Weder eine Nachricht noch ein Anruf. Schon die ganze Woche bekam ich kein Lebenszeichen von Damien. Er tauchte noch nicht einmal in der Schule auf. Langsam besorgt, beschloss ich ihm heute einen Besuch abzustatten. Sobald die Schule endete, bat ich Lia, mich vor Damiens Haus abzusetzen, was sie auch tat.
Ich stand vor seinem Haus und Lia fuhr davon, da sie zu ihrem Treffen mit Ace nicht zu spät kommen wollte. Ihn und Tyler hatte ich bereits über Damiens Verbleib ausgefragt, aber sie wussten auch nicht wo er steckte. Bloß, dass er eine Woche schon nicht mehr erreichbar war.
Ace schob es auf sein gebrochenes Herz, für das ich wohl verantwortlich sei und Tyler meinte bloß, er bräuchte etwas Zeit für sich. Aber ich hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch als ich an Damiens Haus klingelte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit ging die Tür endlich auf und ich sah mich Damiens Mutter gegenüber, was sehr ungewöhnlich war.
Sie und Damiens Vater hatten ihre Leben vollends der Arbeit gewidmet und waren nur sehr selten Zuhause. Das wusste ich, weil sie bei den wenigen Familienessen, denen ich den Lawyers beigewohnt hatte, ständig nur über die Arbeit redeten und dass ihre nächste Geschäftsreise anstand.
Wenn sie also mal nicht irgendwo im Ausland Geschäftliches klärten, waren sie so gut wie immer in der Firma. Aber nicht heute, wie es aussah.
„Hallo, Liebes", begrüßte mich seine Mutter höflich, aber ich hatte das Gefühl, dass ihre Stimme anders klang. Irgendwie zittrig und schwach, als ob es ihr nicht gut ginge.
Ich grüßte sie schnell zurück warf unauffällig einen Blick hinter sie, wo ich ihren Mann mit finsterem Blick auf der Couch grübelnd entdeckte. Ich war wohl zu einem falschen Zeitpunkt gekommen.
„Ich wollte fragen, ob Damien da ist", sagte ich und wandte meinen Blick wieder Damiens Mutter zu. Sie zögerte. Es war nur für eine Sekunde, aber ich bemerkte es. Irgendwas stimmte nicht.
„Damien ist zurzeit leider aus der Stadt. Aber er kommt bald wieder."
Ich erstarrte bei ihren Worten für einige Sekunden und wollte dann weiter nach haken, aber ihr Mann rief sie wieder zu sich und sie verabschiedete sich schnell, aber mit einem warmen Lächeln von mir. Im nächsten Moment stand ich wieder der geschlossenen Tür gegenüber.
Ich blieb einige Augenblicke einfach verdattert dort stehen und wollte ein zweites Mal klingeln, als ich meine Hand jedoch wieder sinken ließ. Es hatte keinen Zweck.
Damien ist zurzeit leider aus der Stadt. Dieselbe Ausrede, wie das letzte Mal. Genau das wurde mir auch vor zehn Monaten gesagt, als Damien das erste Mal einfach verschwand und ich mich nach ihm erkundigte.
Ich machte mich auf den Rückweg und entschied mich zu Fuß zu gehen, um nachzudenken. Ich hatte einen Job zu erledigen. Das waren seine Worte gewesen, als ich ihn gefragt hatte, wo er all die Zeit gesteckt hatte. Es ist gefährlich, hatte er gesagt.
Ich zerbrach mir den Kopf, als ich mir irgendwelche Erklärungen zusammenbastelte. Meine Besorgnis nahm zu, als mir tausend schreckliche Dinge einfielen, die er gerade vielleicht durchmachte.
In was war er da nur rein geraten?
![](https://img.wattpad.com/cover/244455653-288-k483133.jpg)
DU LIEST GERADE
Damien
Teen FictionZehn Monate war er weg ohne eine Nachricht. Tessa Jenkins hat sich nach Monaten des Kummers und Schmerzes damit abgefunden und beschlossen ihr Leben weiter zu leben. Dann taucht er aus dem Nichts wieder auf und lässt sie erneut starke Gefühlsausbrüc...