18. Kapitel Kräftemessen

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Montag, 02. November

Frühs

Kuroos Sicht:

Der Wecker klingelte.

Ich will nicht aufstehen.

Langsam setzte sich Kei auf, der bis dahin noch gemütlich in meinen Armen lag und mich wärmte, und schaltete den Wecker aus.

Ich wollte ihn wieder zurück in meine Arme ziehen, doch er wehrte sich.

Ich grummelte vor mich hin.
"Ich will noch nicht aufstehen. Es ist so gemütlich."

"Ich würde ja ich noch gerne weiterschlafen, aber wir müssen jetzt aufstehen, damit wir genug Zeit haben, uns fertig zu machen.
Du bist doch der Kapitän deiner Mannschaft. Du musst ein gutes Vorbild sein.", lehrte er mich.

"Ist mir egal, was für ein Vorbild ich bin, solange ich mit dir kuscheln kann.", murmelte ich noch im Halbschlaf und wollte mich gerade zur Seite drehen um noch etwas Schlaf zu bekommen, doch Kei zog mir eiskalt die Decke weg.

"Kuroo, wenn du nicht sofort aufstehst, bekommst du heute keinen einzigen Kuss von mir."

Auf einmal war ich hellwach und schlug meine Augen auf.
Aber da viel es mir auf.

Langsam setzte ich mich auf und blickte rüber zu Kei.

Dieser hatte ein siegessicheres Grinsen aufgesetzt.

"Lustige Idee Kleiner, doch ich glaube, dass du eindeutig sehr viel mehr darunter leiden würdest, als ich.", sagte ich, jetzt auch grinsend, zurück.

Langsam verschwand der siegessichere Gesichtsausdruck aus Keis Gesicht.

Langsam stand ich jetzt auf und trat zu ihm.

"Du würdest es doch keine 2 Stunden ohne meine verlangenden Lippen aushalten, jetzt wo du in den Genuss des Gefühls gekommen bist.", sagte ich.

"Ach ja? Sei dir da mal nicht so sicher.", antwortete er und ich sah deutlich, wie der selbstsichere Tsukishima wieder zum Vorschein kam.

Ich mag diese freche Art von ihm.
Wie ein wildes Kätzchen, das auf einmal zur Hauskatze umerzogen wird.

Ich trat noch einen Schritt auf ihn zu und hauchte ihm jetzt ins Ohr: "Wir werden ja sehen."

Ich sah deutlich, wie sich eine Gänsehaut auf Keis Nacken ausbreitete und das machte mich Stolz.

Ich lief an ihm vorbei und ging ins Bad, um mich umzuziehen.

Tsukishimas Sicht:

Tzz, was denkt der sich eigentlich wer er ist?
Mich einfach so stehen zu lassen.
Tzz Tzz Tzz.
Ich werde ihm schon zeigen, wer ich eigentlich bin.
Der soll sich bloß nicht denken, dass er jetzt mit mir rumspielen kann, nur weil wir zusammen sind.
Er soll mich bitte nicht wie irgendein schüchternes Schulmädchen behandeln.
Wenn er dieses Kräftemessen wirklich haben will, soll er es bekommen.
Er wird lernen, was es heißt, sich mit Tsukishima anzulegen.

Mit diesem Willen machte ich mich also fertig und ging hinunter in die Küche, um uns Frühstück zu machen.

Ich holte uns Joghurt raus. Müsli, Brötchen und Früchte.

Ich setzte mich schonmal hin und begann mir ein gutes Frühstück zusammenzumischen.

"Oh danke, du hast ja schon Frühstück gemacht.", sagte Kuroo, der jetzt wohl auch fertig war.

"Jep.", war meine schlichte Antwort.

Ruhig aß ich einfach weiter.
Kuroo mischte sich seinen Joghurt zusammen und Schnitt ein paar Früchte.

Das Frühstück verlief still und ich nahm ab und zu komische und verwirrte Blicke von Kuroo war.

Als ich fertg mit essen war, stand ich einfach auf und stellte meine Sachen in den Spüler.

Da hörte ich Schritte hinter mir.
Langsam schlungen sich zwei starke Arme um meine Taille und Kuroo schmiegte sich von hinten an mich.

"Bist du etwa beleidigt, Kleiner?", schnurrt Kuroo in mein Ohr.

"Nein.", antwortete ich kurz angebunden, weil mir die großen Hände, die über meinen Körper fuhren, schlichtweg meinen Verstand raubten.

„Ach ja?", fragte er ein zweites mal nach.

„Ja."
Wir beide wussten, dass es nicht stimmte.

"Dreh dich um Kei.", raunte er.

Scheiße!

Auch wenn ich stark sein wollte, raubte mir nun seine tiefe Stimme den Verstand.

Er lässt mich Dinge tun und denken, die ich normalerweise nicht mache.

Auch wenn ich es mir fest vorgenommen hatte standhaft zu bleiben, drehte ich mich langsam in seinen Armen.

Sein Blick stach in meine Augen und es war unmöglich sich abzuwenden.

Langsam kamen wir uns immer näher und als unsere Lippen endlich aufeinander lagen, entkam mir ein kleines Keuchen.

Er zog mich an der Hüfte zu sich und egal, wie sehr ich es versuchte, ich konnte nicht wiederstehen und schlang meine Arme um ihn.

Unser Kuss war innig und lief auch eine Weile, doch früher oder später mussten wir uns ja trennen.

"Bist du jetzt endlich wieder der nette Kei, den ich kenne?", fragte er.

"Ach, halt doch deine Klappe.", sagte ich halb gespielt, halb ernst und löste mich aus seinem Griff.

Ich hörte ein schmunzeln hinter mir.

"Wir müssen jetzt los.", sagte ich jetzt und ging schonmal in den Eingangsbereich, um mir meine Schuhe anzuziehen.

"Na dann.", sage Kuroo und kam zu mir.

Als wir fertig waren und unsere Jacken anhatten, gingen wir los zum Training.

Kuroo x Tsukishima Roommates Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt