Sascha
Als Nikolaj mir vor Monaten einfach aus dem Nichts, die Bratwa übergab, herrschten in mir zwei verschiedene Gefühle.
Na gut, eigentlich waren es drei Gefühle.
Macht und Zuversicht. Aber auch Zweifel... Zweifel daran, ob ich je die Bratwa so leiten könnte, wie er es tat.
Zweifel war in den letzten Monaten das stärkste Gefühl in mir gewesen. Obwohl es keinen Grund dafür gab.
Denn Nikolaj's Männer folgten mir treu und kämpften ebenso für mich, wie sie es auch für meinen Bruder taten.
Und trotzdem hatte ich immer wieder das Gefühl, dass ich für diese Rolle nicht gemacht war. Dieses Gefühl nahm mich so stark ein, dass ich beschloss etwas zu verändern.
Ich musste mich verändern.
Nikolaj und ich waren eineiige Zwillinge. Und wenn ich weiter wie er aussah und seine Rolle übernahm, so würde ich schlussendlich doch nur das tun, was unser Erzeuger immer wollte.
Ich würde nur seine Backup sein...
Ich trainierte die letzten Monate hart und mehrere Stunden täglich. Mein Körper wurde noch breiter und muskulöser, aber mir reichte das noch nicht.
Ich ließ meine Haare ein wenig länger werden und meinen Bart etwas dichter. Außerdem verbrachte ich fast jede frei Minute bei André, meinem Tätowierer.
Die wenigen, fast unsichtbaren Tattoos, die ich davor hatte, bekamen schnell Gesellschaft. Nun waren meine Arme, meine Brust, mein Hals und mein Rücken fast komplett mit Tinte bedeckt.
Und als ich das erste Mal wieder in den Spiegel sah, fühlte ich mich besser. Man würde immer noch sehen, dass Nikolaj und ich Brüder waren, aber ich würde mein eigenes Ding aus der Bratwa machen.
Ich spürte immer weniger Zweifel und Macht und Zuversicht überströmten mich mehr und mehr.. Aber gerade, in diesem Moment, war es insbesondere die Macht.
Macht die mich überkam, als mich diese blauen Augen des Mädchens ängstlich ansahen und ich nicht anders konnte, als zu lächeln.
Es war kein charmantes Lächeln. Das wusste ich. Es sollte mit Absicht abschreckend und verrückt wirken.
Denn das war mein Ruf.
Nikolaj war der charmante und ruhige Bruder. Ich war das Gegenteil. Ich war psychopathisch und manchmal zu impulsiv.
Und das kleine Mädchen vor mir sollte das ruhig spüren...
«Wie heißt du?» Meine Stimme klang hart und emotionslos. Ganz im Gegensatz zu meinem Grinsen und das machte die Kleine unsicherer.
Ihre Lippen zitterten etwas und ich konnte diese eine Stelle an ihrem Hals pulsieren sehen.
Zu gerne würde ich über diese Stelle mit meinem Messer schneiden. Nicht stark... Nur um zu sehen, ob es sie auch am restlichen Körper zum Zittern bringen würde.
Anstatt mir zu antworten, starrte sie mich nur weiter an. Sie hatte mehrmals "Fuck" gemurmelt, was mir wiederum sagte, dass sie ganz genau wusste, was sie falsch machte.
Cherry hatte ihr sicher mitgeteilt, dass sie nicht sprechen und auch niemandem in die Augen sehen sollte. Und innerhalb von ein paar Minuten hatte sie gegen diese beiden Dinge verstoßen.
«Du kleine Fotze!» Einer der drei Männer, die rechts von mir saßen und mit denen ich Geschäfte machte, erhob seine Hand und wollte das Mädchen schlagen. Mein Knurren aber hielt ihn zurück.
DU LIEST GERADE
Always Her (Mafia)
RomanceDarkromance/// Abgeschlossen Ein Spinoff zu der Buchreihe "The other woman". Sie wurde noch nie geliebt und hat auch noch nie geliebt. Sie wurde geboren um zu töten. Um ihn zu töten. Sascha Makrow. Er ist der neue Boss. Er übernimmt das Erbe seine...