• neunundreißig - hailey •

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Die Maschine war in Madrid gelandet und ich nahm meine zwei Handgepäckstücke aus der oberen Ablage und ging Richtung Kofferausgabe. Nach einer Wartezeit von ca. 10 Minuten schnappte ich mir auch meinen großen Koffer und lief Richtung Ausgang. „Hola Toni" begrüßte ich ihn und er zog mich erstmal in eine feste Umarmung, ehe er mir meinen großen Koffer abnahm. „Hattet du einen guten Flug?" wollte er auf dem Weg zu seinem Auto wissen. „Ja der Flug war sehr angenehm" antwortete ich. Toni packte meine zwei Koffer in den Kofferraum seines Autos und ich stellte meinen kleinen Rucksack auf die Rückbank. „Ich habe dir eines der Gästezimmer vorbereitet, du kannst bleiben solange du willst." meinte Toni als er ins Auto eingestiegen ist. „Würde ich gerne, aber ich muss ja auch bald wieder zur Schule" gab ich von mir und lehnte mich an die Fensterscheibe. „Ja das stimmt, aber vielleicht ja nach deiner Ausbildung" lachte Toni. „Ja vielleicht. Im Moment bin nur müde und kaputt." sagte ich und gähnte dabei.

Die letzten Wochen waren für mich echt die Hölle und ich bin froh, dass ich nun eine kleine Auszeit von dem ganzen bekomme. Ich bin Toni so unendlich dankbar, dass er mich bei sich wohnen lässt denn ich weiß nicht, wo ich sonst zur Ruhe kommen und könnte und mein „Akku" wieder aufladen kann. Lucas muss fürs erste ohne mich klarkommen und ich wünsche mir, dass er seine Probleme endlich in den Griff bekommt und sich Hilfe sucht allein schon für Martin. ,,Willst du was Essen?"  fragte Toni nach einer Zeit. ,,Ja ich verhungere schon"  lachte ich und merkte das dies seit der Sache mit Lucas mein erstes richtiges Lachen war. ,,Okay worauf hast du denn Lust"  wollte Toni wissen. ,,Auf eine richtig leckere Pasta"  meinte ich. Toni grinste mich an als wenn er genau weis wo man die beste Pasta in Madrid bekommen. ,,Ich gebe dir eine Viertelstunde, um dich fertig zu machen"  lächelte Toni und ich sprinte nach oben ins Gästezimmer, um mich umzuziehen. Und Toni hatte echt Geschmack, der Italiener wo wir die Pasta gegessen haben war sehr gut. 

Die restlichen Ferien verbrachte ich bei Toni mit Lernen, denn ich habe durch die ganze Sache meine Schule echt vernachlässigt habe. Nur dank  der guten Bewertung des FC Bayerns darf ich die Ausbildung weiter machen. Außerdem hat Leon auch von der Sache mitbekommen und war stinksauer. 

> FLASHBACK  <

Ich war an dem Nachmittag gerade bei Leon gewesen um ihn zu besuchen, dies kam ja seit dem ich bei Lucas wohnte nicht oft vor. Das Telefon klingelte und Leon ging ran. ,,Ach so okay" ,,Ne davon wusste ich nichts" hörte ich Leon wütend sagen. Stinksauer kam Leon wieder. ,,Das war deine Schule" meinte Leon sauer und ich musste kräftig schlucken. ,,Ja und" fragte ich und tat als würde ich nicht wissen worum es ging. ,,Tu doch nicht so, die sind kurz davor dich das erste Jahr wiederholen zu lassen. Deine Noten sind  im Keller schriftlich jeden falls und mündlich, wenn du dann mal anwesend warst im guten Bereich."  brüllte Leon. Ich schwieg, was sollte ich denn dazu noch sagen. Leon hatte recht. Ich war so mit Martin beschäftigt nachdem Lucas weg war und habe die Schule völlig vergessen. Doch Leons Vorwurf war nicht fair er hatte ja schließlich keine Ahnung. ,,Anstatt mal zu fragen wie es mir wirklich geht, werde ich nur mit Vorwürfen konfrontiert. Leon hast du dich einmal gefragt wieso ich nach der Abschlussklassenfahrt wirklich bei Toni geblieben bin? Nein! Aber ich kann es dir ja sagen, jetzt wo wir schon dabei sind. Ich wurde am letzten Abend unter K.O. Tropfen gesetzt und von demselben Typen vergewaltigt. Ich war so glücklich und Lucas hat mir zum Teile gezeigt wie das wieder geht. Er hat meine kaputte Welt Stück für Stück wieder zusammengesetzt und sie im gleichen Moment wieder zerbrochen" antwortete ich wütend und traurig zu gleich. Es dauerte auch nicht langen bis bei mir die Tränen fließen. ,,Es tut mir so leid... hätte ich das mit Madrid gewusst, dann wäre ich doch für dich da gewesen"  jetzt war es Leon der mich traurig anschaute. Er nahm mich in den Arm und hielt mich einfach nur fest. 

> FLASHBACK ENDE <

Das Gespräch mit Leon fand kurz vor meiner Madrid Reise statt, wo wir dann abgemacht haben, dass ich die Sommerferien dort zum Lernen nutzen werde. Ich habe seit dem nichts mehr von Lucas gehört. 

loving you is a losing game - Lucas Hernández Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt