdessen auf unsere verschränkten Hände zu richten.

Langsam zog ich sie zu meinen Lippen und hauchte auf jeden seiner Finger einen kleinen Kuss.

„Du bringst mich noch um", raunte er und beobachtete aufmerksam jede einzelne meiner Bewegung

Ich lächelte leicht, bevor ich mich zu ihm beugte und mir einen Kuss stahl.

„Du schmeckst fantastisch", wisperte er, als ich mich wieder zurückzog. Ich versuchte mein errötendes Gesicht zu verstecken und wandte den Blick ab, aber er hielt mich auf.

„Das muss dir nicht peinlich sein", schmunzelte er und drehte mein Gesicht wieder zu sich, um mich erneut zu küssen. „Das ist einer der vielen Gründe, warum ich dich liebe."

Mein Atem stockte bei seinen Worten und ich erstarrte neben ihm. „Du liebst mich?", fragte ich ungläubig.

Ich meine, ich hatte es geahnt und gehofft. Es aber so aus seinem Mund zu hören, war da wieder völlig was anderes.

„Ist das nicht offensichtlich?", lachte er und ließ sich wieder zu mir herabsinken, um mir erneut einen Kuss zu stehlen.

„Ich liebe dich, Tessa."

In seinen Worten schwang so viel Liebe und inniges Verlangen mit, dass ich nicht anders konnte als die Tränen fließen zu lassen. Er küsste mir jede einzelne davon weg und hinterließ schließlich einen langen Kuss auf meiner Stirn.

„Ich liebe dich auch, Damien", hauchte ich ihm zu und erwiderte den stürmischen Kuss, in den er mich augenblicklich zog.

DamienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt