Ich war bereits vor meinem Wecker wach und schaltete ihn aus, bevor er auch nur den ersten Ton von sich geben konnte. Geschlafen hatte ich kaum und Montag war auch so schon der beschissenste Tag der Woche.
Innerlich hoffte ich bereits, dass Damien bloß geschwindelt hatte und heute nicht auftauchen würde.
Lustlos machte ich mich für die Schule fertig und gerade als ich die Treppen runter Richtung Küche ging, klingelte mein Handy.
Logan.
Ich stöhnte genervt auf. An ihn hatte ich heute noch keinen Gedanken verschwendet, was vielleicht auch daran lag, dass wir erst Viertel nach sieben hatten.
Aber mir fiel auf, dass wenn ich an ihn dachte, ich weniger Kummer und Schmerz, sondern mehr Wut und Verachtung empfand.
Das war doch gut, oder? Immerhin kein Herzschmerz mehr. Aber ich kam nicht umhin zu denken, dass es etwas mit Damien zu tun hatte.
„Schätzchen, dein Vater und ich müssen jetzt los! Hab einen schönen Tag", verabschiedete sich Mom und machte sich wohl mit Dad auf den Weg zur Arbeit.
Ich schleppte mich und meine Tasche die Treppe runter und setzte mich an den Küchentisch um zu frühstücken.
Währenddessen bekam ich eine Nachricht von Lia, dass sie in einer Viertelstunde da wäre, um mich abzuholen.
Eine weitere Sache für die ich Lia liebte.
Sie hatte im Gegensatz zu mir schon ein Auto und den Führerschein. Und da mein Haus auf ihrem Weg lag, holte sie mich auch immer direkt ab und ersparte mir die Hölle mit dem Bus fahren zu müssen.
Zehn Minuten später klingelte es auch schon an der Haustür und ich beeilte mich sie Lia zu öffnen.
Schmunzelnd schwang ich die Tür auf. „Seit wann kommt Lia Summers zu früh?"
„Tut sie nicht, denke ich."
Sobald ich die Person vor mir sah, knallte ich die Tür wieder zu. Es war, als ob jemand mein Herz zerquetschte.
„Verdammt, was machst du hier?"
Damien räusperte sich und klopfte leicht an die Tür. „Dich abholen?"
Es klang mehr nach einer Frage als einer Aussage. Als wäre es selbstverständlich, dass er plötzlich einfach wieder vor meiner Tür aufkreuzte.
„Lia holt mich ab. Du bewegt jetzt mal schön deinen hübschen Arsch von meiner Veranda, setzt dich in dein Auto und fährst alleine zur Schule."
Ich konnte ihn durch die Tür schmunzeln hören, was mich ungemein aufregte.
„Du findest also meinen Arsch hübsch?"
Ernsthaft? War das alles was ihm dazu einfiel?
„Verpiss dich, Damien!", brüllte ich durch die Tür. Noch unmissverständlicher konnte ich mich gar nicht ausdrücken.
Er klopfte erneut. „Kannst du erstmal die Tür aufmachen? Ich mag's nicht durch die Tür zu reden."
So langsam machte er mich echt wütend. „Du sollst dich verpissen!", schrie ich.
Jetzt klang er auch genervter. „Aber ich hole dich ab. So wie früher!"
Ich biss die Zähne zusammen. Das war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte.
Ich konnte mich gar nicht kontrollieren, da hatte ich auch schon die Tür aufgerissen und schrie ihm all meinen Frust entgegen.
„Es ist aber nichts wie früher!", brüllte ich wütend. „Du warst verdammte zehn Monate weg. Ohne eine Nachricht oder sonst einen Scheiß! Du kannst nicht einfach wieder auftauchen und so tun als wäre alles normal. Und du kannst erst recht nicht von mir verlangen das Selbe zu tun! Es ist nichts wie früher und das wird es auch niemals sein! Also verpiss dich jetzt und lass mich einfach in Ruhe!"
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Damien
Ficção AdolescenteZehn Monate war er weg ohne eine Nachricht. Tessa Jenkins hat sich nach Monaten des Kummers und Schmerzes damit abgefunden und beschlossen ihr Leben weiter zu leben. Dann taucht er aus dem Nichts wieder auf und lässt sie erneut starke Gefühlsausbrüc...