13. Kapitel

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Samstag, 31. Oktober

18:35 Uhr

Keis Sicht:

Wir waren auf dem Weg nach Hause.
Ich war dabei, über alles nachzudenken.
Ich war immer noch total sprachlos.
Es war einfach etwas viel für mich.

Es war leise zwischen uns.
Auch Kuroo schien so, als würde er seinen Gedanken nachgehen.

Auch wenn er oft laut ist, ich liebte ihn besonders für diese Momente der Ruhe.

Seine Haare schwankten ein wenig im Wind und manche hingen ihm vom Training ins Gesicht.

Er sah etwas müde aus, aber ist ja auch kein Wunder.
Beim spielen gibt er sich immer so große Mühe.
Sein ganzes Herz schlägt gefühlt für Volleyball.
Ich kann es nicht verstehen.
Warum vergeudet man seine Energie so sehr, für ein Spiel?
Ich kann es einfach nicht nachvollziehen.

Auf dem Spielfeld spürt man seine Präsenz so sehr.
Seine Aura erschlägt einen fast.
Er hat das Sagen in seinem Team.
Natürlich, er ist ja auch der Kapitän.
Am Anfang wusste ich noch nicht ganz, warum man ihn als Kapitän ausgewählt hatte, doch nach dem ersten Spiel gegen ihn, wusste ich wieso.

Er gibt den Ton an.
Jeder aus seinem Team hat Respekt vor ihm.
Es ist bewundernswert, wie er zur selben Zeit der lustige und lockere Freund von allen sein konnte und gleichzeitig auch der Herrscher, der gegenüber allen das Sagen hat.

Auch wenn gerade der Trainer nicht da war, verhielt sich das Team zivilisiert und höflich und sogar Lev hielt sich in Grenzen.

Ich selbst hatte auf dem Spielfeld auch großen Respekt vor ihm.

Sein Blick ging nach vorne, doch er sah etwas verträumt aus.
Seine Arme schwangen locker neben seinem Körper und seine Sporttasche hing hinten auf seinem Rücken.
Sein Gang war flüssig, doch irgendetwas stimmt nicht.

Jetzt fiel es mir auf.

Er humpelte etwas.

Ich schaute noch etwas genauer nach.

Es war sein linker Fuß.

Auch wenn ich noch wütend auf ihn war, ich konnte nicht dabei zusehen, wie ihm etwas wehtat und er trotzdem weiterging.
Er sollte seinen Fuß schonen.

Welche Absichten auch immer er bei der Aktion gerade hatte, im Endeffekt hat er mir geholfen.
Ich fand es halt nur doof, dass er sich als meinen festen Freund ausgegeben hat, denn in Wirklichkeit, ist es ja genau das, was ich unbedingt haben will, aber nicht bekommen kann. Ich glaube die Gründe warum, habe ich schon genannt.
Auch, dass das Mädchen jetzt denkt, dass ich schwul bin, fand ich jetzt nicht so toll, aber es ist ja wahr. Ich muss also nichts richtig stellen. Mir ist es sowieso egal, was diese Leute über mich denken.

Die einzigen Personen, von denen ich mich für ihre Meinung interessiere, sind meine Mutter, Tadashi und natürlich Tetsurou. Auch mein Bruder, aber zwischen uns ist das Verhältnis zurzeit etwas angespannt.

Also habe ich beschlossen, erstmal nicht mehr auf Kuroo sauer zu sein. Im Endeffekt raubte es mir nur Energie und rückgängig konnte man es ja auch nicht mehr machen.

„Hey Tetsurou, was ist mit deinem Fuß los?", fragte ich ihn jetzt, so nett, wie es nur ging.

Er sah mich überrascht an.

Wahrscheinlich hätte er nicht gedacht, dass ich nicht mehr sauer auf ihn wäre, aber ich war jemand, der alles realistisch sah.
Wenn ich keinen Grund mehr hatte sauer zu sein, verschwendete ich meine Energie auch nicht dafür.
Und um Ehrlich zu sein, wollte ich auch gar nicht auch auf Tetsurou sauer sein.

Kuroo x Tsukishima Roommates Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt