44. Kapitel

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Donnerstag, 19. Dezember
Frühs
Kuroos Sicht:

Nach einer sehr langen Nacht, wachte ich aus einem traumlosen Schlaf auf. Irgendwie wirkte in diesem Moment für mich, alles einfach nur leer, ohne Kei.
Ich vermisste ihn.
Ich war traurig, sogar etwas wütend. Nein, nicht nur etwas. Ich war wütend.
Ich fühlte mich verlassen und betrogen. Aber nicht auf die Art, dass ich mit jemand anderen betrogen wurde, sondern dass ich in Gefühlen betrogen wurde.
Als hätte Kei mir etwas vorgemacht.
Denn ich hatte nicht das Gefühl, als wäre es so schlimm, dass man den Drang bekommen würde, sich trennen zu müssen, aber ich war ja auch mit die Person der immer abgesagt wurde.

Trotzdem.
Kei hatte gesagt, wir beide würden das schaffen und ich sollte mir keine Sorgen machen, also habe ich mir keine Sorgen gemacht. Und jetzt hat er mich einfach verlassen?

Ich fühlte mich belogen.

Warum hat er mir nicht gesagt was los war?
Wieso hat er es nicht versucht?
Ich dachte ich bedeute ihm etwas, aber er hat mich einfach nicht für wichtig genug gehalten!

„Maaannn was für eine Scheiße!!", brüllte ich, nahm mein Kissen und schleuderte es durchs Zimmer.
Ich schlug in meine Matratze und ließ meinen Gefühlen freien Lauf.
Doch bald verwandelte sich meine Wut wieder in Trauer und Tränen bahnten sich ihren Weg zu meinen Wangen.
„Warum?! Warum hast du mir nicht gesagt was los ist?", fragte ich ins nichts und schluchzte.
Irgendwann wurde ich wieder zu müde.
Es interessierte mich nicht, dass heute Schule war, nichts interessierte mich mehr, denn nichts ist so interessant und wichtig wie Kei.

Tsukishimas Sicht:

Wie meine Mutter mir gestern Abend vorgeschlagen hatte, beschloss ich heute zuhause zu bleiben.
Ich hatte einfach keine Energie.
Ich wollte einfach nur im Bett liegen und nachdenken, denn meine Gedanken quollen über.
Es war mittlerweile nicht mal mehr die Frage warum ich mich von Kuroo getrennt hatte, sondern warum ich überhaupt mit ihm zusammen war.
So vieles Stellte ich nun in Frage.

Warum fühlte ich mich zu ihm hingezogen, warum liebte ich ihn und warum mochte ich ihn überhaupt? Warum mochte irgendwer irgendwen überhaupt?
Was ist das eigentlich, was Menschen als den Sinn des Lebens bezeichnen?
Diese Liebe?
Warum muss ich so etwas überhaupt verspüren?
Ich wollte es doch nicht.
Ich wollte nicht abhängig sein, aber genau das war ich.
Warum ist nicht alles so geblieben wie es war, so war es doch gut, oder?
Ich war doch glücklich?

Noch mehr und mehr kam, doch ich konnte nichts beantworten.
Das belastete mich.
Es gefiel mir nicht, denn sonst wusste ich doch auch alles und stand über den Dingen.

Ich wusste einfach nicht mehr, wie ich mich noch verhalten sollte, wenn ich nicht mal mehr das hatte.

Ich war verzweifelt. Das ist es, wie man die Situation beschreiben konnte. Gefüllt von purer Verzweiflung.

Kuroo x Tsukishima Roommates Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt