16. Kapitel

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01. November

9:34 Uhr

Keis Sicht:

Wir kamen unten in der Küche an. Noch immer hielt Kuroo meine Hand.

Und es ist ja nicht so, dass ich es nicht mögen würde, es war nur alles noch so neu für mich.

Ich meine, vorhin wollte ich noch alle meine Gefühle hinter einer großen Mauer von Emotionslosigkeit verstecken und kurz darauf mache ich Kuroo ein Liebesgeständnis.

Es ging wirklich sehr schnell und es war alles super viel auf einmal, doch ich kann nicht abstreiten, dass das der schönste Moment meines Lebens gewesen war.

Niemals hätte ich gedacht, dass er mich auch lieben würde.
Ich hatte wirklich gedacht, ich wäre nur ein Spaß für ihn, doch er hatte es geschafft, dass ich innerhalb von Sekunden alle meine Sorgen abwarf und ihm vollkommen vertraute.

Mein Körper machte einfach, was er will. Na ja, also eigentlich wurde es in solchen Momenten nur noch von meinem Herzen angeführt, welches ja für so viele Jahre weckgesperrt wurde.

Ich war so unglaublich glücklich.

Niemals hätte ich mir so ein Szenario auch nur träumen lassen.

Er hat mich geküsst.
Zwei mal.
Das zweite Mal war auf jeden Fall sehr intensiv und ich muss sagen, dass es mich sehr erregt hat, ich bin jedoch etwas erleichtert gewesen, dass es erstmal nicht weiter gekommen ist, denn das wäre ja wirklich sehr viel auf einmal.

Naja, wir werde sehen, was noch so passiert.

Ich war am Anfang so wütend auf Kuroo, weil ich dachte, er will mich verarschen und mit meinen Gefühlen spielen, aber mit diesen Worten konnte ich nicht anders.
Ich musste ihm einfach alles erzählen, es ging gar nicht anders.
Ihm gehörte mein Herz und genau dieses Herz, hat in diesem Moment die Kontrolle übernommen.
Ich bin ihm einfach vollkommen verfallen.

Ich wusste noch überhaupt nicht so richtig, wie ich mit allem umgehen sollte.
Es kam alles so schnell und plötzlich.

Jetzt waren wir ein Paar.
Ein richtiges Paar.
Also ein wirklich richtiges Paar.
Das muss man sich erstmal bewusst machen.
Das war ja auch nicht nur so eine Kleinigkeit.
Eine Beziehung ist ein ernstes Thema.
Und eine schwule Beziehung ist dann nochmal eine andere Liga.
Immerhin gehört wirklich sehr sehr vieles dazu.

Beispielsweise ein Outing.
Das Vorstellen vor den Eltern.
Noch vieles mehr.

Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.
Natürlich nicht.
Immerhin war es ja die ganze Zeit mein Plan, alle meine Gefühle zu verdrängen und als mir Kuroo dann sein Geständnis gemacht hat, habe ich an nichts mehr gedacht.
Mein Gehirn war einfach ausgeschaltet.

Unser intensiver Kuss danach hatte mir auch keine Zeit zum Denken gegeben.

Also kamen mir jetzt, als Kuroo und ich in der Küche standen alle diese Gedanken.

„Hey Kei, ich weiß, dass geht jetzt alles wirklich ziemlich schnell und plötzlich, aber bitte versprich mir, dir nicht zu viele Gedanken zu machen.
Alles was zählt, ist das Gefühl, das du hast, wenn du etwas tust.
Wenn du dich noch nicht wohl bei irgendetwas fühlst, sag es mir einfach. Ich verstehe das wirklich zu 100 Prozent.
Auch für mich ist das alles sehr schnell, aber ich bin mir offensichtlich schon sehr viel länger mit meinen Gefühle im Klaren und konnte mir so auch über viel mehr Dinge Gedanken machen.
Ich kann mir also vorstellen, dass es für dich jetzt sehr verwirrend ist.
Aber du sollst wissen, dass ich dich immer unterstützen werde und deine Wünsche respektieren werde.
Ich werde dich immer lieben, egal, ob ich dich die nächsten Wochen erst mal nicht küssen darf, weil du noch nicht bereit dafür bist oder nicht.
Verstehst du Kei?"

Wow.
Er ist wirklich einfach perfekt.
Er weiß immer genau, was er sagen muss um mir zu helfen.
Ich liebe ihn einfach.

„Danke Tetsurou. Ich werde es nicht vergessen. Und mach dir keine Sorgen. Du darfst mich gerne jederzeit küssen, außer in der Öffentlichkeit.
Ich habe zwar kein Problem damit, mich zu outen, aber ich würde das vorher gerne erst mit meiner Mutter besprechen.
Verstehst du?"

„Ja klar Kei. Lass dir so viel Zeit wie du brauchst. Ich dränge dich zu gar nichts.
So lange ich dich zu Hause bei mir habe.", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Wange.

„Danke. Wirklich. Ich liebe dich."

„Ich liebe dich auch."

Er zog mich jetzt mit sich zum Kühlschrank.
Wir holten alle Zutaten raus, die wir brauchten und machten uns dann Waffeln.

Auch, wenn alles noch ziemlich neu war, ich tut alles so, wie es sich gut anfühlte.
Und dass Tetsurou mich dabei unterstützt war einfach nur perfekt.
Es hätte gar keine bessere Hilfe geben können.

Ich war so froh, dass wir jetzt zusammen waren.
Es hätte gar keinen besseren Freund geben können.
Ich war schon lange nicht mehr so glücklich gewesen und es war einfach alles perfekt.
Ich liebte Tetsu mit jeder Sekunde nur noch mehr.
Ich würde ihn niemals wieder gehen lassen.

Alles, was jetzt noch fehlte, waren ein Outing, das Vorstellen und natürlich Sex.

Wie es mit letzterem aussieht, kann ich noch nicht ganz sagen.

Also heute beim Kuss, hatte sich in meiner südlichen Gegend ja offensichtlich schon etwas geregt, aber Sex ist wirklich eine große Sache. Besonders, weil es ja mein erstes Mal wäre.
Aber mit Kuroo konnte es ja nur perfekt werden.
Trotzdem wollte ich erstmal warten.
Es war alles so schnell geschehen, da wollte ich es wenigstens jetzt etwas langsamer angehen.

Wir waren jetzt fertig mit Waffeln essen und räumten die Küche auf.

„Was machen wir jetzt?", fragte Kuroo.

„Wir haben heute ja kein Training, weil Sonntag ist, wir könnten etwas Fernsehen. Irgendetwas auf Netflix schauen. Gestern bin ich ja leider eingeschlafen.", sagte ich.

„Ja und du sahst so süß und friedlich aus. Außerdem sind wir deswegen jetzt zusammen. Wer weiß, wie lange es sonst gedauert hätte."

„Stimmt. Wenn dass nicht passiert wäre, wäre ich heute Morgen niemals ausgerastet und so hättest du mir niemals deine Gefühle gestanden.
Jetzt soll mir also nochmal jemand sagen, dass es schlimm ist, während eines Films einzuschlafen.", sagte ich und lachte gegen Ende etwas.

„Du hast so ein schönes Lachen Kei. Ich bin wirklich so unglaublich glücklich, dich jetzt mein nennen zu können.", sagte er und kam mir wieder näher.

„Ich auch.", sagte ich nur, bis ich unsere Lipper verband.

Wir küssten uns.

Und es fühlte sich innerlich genauso schön an, wie vorhin.
Das Kribbeln schwirrte durch meinen ganzen Körper und ließ mein Herz wieder schneller schlagen.

Der Kuss war vorbei und wir setzten uns lächelnd auf die Couch.

Wir suchten uns irgendeinen Film raus und schalteten ihn an.
Ein wenig unsicher saß ich noch neben ihm auf der Couch und überlegte, ob ich mich vielleicht noch etwas weiter zu ihm rüber setzen sollte.
Ich hörte ein leises Schmunzeln neben mir.
„Habe ich dir nicht gesagt, du sollst dir nicht zu viele Gedanken machen, Kleiner.", sagte Kuroo und zog mich mit einer schnellen Handbewegung zu sich rüber.
Ich genoss das Gefühl, welches ich bekam, als ich mich an seine Brust lehnte und wir schauten den Film.
Er massierte mich etwas und malte Muster auf meinem Körper, was mich sehr entspannen ließ.
Auch ich malte kleine Kreise auf seinen Oberkörper und bestaunte seine ausgeprägten Muskeln.
Natürlich bemerkte Kuroo das und ließ die Situation natürlich nicht aus, um mich etwas zu ärgern, aber es war den Anblick wirklich wert.
Ich machte mir auch noch etwas Gedanken, doch im Endeffekt entschied ich mich einfach ganz genau dafür, zu tun, war Kuroo vorgeschlagen hatte.
Ich würde auch mein Herz hören.
Ich würde alles tun, um mein Herz und mich weiter glücklich zu machen.
Und Kuroo war genau dieser Schlüssel zu meinem Schloss.
Ich liebe ihn einfach.

Kuroo x Tsukishima Roommates Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt