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„Es ist meine Schuld", sagte ich mit fester Stimme und fuhr mir unruhig durch die Haare.

„Wieso sollte es deine Schuld sein?" Tyler ließ sich neben mir auf sein Bett fallen. „Er ist derjenige, der in diese Scheiße geraten ist. Du hast in da nicht reingezogen."

Ich biss mir nachdenklich auf die Lippe.

„Ich muss ihm irgendwie helfen."

Er sah mich kopfschüttelnd an. „Du hilfst ihm, indem du dich einfach da raus hältst. Er versucht ja schon dich zu schützen."

Nachdem Damien mich verlassen hatte und ich mich wieder so weit beruhigt hatte, dass ich in der Lage war einen klaren Gedanken zu fassen, war ich zu Tyler geeilt. Er war der einzige mit dem ich darüber reden konnte. Aber allem Anschein nach, konnte er mir auch nicht weiterhelfen eine Lösung zu finden.

Ich murrte missmutig, aber das ignorierte er und sah mich eindringlich an.

„Er will dich beschützen, in dem er sich fern hält und ehrlich gesagt, kann ich ihn verstehen. Fernando hat dich gesehen. Sollte er dich mit Damien zusammen erkennen, wird er seine Schlüsse ziehen und du wärst die erste auf deren Abschussliste. Mit denen ist nicht zu Spaßen."

Verzweifelt warf ich mich in die Kissen zurück.

„Aber es muss doch irgendetwas geben, das wir tun können." Mein Schädel brummte von den tausend verschiedenen Gedanken, die ruhelos umhertasten. Aber ich fand einfach keinen Ausweg.

„Du hältst dich daraus. Das ist das beste, was du tun kannst."

Wütend fuhr ich wieder hoch.

„Denkst du ernsthaft ich würde Damien einfach seinem Schicksal überlassen? Wie kannst du sowas nur sagen? Bedeutet er dir denn überhaupt nichts?"

Tyler funkelte wütend zurück. „Natürlich bedeutet er mir was, er ist mein bester Freund! Und deshalb nehme ich es mir zur Aufgabe, das zu schützen, was er am meisten liebt, und das bist nunmal du."

Ich biss verärgert die Zähne zusammen. Ich würde nicht einfach tatenlos herumsitzen. Kurzerhand sprang ich von seinem Bett auf und machte mich dran zu gehen.

„Wohin gehst du?", fragte er und war ebenfalls sofort auf den Beinen.

„Im Gegensatz zu dir, werde ich nicht einfach tatenlos zusehen-"

„Ich werde nicht tatenlos zusehen", unterbrach er mich.

„Aber du-"

„Ich habe gesagt, du hältst dich daraus."

Blitzschnell wirbelte ich zu ihm herum.

„Du wirst ihm helfen?"

Die Hoffnung in meiner Stimme war nur allzu deutlich zu hören und ich war mir sicher, in meinen Augen glänzte sie genau so stark.

Tyler fuhr sich verlegen durch die Haare, bevor er die Schultern straffte und nickte.

Ich war versucht ihm um den Hals zu fallen, hielt mich aber gerade so noch zurück. Das fröhliche Grinsen konnte ich aber nicht mehr unterdrücken.

„Okay", nickte auch ich. „Wo fangen wir an?"

Und dann verfinsterte sich sein Blick und mein Grinsen verschwand.

„Nicht wir", sagte er. „Du gehst jetzt nach Hause und lässt mich machen."

Vehement schüttelte ich den Kopf.

„Ich habe dir gerade gesagt, ich werde nicht einfach tatenlos zusehen, Ty. Und das meine ich auch so."

„Tessa-", versuchte er erneut mich umzustimmen.

DamienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt