9. Kapitel Training

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31. Oktober

12:09 Uhr

Kuroos Sicht:

Ich ging wieder zurück zu Kei, der gerade irgendetwas an seinem Handy machte.
Ich schlich mich von hinten an und als ich schon ganz nah an ihm dran war, beugte ich mich zu ihm vor und flüsterte: "Boo."
Obwohl es wirklich nur sehr leise war, erschrak sich Tsuki und zuckte zusammen.
Er drehte sich jetzt zu mir um und blickte mir aufgebracht ins Gesicht.
Der böse Blick verschwand jedoch schlagartig und Überraschung machte sich in seinen Augen breit.
Auch ich realisierte jetzt, warum er so überrascht war.

Als ich ihn erschreckt hatte und er sich dann schnell zu mir umgedreht hatte, ist der Abstand zwischen uns zu gerade mal 10 Zentimeter geschrumpft.

Stumm standen wir uns jetzt gegenüber und starrten uns nur an.
Ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte, lag mein Blick auch schon auf Keis Lippen.

Sie waren so rosig und sahen so weich aus.
Sofort spielten sich hunderte Scenarien in meinem Kopf ab und ich stellte mir vor, wie es wäre ihn zu küssen.

Sein Mund war leicht geöffnet und ich dachte daran, wie es sein würde, meine Zunge hinein zu stecken.

Ich spürte zwar, wie sich mein Kopf langsam nach vorne bewegte, aber ich konnte nichts dagegen tun.
Das Verlangen, seine Lippen auf meinen zu spüren, war einfach zu groß, als dass ich mich hätte zurückhalten können.

Nach und nach wurde der Abstand zwischen uns immer geringer und mein Herz schlug so schnell und laut, dass ich befürchtete, dass auch Kei es hören müsste.

Wir waren uns schon so nahe, doch auf einmal ging Kei einen Schritt zurück und fing an zu stottern.

"Ähm also... Das das Training fängt bestimmt gleich an. Wir wir sollten langsam reingehen."

Von seiner Reaktion so überrascht, konnte ich nichts darauf antworten und sah ihm nur hinterher, wie er mit zügigen Schritten in die Turnhalle lief.

Keis Sicht:

Scheiße!
Fuck!
Maaaaann!
Was war das denn gerade?
Er wollte mich küssen!
Ich weiß es. Er wollte es zu 100 Prozent.
ER wollte MICH küssen.

Für einen kurzen Moment habe ich mich gefühlt wie im Himmel, doch plötzlich kamen mir unglaublich große Zweifel und negative Gedanken in den Sinn.
Es waren Gedanken wie:

Mag er mich wirklich?
Liebt er mich etwa auch?
Aber was wenn nicht?
Was wenn ich für ihn nur Zeitvertreib bin und er mich nur solange benutzt, wie er hier ist?
Wird er dann so tun, als wäre nie etwas passiert?
Wird er mich einfach sitzen lassen?

Die Panik überkam mich und ich flüchtete so schnell wie nur möglich.

Jetzt saß ich in der Umkleide und zerbrach mir den Kopf darüber, was ich jetzt machen sollte.

Soll ich einfach so tun, als wäre nichts passiert?
Wenn ich ihn mich hätte küssen lassen, wäre das nie gut ausgegangen.
Am Ende der 2 Wochen lässt er mich dann sitzen und mein Herz würde brechen.
Warum habe ich mich ausgerechnet in ihn verliebt?
Warum habe ich nicht von Anfang an daran gedacht, was passieren wird?
Warum habe ich überhaupt mein Herz geöffnet?
Die letzten Jahre bin ich mit meiner distanzierten Art doch super durchgekommen.
Warum habe ich mich verliebt?
Und warum musste es dann auch noch dieser Frauenheld Kuroo sein?
Ist doch klar, dass er mir nur mein Herz brechen wird.

So wie bei all den Anderen, die er sich kurz für sein Vergnügen genommen hat und dann einfach sitzen gelassen hat.

Wenn ich mich die nächsten Wochen nur etwas zusammenreiße und ihn nicht noch einmal so nah an mich ranlasse, dann wird das schon.
Er fährt dann weg und ich muss ihn nur noch bei Trainingsspielen sehen.
Ich werde ihn dann bestimmt vergessen.
Oder?

Kuroo x Tsukishima Roommates Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt